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Schöne Oper - gern gerhört





Albert Lortzing [1801-1851]

Hans Sachs



Komische Oper in drei Akten

deutsch gesungen

Libretto von Philipp Reger unter Mitwirkung des Komponisten
und von Philipp Jacob Düringer


Uraufführung am 23. Juni 1840 on Leipzig

Erweiterte Fassung für die
Aufführung in Mannheim am 25. Mai 1945,
Aufführung in Osnabrück am 2. Juni 2001
unter Nuitzung des Urtextes und der vollständigen Musik


Charaktere:

Kaiser Maximilian der Erste
Meister Steffen, Goldschmied
Kunigunde, seine Tochter
Kordula, seine Nichte
Hans Sachs, Schuster und Meistersinger
Görg, dessen Lehrbursche
Eoban Hesse, Ratsherr aus Augsburg
Meister Stott, Erster Merker
Zwei Ratsherren
Zwei Bogenschützen


Ort der Begebenheit ist Nürnberg
im Jahre 1517


 
INHALTSANGABE

Erster Akt:

Arbeit macht das Leben süß, man bleibt gesund und munter, freut sich des Lebens und wehe dem, der anderer Meinung ist. Der Lehrbube Jörg hat es schwer. Auch wenn Meister Sachs sein Lehrherr ist, macht ihm das Schusterhandwerk so recht keinen Spaß, denn er möchte viel lieber Dichter werden. „Von Faulheit ganz durchdrungen“ fordert er die Opposition der Gesellen und übrigen Lehrlinge heraus, die aus etwas derberem Holz geschnitzt sind. Handgreiflich wollen sie dem Träumer mit dem Schusterriemen das Versmaß beibringen. Görg hat überhaupt keinen Appetit auf Prügelsuppe, die er in regelmäßigen Abständen vorgesetzt bekommt, doch er nimmt es mit Humor und Gelassenheit, denn ein großer Geist fügt sich dem Zwange, doch wenn er an das Versmaß denkt, wird ihm angst und bange. Immerhin bekommt er Zuspruch, wenn er das „Lied vom Schuster“ vorträgt, in dem der Meister Hans Sachs Jugenderinnerungen festgehalten hat, singen alle im Chor den Refrain. Abends nach Feierabend muss der Lehrling noch die Werkstatt putzen und findet zufällig ein wunderschönes Gedicht vom Meister Sachs, gewidmet an eine Person namens „K“. Ei, das Gedicht wird er seiner Kordula vortragen und so tun, als ob es von ihm selbst sei.

Was die Versponnenheit anbelangt, haben Meister und Lehrling eine gewisse Ähnlichkeit miteinander. Meister Sachs denkt viel nach über das Wohin und Woher und über die Zufälle des Lebens. Kaiser Maximilian hat seine Verse gelesen und Wohlgefallen daran gefunden. Die edle Kunigunde ist ihm zugeneigt. Sie ist die Tochter von Meister Steffen. Der Goldschmied hat seine Werkstatt schräg gegenüber. Fast hat Meister Sachs vergessen, dass morgen Sängerwahl ist. Von was soll er singen? Von Manneskraft oder Frauenmilde? Oder ist es der Liebe Glück, was die Herzen empfänglich macht. Dann wäre da noch das teure Vaterland. Nein, er möchte künden, was ihn glücklich macht, der Kaiser hat an ihn gedacht. Wilde Stürme ziehn durch seine Brust, denn der Meister ist noch jung an Jahren und ein Blick aus den Augen der edlen Kunigunde machen ihn butterweich.

Ein Wermutstropfen fällt in den Becher seines Glücks. Hans Sachs hat einen Nebenbuhler! Es ist Eoban Hesse, seines Standes Ratsherr in Augsburg. Plötzlich steht er in der Werkstatt, spielt sich auf, lamentiert und protzt mit seiner gesellschaftlichen Position. Ein Loch hat er im Schuh, der Azubi soll es richten. Er sei der Bräutigam von Kunigunde! Wie bitte? Man hämt, man höhnt und Görg steht mit spitzer Zunge dem Meister wacker zur Seite. Er gibt noch eins drauf und sticht dem feinen Pinkel aus Augsburg mit seiner Schusternadel zweimal in den Fuß. Er will den Gecken schrauben und ihn necken und ihm eine Nase drehn. Meister Sachs ist völlig perplex und kommt mit der Unverfrorenheit nicht zurecht. Sie reist ihn los mit Sturmgetös. Von seiner Hoffnung goldnem Thron raubt so ein Geck, ausgesprochen keck ihm seiner treuen Liebe Lohn!

Ach Kunigunde, herzallerliebste Kunigunde! Görg rät dem Betrübten, er solle einfach zur Geliebten gehen, ihr fest ins Auge schauen und fragen, wie er mit ihr dran ist. Hans fühlt sich wirklich miserabel. Zwar ziert ihn nicht der Ehre Schein, hat nicht Ordensband noch Titel, doch Nürnbergs wackrer Bürger sein, das ehrt ihn noch im Kittel.

SZENENWECHSEL

Der Poet Hans Sachs hat keine Ursache, deprimiert zu sein, denn schräg gegenüber im Garten sitzt die teure Kunigunde in der Laube und singt eine Kavantine. Sehnsüchtig mit süßem Bangen, harrt sie des Geliebten fein. Bei der Abendröte Prangen und des Mondes Silberschein denkt sie über die männliche Treue und Beharrlichkeit nach und rupft dazu die Blütenblätter eines Gänseblümchens. Höher wallt ihr Blut und es beben ihre Pulse, lustberauscht, denn das höchste Glück im Leben ist, wenn Lieb um Lieb sich tauscht. 

Görg kann die Neuigkeit der Stunde nicht für sich behalten und eilt dem Meister voraus, Kunigundemit seiner jüngsten Erfahrung zu konfrontieren. Kordula, die Nichte von Meister Steffen, gehört auch zum Haushalt, ist aber von den Avancen des Lehrlings nicht allzu sehr erbaut, weil er ständig durch die Prüfung fällt und noch keinen Gesellenbrief hat. Ohne eine gesicherte berufliche Zukunft kommt der Ehestand mit Görg für sie nicht in Betracht. An Ermahnungen ihrerseits fehlt es nicht.

Sachs holt aus Kunigunde heraus, dass er der Mann ihres Lebens sei. Den Mann aus Augsburg kennt sie nur flüchtig, den hat nämlich der Papa hinter ihrem Rücken als Hochzeitskandidaten für sie ausgewählt. Die beiden Damen lachen sich halbtot! Sachs will ihre Ketten brechen und Zukunftspläne werden geschmiedet. Kann er auf ihre Treue bauen? Sie liebt nur ihn allein, sagt es und meint es auch so! Sachs will jetzt formell um ihre Hand anhalten. Wenn der Mann sich redlich nährt, ist sein Stand auch achtenswert. Der Poet setzt alles auf eine Karte, wenn er morgen beim Meistersingen gewinnt, kann der Vater nicht mehr „nein“ sagen. Sein Azubi wird die Hochzeitsschuhe anfertigen. Görg möchte mit Kordula auch „klar Schiff“ machen und fleht: „In dieser Laube bin ich dir zu Füßen gefallen,“ antwortet Kordula: „Ich hatte gerade Langweile, drum erhörte ich dein Lallen!“ Fast handelt er sich eine Ohrfeige ein. Kordula ist aber schnell wieder zu versöhnen, denn ohne Lover zu sein, ist auch nicht schön.

Meister Steffen hat man zum Bürgermeister gewählt. Es fand der weise Rat der Stadt in ihm den Kopf, der Goldwert hat. Sein Wirken und sein Streben soll alles neu beleben. Der Handel soll florieren, die Wissenschaft brillieren. Die Bürger sind zufrieden. Die Wahl, die sie getroffen, war pfiffig schlau und fein, und alle lässt sie hoffen: Er wird ein guter Bürgermeister sein.

Der Augsburger ist sich seiner Sache sicher, Kunigunde heimführen zu dürfen. Standesgemäß muss er sein, der Schwiegersohn: „Der Schuster wird verachtet, der nach der Tochter trachtet, denn er beleidigt Euch und mich, Kunigundens Liebsten nennt er sich,“ tönt Eoban. Eine Hürde muss der Augsburger allerdings noch nehmen. Gewinner ist derjenige, der am schönsten singen kann. So will es der Brauch. Nun kennt Meister Sachs sich aus im Meistergesang und Steffen erinnert sich, dass er schön zur Lyra singt, dass es durch Mark und Pfennig dringt. 

Kunigunde hat gegen den Bund mit dem Augsburger Ratsherren beim Papa Widerspruch eingelegt. Der Vielbeschäftigte hat jetzt keine Zeit für Nebensächlichkeiten. Die Vorbereitungen für das Meistersingen am morgigen Tage müssen getroffen werden. Vor Nürnbergs schöne Tore wird man zieh’n. Den Auftakt zum Sängerstreit bildet ein Vogelschießen. Der Wein soll fließen bei Tanz, Sang und Becherklang. Alle werden rufen: „Lang lebe der Bürgermeister!“

Zweiter Akt:

Die Feierlichkeiten auf der Festwiese werden unterbrochen und im Rathaussaal geht es ins Finale. Nach der Pflicht, die Kür! Die Kunst der Improvisation ist an der Reihe. Hans und Eoban gelangen in die Endausscheidung. Der Profi tritt an gegen den Fremdling aus der Fuggerstadt. 

Die  Wettkampfbedingungen sind im Prinzip unfair; die eigene Tochter an den Gewinner eines Wettkampfes zu verscherbeln, ist moralisch anfechtbar. Das sieht Bürgermeister Steffen auch so, er wird blockieren, denn für ihn steht schon im voraus fest, wer den Sieg davon tragen wird. Die Kandidaten strengen sich an. Eoban Hesse hat tatsächlich einen vorzüglichen Text, aber keine Routine im Meistergesang. Er singt ein Lied über Absalom mit den langen Haaren: „Herr Absalom empörte sich, so steht es in der Bibel – einst gegen seinen Vater sich, doch es bekam ihm übel... Hört, wie es ihm ergangen: Es blieb der Tropf mit Schopf und Kopf an einem Baume hangen“. Hans Sachs singt über Herz und Vaterland - alles schon einmal da gewesen - aber sein Lied ist melodisch anspruchsvoller und nuancenreich dargeboten. „Herr Eoban, habt heißen Dank, so schöne Weisen hört ich nie. In jedem Wort liegt Kraft und Stärke, so etwas nennt man Poesie.“ lobt Meister Steffen. Er ist der Schiedsrichter. Die Merker schweigen, die Bürger protestieren, kommen aber gegen die Obrigkeit nicht an. Sachs ist grenzenlos enttäuscht, sein Lebensglück wurde durch die Bosheit anderer zerstört und er beschließt, seine Vaterstadt zu verlassen.

SZENENWECHSEL:

Die Feierlichkeiten auf der Festwiese gehen weiter. Görg hat nun endlich Gelegenheit, seiner Gundula das Gedicht vorzutragen, welches er in der Schusterstube gefunden hat und erntet ein fettes Lob von ihr. Allerdings wird seine Autorenschaft von der Menge angezweifelt, die Handschrift ist doch unverkennbar. Görg wirft den Zettel achtlos weg, aber zwei kaiserliche Soldaten finden ihn und nehmen das Papier an sich, um es dem Kaiser zuzuspielen. Der Kaiser Maximilian liebt Gedichte über alles, denn bei den Fugger-Bankern in Augsburg steht er hoch in der Kreide und bekommt von dort nur Prosa. 

Es folgt der Tanz der Lehrbuben. Görg steht im Mittelpunkt und singt temperamentvoll ein zündendes Lied zum Lob des Schusterhandwerks: Die Schusterzunft bleibt immer doch die wichtigste von allen! Juche, juchhe!

Kunigunde ist nicht einverstanden, dass Hänschen sie verlassen will und nimmt ihn nicht ernst. Papas gesellschaftliche Stellung ist ihr zu Kopf gestiegen. Bürgermeister ist der Vater, und wer kann es ihm verargen, wenn er nimmermehr es duldet, dass seines Kindes Kindeskinder eines Schusters Pechdraht ziehen. Das Leder, die Pfriemen, und den Hammer soll der Liebste vergessen. Einen Stand der ihn ernähret, der mit Ehren ihn erhält, soll er ohne Grund entsagen? Nein um keinen Preis der Welt. Als Poet verhöhnt, als Schuster geschmäht, von der Liebsten kritisiert. Er will fort, auch wenn das Herze bricht. Doch Kunigunde bereut was sie soeben gesagt hat. Folgen will sie seinen Schritten, lass sie nicht vergebens bitten, ihm gehören will sie ganz. Nimm sie mit, ach lieber Hans! O unnennbare Wonne, o namenloses Glück, wie nach dem Sturm die Sonne, lacht liebend ihm das Glück.

Aber nicht nur kurzfristig!. Eoban hat die beiden erspäht und ruft den Vater. Das Kind verführt, die Braut entehrt! Höchste Zeit ist es, zu handeln. „Hört was soeben ich beschlossen: Ihr, Meister Sachs sollt ohne Weilen, jetzt aus der Vaterstadt enteilen. Ihr wolltet mir mein Kind entführen, drum müsst ihr Euer Bündel schnüren, vom Bleiben kann die Red' nicht sein, ich bin’s Gesetz, drum fügt Euch drein.“ „ Verwiesen, verwiesen seid ihr und verbannt, drum säumt nicht länger und nehmt den Wanderstab zur Hand.“ pflichten die Ratsherren bei. Sachs ist am Boden zerstört, doch sein langjähriger Azubi zeigt Stolz: „Verhöhnt habt ihr und uns verkannt, drum weilen wir nicht länger und ziehen fort als deutsche Meistersänger. „Auf Wiedersehen“ Ein Handküsschen von Kunigunde zum Abschied.

Dritter Akt:

Kordula hat die Gabe der Weissagung und legt ihrer Verwandten die Karten. „Ein hübscher Gatte wird dir eigen, von aller Welt als brav erkannt. Er wird dich auf Händen tragen und dir keinen Wunsch versagen...“Doch was muss sie hier erblicken, es kehrt der Sachs hierher zurück, er wird ein hochberühmter Mann, der Kaiser nimmt sich seiner an."



Kaiser Maximilian I und Maria von Burgund

Kordulas Zusagen treffen ein. Der Kaiser kommt nach Nürnberg zu Besuch, weil er den Verfasser des schönen Gedichtes kennen lernen möchte. Die Ratsherren sind in Nöten, denn der Gefragte ist nicht verfügbar. Eoban weiß Rat: „Dem Kaiser das Gedicht gefiel, egal wer es erdacht, Drum ist es ja nur Kinderspiel. Ich sage, ich habe es gemacht.“ Doch Sachs und Jörg haben vom Besuch des Kaisers Wind bekommen und eilen in die Vaterstadt.

Verwandlungsmusik, Polonaise, Marsch, Ballett. Der Handlungsfaden wird gestoppt um die Anwesenheit des Kaisers zu genießen. Doch dann geht alles sehr schnell, Eoban wird überführt und muss das Feld räumen. Sachs wird rehabilitiert und in seine Rechte als Bürger wieder eingesetzt. In Übereinstimmung mit seiner historischen Biographie bekommt er Kunigunde zur Frau.

SZENENWECHSEL

Wir jauchzen laut aus voller Brust, heil Max, Dir, Deutschlands Sonne. Du bist des Volkes Glück und Lust und seine höchste Wonne. Drum jauchze, wer ein deutscher Mann. Es lebe Kaiser Maximilian.

Sechstes Bild:

Wir jauchzen laut aus voller Brust, heil Max Dir, Deutschlands Sonne. Du bist des Volkes Glück und Lust und seine höchste Wonne. Drum jauchze, wer ein deutscher Mann, es lebe Kaiser Maximilian.
 

Anmerkung:

Nur wenigen ist bekannt, dass Albert Lortzing im Jahre 1840 einen „Hans Sachs“ komponiert hat, den man als Vorläufer der Wagner-Oper „Die Meistersinger von Nürnberg“, die etwa dreißig Jahre später das Licht der Welt erblickte, bezeichnen kann. Sie erzählt die stürmische Geschichte der Jugendzeit des Hans Sachs, sein Werben um die edle Kunigunde. Er setzt sich in Opposition zum Ratsherrn Eoban Hesse, der des Bürgermeisters Töchterlein für sich beansprucht. Beim Meistersingen erkennen die Bürger den Schuster und Poeten Hans Sachs als Sieger an, aber der Schiedsrichter, es ist Bürgermeister Steffen, gibt dem Augsburger den Lorbeer und die Tochter. Es kommt sogar soweit, dass Hans Sachs aus seiner Vaterstadt verbannt wird. Sein Lehrling Görg hält wacker zu ihm. Kaiser Maximilian, dem die Gedichte Sachsens gefallen, stellt das Glück wieder her, Eoban wird zum Teufel gejagt und Hans bekommt seine heißgeliebte Kunigunde.

Am Libretto sind mehrere Köche - auch Lortzing selbst – beteiligt. Es ist vorzüglich gearbeitet und kommt ohne Klamauk aus. Hans Sachs hat gleich zu Beginn seinen großen Monolog „Wo bist du Sachs? Hat Dich ein Traum umfangen?“ Seinem Gegenspieler Eoban gehört das Preislied vom Absalom mit den langen Haaren. Kunigunde und Kordula stehen zu einander wie Agathe und Ännchen und der Lehrling Görg besingt die Schusterzunft mit fröhlichem „Juchhe“. Der Tanz der Lehrbuben darf natürlich nicht fehlen.

***
musirony 2005 - Engelbert Hellen



 
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