Schöne Oper - oft gehört
Oscar Wilde als Salome
Richard Strauss [1864-1949]
Salome
Musikdrama in einem Akt
Libretto von Oscar Wilde
in der deutschen Übersetzung des französischen Textes von Hedwig Lachmann
Uraufführung am 9. Dezember 1905 in Dresden
Charaktere:
Herodes, Vierfürst
Herodias, seine Gemahlin
Salome, seine Stieftochter
Jochanan, Prophet und Moralist
Narraboth, Hauptmann der Palastwache
Ein Page der Herodias
Fünf Juden
Zwei Nazarener
Ein Kappadozier
und weitere
Das Geschehen spielt im Heiligen Land zu Beginn der christlichen Zeitrechnung
HANDLUNG
Narraboth, der junge Wachhauptmann, beobachtet verliebt die Prinzessin Salome, welche gelangweilt einem Fest des Tetrachen Herodes beiwohnt. Der Page warnt Narrabth jedoch eindringlich vor dessen gefährlicher Neigung.
Plötzlich hört man die Stimme des gefangengehaltenen Propheten Jochanaan, welcher Herodias, Salomes Mutter, wegen ihres lasterhaften Lebenswandels und ihre Beziehung zu Herodes anklagt.
Salome bittet Narraboth, ihr den Gefangenen zu zeigen. Obwohl Herodes jeden Kontakt mit dem Gefangenen verboten hat, gibt Narraboth Salomes Wunsch nach und führt ihr Jochanaan vor. Dieser wiederholt seine Anklage und fordert auch Salome auf, ihr Leben zu verändern und dem nahenden „Menschensohn“ zu folgen.
Die Prinzessin ist auf dem ersten Blick dem Propheten verfallen und begehrt ihn körperlich, will ihn küssen. Narraboth nimmt sich das Leben aus Eifersucht. Jochanaan aber verweigert sich dem sündigen Begehren Salomes und verflucht sie.
Herodes und seine Frau haben bemerkt, dass sich Salome vom Fest entfernt hat. Sie streiten über Jochanaan, dessen Hinrichtung von Herodias gewünscht und von Herodes gefürchtet wird, da dieser ihn für einen heiligen Mann hält. Juden und Nazarener streiten untereinander, ob die Prophezeiungen Jochanaans wahr oder nur Scharlatanerie sind. Herodes bittet Salome, für ihn zu tanzen. Er schwört, ihr jeden Wunsch zu erfüllen. Trotz der Warnungen der Mutter beginnt Salome für den Tetrarchen den Tanz der Sieben Schleier (zu deutsch: „Striptease“) zu tanzen.
Begeistert will Herodes seinen Eid halten, doch Salome fordert zu seinem Entsetzen den Kopf des Jochanaan. Herodias triumphiert, Unerbittlich lässt sich Salome auch duch zahlreiche Versprechen und Angebote nicht umstimmen und Herodes muss nachgeben - Der Prophet wird enthauptet und der Prinzessin wird sein Kopf in einer Silberschüssel gereicht. Endlich hat sie ihr Ziel erreicht und kann ihn küssen. Voller Abscheu gibt Herodes den Befehl, Salome zu töten.
© Dezember 2009 – Raphael Lübbers