Fast eine Oper
Othmar Schoeck [1886-1957]
Erwin und Elmire
Singspiel
nach Texten von Johann Wolfgang von Goethe
Uraufführung am 11. November 1916 in Zürich
Dauer etwa 60 Minuten
Charaktere:
Olympia, die Mutter
Elmire, ihre 'Tochte
Erwin, ihr Verehrer
Bernardo, ein Hausfreund
Das Geschehen spielt im 18. Jahrhundert bei Offenbach
HANDLUNG
In ihrem Haus, welches sich „nicht in Spanien“ befindet, findet Olympia ihre Tochter Elmire deprimiert und verzweifelt vor. Sie fragt sie, warum sie ihr junges Leben nicht freudiger genieße, doch Elmire ist derart verzweifelt und voller Kummer, dass sie sich dazu nicht in der Lage fühlt.
Sie macht sich Vorwürfe, weil sie Ihren Verehrer Erwin stolz und kalt abgewiesen hat und dieser nun spurlos verschwunden ist. Sie glaubt, dass er sich etwas angetan haben könnte und ist in großer Sorge.
Der Hausfreund und Lehrer Bernardo kommt herein und rät dem unglücklichen Mädchen spöttisch, sich keinen Kopf zu machen sondern sich lieber einen anderen zu suchen. „Hin ist hin! Und tot ist tot!“ - doch für Elmire gibt es in Wirklichkeit keinen anderen. Wehmutsvoll singt sie Erwins Lied vom Veilchen.
Natürlich ist der alte Bernardo der Kuppler des Singspiels und steckt mit Mutter Olympia unter einer Decke um die beiden unglücklichen Kinder wieder zusammenzubringen. Er rät Elmire einen weisen Einsiedler im Wald aufzusuchen und bei ihm geistigen Beistand zu finden. Sie stimmt sofort ein und bereitet sich für den Besuch vor.
Natürlich ist Erwin besagter Eremit – er hat sich in den Wald geflüchtet um dort abseits der Zivilisation seinen Kummer auszusitzen. Bernardo trifft vor Elmire ein und erzählt ihm von der ungebrochenen Liebe seiner Angebeteten. Er hat ein passendes Kostüm nebst Rauschebart bereit und lässt es Erwin anziehen – sie wollen Elmire zunächt zu Kreuze kriechen lassen.
Elmire kommt und schüttet dem vermeintlichen Einsiedler ihr Herz aus. Erwin erkennt sein Glück und kündigt an, dass der verschwundene Geliebte ganz nah sei. Er bittet Elmire, sich ein wenig zu entfernen. Voller Glück legt der „Eremit“ sein Ornat ab und eilt der Geliebten nach. Beide fallen sich in die Arme und schwören sich ewige Treue. Bernardo und Olympia beobachten zufrieden das freudige Paar aus der Entfernung.
@ 2012 – Raphael Luebbers