Schöne Oper – selten gehört
Richard Strauss (1864-1949)
Friedenstag
Day of Peace
Oper in einem Aufzug
Libretto von Joseph Gregor
nach einem Drama von Calderon de la Barca
Uraufführung am 24.7.1938 am Nationaltheater in München
Dauer 76min.
Charaktere:
Kommandant einer belagerten Stadt – Bariton
Maria, seine Frau – Sopran
Wachtmeister – Bass
Schütze – Tenor
Konstabel (Stallmeister) – Bariton
Musketier – Bass
Hornist – Bass
Offizier– Bariton
Frontoffizier – Bariton
Ein Piemonteser – Tenor
Prälat – Bariton
Frau aus dem Volk – Sopran
Soldaten, Volk
Richard Strauss
Dokumentation
Label DGG 2001
Staaskapelle Dresden unter Giuseppe Sinopoli
Besetzung der Uraufführung unter Clemens Kraus
Hotter – Ursuleac – Hann – Patzac – Anders u.a.
HANDLUNG
(Diego Velázques)
Übergabe von Breda
Einziger Akt:
Eigentlich ist der Dreißigjährige Krieg schon längst vorbei, aber eine einzige Festung wird immer noch vom Feind belagert. Ein fröhlicher junger Landser aus dem Piemont ist deswegen so gut gelaunt, weil er eine Botschaft des Kaisers überbringen darf. Er schmettert ein fröhliches Liedchen, welches von den Genüssen und Freuden des Lebens erzählt.
Der Kaiser befiehlt, dass die Festung auf keinen Fall aufgegeben werden darf. Eine Abordnung von Bürgern ist gegenteiliger Ansicht ind bittet den Befehlshaber den Willen des Kaisers zu umgehen ind de Stadt einfach dem Gegner zu überlassen. Die meisten Kampfgenossen seien ausgehungert und deshalb unfähig noch weiter standzuhalten. Aber der Kommandant zwingt sich, nicht auf sie zu hören und erklärt ihnen, dass erst aufgegeben werde, wenn er den ausdrücklichen Befehl dazu erteile.
Er plant, erst im letzten Augenblick und wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt, die Festung sprengen zu lassen. Widerwillig gehen die Soldaten an die Vorbereitungen, da es ihnen schwerfällt, sich den äußersten Fall vorzustellen.
Maria, die tapfere Frau des Kommandanten, entschließt sich, notfalls gemeinsam mit ihrem Mann aus dem Leben zu gehen. In dem Moment, als an die Pulvervorräte die Lunte gelegt werden soll, ertönen aus der Ferne Kanonenschüsse.
Der Kommandant lässt die Sprengung verschieben, weil er an einen erneuten Angriff der Gegner glaubt. Er orientiert sich an alten überholten Vorbildern und will nur im Kampf mit dem Schwert in der Hand sterben.
Doch das Gebimmel bedeutet jedoch keine neue Kampfansage, sondern es sind Friedensglocken, weil in Münster das Ende des Krieges beschlossen wurde, nachdem er dreißig Jahre gedauert hat. Die alten Feinde kommen zu Besuch, denn der holsteinische Kommandant will nun dem Gegner seine Bewunderung für seine Tapferkeit ausdrücken. Maries Mann traut der edlen Gesinnung nicht und zieht seinen Degen; die Sache ist ihm zu suspekt. Seine Frau muss ihn erst anschieben bevor er die Realität begreift. Die beiden Männer und ehemaligen Gegner umarmen sich freundschaftlich. Nun herrscht unwiderruflich Friede im Land und alles jubelt.
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2014 musirony - Engelbert Hellen