|
|
|
.
.
Inszeniertes Tanztheater
Choreographie und Kreativität
Die Voraussetzung für einen genussvollen Ballettabend ist eine gelungene Choreografie.
Diese kann traditionell oder modern sein. Es ist die Aufgabe des Choreographen, Sequenzen von Bewegungsabläufen im voraus festzulegen. Die Aufzeichnung der Bewegungen bezeichnet man als Notation. Nach ihnen hat der Tänzer oder das Ensemble sich zu bewegen. Ist oder war der Choreograph selbst Tänzer, kann er sich in seine Aufgabe gut hineinfinden. Sollen Kampfspiele (z. B. in 'Spartakus') eingerichtet werden, steht der Choreograph vor seiner schwierigsten Aufgabe. Die Sicherheit der Akteure und des Publikums muss gewährleistet bleiben. Die Inszenierung körperlicher Gewalt, wie z.B. ein Gefecht mit der Stichwaffe fordert vom Darsteller viel Geschicklichkeit. Die Notation ist kompliziert und vielschichtig. Soll ein Musikinstrument gespielt werden, welches der Darsteller nicht beherrscht, wird getrickst. Die Mandoline hat dann einen eingebauten Tonträger. Massenszenen erfordern umfangreiche Überlegungen und Absprachen mit dem Bühnenbildner.
Gazanie Sunshine Hybride (Foto Marion Beyer)
Das Wort Choreographie bedeutet 'Tanzschritt' und kommt aus dem Griechischen. Die Bewegungen des Chores im Drama wurden choreographiert. In heutiger Zeit ist es das Ballett, mit dem die Choreograpen in erster Linie in Verbindung gebracht werden. Opern und Schauspielmusiken enthalten häufig Balletteinlagen.
Eine Choreographie soll ein Kunstwerk optisch vorführen. Durchaus kann eine Ballettaufführung mit literarischem Inhalt in einigen Fällen Stunden dauern: Der ‚Sterbende Schwan’ beansprucht etwa zehn Minuten und ‚Valkyrien’ von P. E. Hartmann mehr als zwei Stunden. Der Choreograph ist der künstlerische Gestalter, gewissermaßen der Regisseur des Stückes. Unterstützt wird er vom Dekorateur, Kostümgestalter und Maskenbildner. Inspiriert wird er in der Regel von einem Musikwerk, welches vom Komponisten als Ballett konzipiert wurde. Wenn er die emotionale Basis findet oder die Zusammenarbeit mit dem zeitgenössischen Komponisten sucht, kann es für alle nur vorteilhaft sein. Der Ballettmeister kann sich aber auch vollkommen ungebunden fühlen und die akustische Beschaffenheit des Stückes aus unterschiedlichen Kompositionen stückeln oder Geräuschelemente einbeziehen. Dem Einfallsreichtum sind keine Grenzen gesetzt.
Den Applaus des Publikums teilt der Choreograph mit den Darstellern. Im Feuer der Kritik hält er den Kopf zuerst hin. Allzu häufig ist der Besucher geneigt, seinem fortschrittlichen Ego zu huldigen. In der Tradition gefangen zu bleiben, ist genau so schädlich.
Ein guter Choreograph darf in Anspruch nehmen, die Menschen beglückt und verzaubert zu haben.
.
Engelbert
.
|
Heute waren schon 249 Besucherhier! |
|
|
|
|