Schöne Oper – gern gehört
Alexander von Zemlinsky
Eine florentinische Tragödie
Oper in einem Akt
Libretto vom Komponisten nach der Übertragung Max Mayerfelds gleichnamige Dichtung von Oscar Wilde
Uraufführung am 30.01.1917 im Württembergischen Hoftheater Stuttgart
unter Max von Schillings
Dauer: ca. 60min
auf deutsch gesungen
Charaktere:
Simone – ein reicher Tuchhändler
Bianca – seine Frau
Guido Bardi – Prinz von Florenz
Die Handlung spielt in Florenz im 16. Jahrhundert
HANDLUNG
Die Oper beginnt mit einem Orchester-Orgasmus, der das Liebesspiel von Guido Bardi und Bianca illustriert, welche dabei ist, ihren Mann Simone zu hintergehen.
Als dieser von einer nicht erfolgreichen Geschäftsreise verfrüht zurückkehrt, glaubt er in dem fremden Besucher zunächst einen Verwandten zu erkennen, erfährt dann aber, dass dieser der Sohn des Herzogs von Florenz ist.
Obwohl Simone sofort weiß, was hinter seinem Rücken gelaufen ist, macht er gute Mine zu bösem Spiel, tut so, als ahne er nichts und bewirtet den Gast freundlich. Als er ihm feinste Stoffe zum Kauf anbieten will, macht Bardi keinen Hehl daraus, dass er an Bianca allein interessiert sei.
Es kommt ein immer ironischeres und heftigeres Wortgefecht in Gang. Als Bardi gehen will, fordert Simone ihn, halb ernst, halb aus Spaß zum Duell heraus.
Bianca feuert ihren adeligen Liebhaber an, ihren Mann zu erledigen, da sie jegliches Interesse an diesem verloren habe. Simone wird getroffen und befiehlt seiner Frau die Lichter zu löschen. Als es dunkel ist, gewinnt Simone die Oberhand und erwürgt seinen Rivalen.
Bianca ist entsetzt und beeindruckt zu gleich – die Liebesrache lässt romantische Gefühle für Simone wieder aufkeimen. Mit offenen Armen geht sie auf ihn zu und fragt, warum er ihr nie gesagt habe, dass er so stark sei. Er hält sie und entgegnet, warum sie ihm nicht gesagt habe, dass sie so schön sei.
© 2012 musirony – Raphael Lübbers