Schöne Oper – selten gehört
Heimo Erbse [1924-2005]
Julietta
Oper in vier Akten
in deutscher Sprache
Libretto vom Komponisten
nach der Vorlage "Die Marquise von O"von Heinrich von Kleist
Uraufführung in Salzburg 1959
Charaktere:
Julietta – Sopran
Rudolph Knoll, Kommandant – Bass
Gattin des Kommandanten – Mezzosopran
Der Forstmeister, Juliettas Bruder – Tenor
Babette, Amme – Alt
Graf Freiherr von Falkenberg – Bariton
Leopardo, ein Diener – Tenor
Arzt – Bass
Jäger – Tenor
und weitere
Das Geschehen spielt in Italien zu Beginn des 19. Jahrhunderts
Heimo Erbse
Dokumentation
LABEL: Cantus Classics – Line, CD
Aufführungsmitschnitt vom 17.8.1959 in Salzburg
mit den Wiener Philharmonikkern unter Antal Dorati
Gesangsolisten: Rita Streich, Rudolph Knoll, Sieglinde Wagner,
Gerhard Stolze, Elisabeth Höngen, Walter Berry -
Chor der Wiener Staatsoper
HANDLUNG
Erster Akt:
Julietta hat die Situation nur lückenhaft im Gedächtnis behalten. Zusammen mit ihrem Bruder wollte sie den Eltern eine Freude machen und ihnen ein bisschen Hausmusik vorspielen. Die Gesundheit ist fatalerweise labil und so überkommt Julietta ein Ohnmachtsanfall. Dieser kommt aber nicht von ungefähr, sondern das elterliche Schloss wird von einer feindlichen Soldadeska erobert, die auf der Durchreise ist. Was Julietta nicht mehr mit bekommt, ist, dass die Marodeure ihr Gewalt antun wollen. Das weiß aber der Oberst von FalKenberg zu verhindern, nicht weil er ein mitfühlendes Herz hat, jagt er die Gewalttäter davon, sondern weil er ein verliebter Teufel ist und sich selbst an Juliettas Unschuld heranmachen möchte.
Er kennt die gräfliche Familie schön länger und hat auch schon versucht, auf legalem Weg zum Ziel zu kommen. Der Arzt wird gerufen, weil Julietta sich nicht wohlfühlt und der Doktor diagnostiziert, dass möglicherweise eine Schwangerschaft vorliegen könnte. Wohlweislich hält Oberst von Falkenberg bei den Eltern um Juliettas Hand an, kann die Prozedur aber nicht zu Ende führen, da ein dienstliches Telegramm ihn dringend abruft. Bei Juliettta handelt er aus, dass sie doch auf ihn warten möge bis er zurück ist.
Das klingt alles nicht sehr plausibel, ist es auch nicht!
Zweiter Akt:
Anlässlich einer zweiten Untersuchung stellt sich heraus, dass die Mutmaßung gestimmt hat und Julietta wirklich schwanger ist. Die Eltern sind empört die und verstehen ihre Tochter nicht. Wie konnte so etwas passieren? Liegt etwa eine Windbestäubung vor? Das Mädchen wird auf den elterlichen Landsitz verfrachtet, wo es sein Kind zur Welt bringen kann.
Dritter Akt:
Die Nachricht von Juliettas Schwangerschaft wird bekannt und die Familie hat den launigen Spott der Nachbarn und Freunde zu ertragen. Julietta kann sich auf ihre Situation keinen Reim machen und erkennt ihre prekäre Lage nicht. Nein, sie gibt sich hochnäsig und weist in Übereinstimmung mit den Eltern das erneute Ersuchen des Herrn Oberst nach Hochzeit zurück. Sie weiß nicht, wer für ihre Schwangerschaft verantwortlich und sie berät sich mit den Eltern, mittels einer Zeitungsanzeige nach dem Übeltäter zu fahnden. Der Schuldige solle doch bitte so anständig sein, bei ihr und den Eltern des Mädchens vorzusprechen und um Verzeihung zu bitten. Es meldet sich Leopardo, der von der Familie aber als Täter nicht anerkannt wird, weil er nur ein Diener des Hauses ist.
Vierter Akt:
Vor dem Haus des Kommandanten haben sich viele Neugierige versammelt, der Oberst von Falkenberg hat versprochen, allen reinen Wein einzuschenken. Er erzählt, dass sich tatsächlich zu getragen hat, was von Julietta als Traumerzählung missdeutet wird. Sein Bestes hat er gegeben!
Also, die Familie tut was sie in der Situation machen kann und nimmt den Oberst in den Schoß der Familie auf. Julietta, der Bruder und die Eltern sind einverstanden! Die Vorbereitungen zu Hochzeit werden getroffen. Das Baby kann kommen!
Anmerkung:
Die Musik Erbses passt zu Situation und hat Esprit.
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musirrony 2013 - Engelbert Hellen