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Schöne Oper - kaum gespielt


 

Albert Lortzing [1801-1851]

Regina


 

Oper in drei Akten

entstanden 1848

deutsch gesungen


Libretto vom Komponisten

Uraufführung am 21. März 1899 an der Berliner Hofoper;
Aufführung der Originalversion mit angepassten Dialogen 1951 in Ost-Berlin

zum 100. Todestag von Albert Lortzing

Das Geschehen spielt in Wien vor 1850


Besetzung der Uraufführung:
Simon, ein Fabrikant – Gerhard Frei
Regina, seine Tochter – Irmgard Klein
Kilian, ein Arbeiter Simons – Ernst Kozub
Stephan, Werkmeister – Heinz Friedrich
Richard, Geschäftsführer – Herbert Rungenhagen
Wolfgang, ein freigekommener Straftäter
Barbara, Kilians Mutter – Ilse Schartner
und weitere


Orchester und Chor des Berliner Rundfunks unter Leitung von Walter Schartner

HANDLUNG

Erster Akt:

Die Arbeiter proben den Aufstand. „Wir wollen nicht, was hätten wir davon?“ Sie fordern höhere Löhne und drohen mit Streik. Ein ungünstiger Augenblick, denn die politische Situation im Land ist wegen der schlechten Wirtschaftslage und drohender Aufstände instabil.

Aus taktischen Erwägungen sieht der Arbeitgeber Simon sich gezwungen, die Verlobung seiner Tochter Regina mit dem Werkmeister Stephan aufzulösen, weil der Geschäftsführer Richard auch Appetit auf das Mädchen hat. 

Der Zufall kommt Stephan zur Hilfe. Ein alter Bekannter, der 20 Jahre im Gefängnis saß, weil er einen Adeligen verprügelt hatte, taucht plötzlich auf. Wolfgang hat sich den Revolutionären zugesellt, welche planen, Simons Fabrik zu überfallen. Die Turbulenzen wollen Stephan und Wolfgang nutzen, um Regina aus dem Machtbereich ihres Vaters zu entführen. Barbara, die Mutter des Arbeiters Kilian, hat sich angeboten, Regina bei sich zu verstecken. 

Zweiter Akt:

Den Stephan liebt Regina aber auch nicht, vielmehr ihr steht der Sinn nach Kilian, bei dessen Mutter sie Unterschlupf gefunden hat. Dieser hat den Respekt vor den Freischärlern längst verloren, schnappt sich Regina und setzt sich mit ihr ab.

Dritter Akt:

Das Volk feiert den Sieg der Revolution. Stephan ist verschlagener, als Kilian geglaubt hat. Der Gefoppte setzt den beiden nach und verschleppt Regina ins Munitionsdepot der Revolutionäre. Von Wolfgang des Verrats bezichtigt, gerät Stephan in Bedrängnis, doch eine Schar Bewaffneter nähert sich, um das arme Mädchen zu befreien. Stephan sieht seine Situation als aussichtslos an und will sich nebst Regina mit den Pulvervorräten in die Luft sprengen.

Doch Regina ist auch nicht von Pappe und erschießt kurzerhand ihren Entführer. Sie bekennt sich zu Kilian und der Jubel der Liebenden mischt sich mit den Freiheitsliedern der Bevölkerung: „Frisch auf, frisch auf und einig seid.“

Anmerkung:

Die musikalische Welt war irritiert, als Albert Lortzing nach seinem Wildschütz und seiner Undine eine Revolutionsoper schuf. Zur falschen Zeit am falschen Ort hatte das Werk keine Chance, geführt zu werden. Drei Jahre später verstarb der Komponist. 

Das Werk wurde librettomäßig umfunkioniert und die Handlung unter dem Titel 'Die Marodeure' in die napoleonische Zeit verlegt. Die Berliner Hofoper bequemte sich mit einem Abstand von 50 Jahren das Werk zu inszenieren - danach verfiel es erneut der Nichtbeachtung. Der 100. Geburtstag Lortzings gab das Stichwort, in Anpassung an die Staatsräson abermals einen Versuch zu starten.

Zur heutigen Zeit sehen sich die Musiktheater nicht veranlasst, sich dem Stück zu nähern. 1998 gab es allerdings noch einmal eine Aufführung in Gelsenkirchen unter Peter Konwitschny. Es sind unterschiedliche Inhaltsbeschreibungen und Besetzungslisten des Stücks in Umlauf.

Lortzings Musik ist ganz schön schmissig.

***
2010 musirony – Engelbert Hellen

 

 

 


 

 



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