musirony - Das goldene Kreuz |
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Schöne Oper - kaum bekannt
Ignaz Brüll [1846-1907]
Das goldene Kreuz
Spieloper in zwei Akten
deutsch gesungen
Libretto von Hermann Mosenthal
nach einer französischen Vorlage 'Le croix d'or'.
Uraufführung am 22. Dezember 1875 in Berlin
Charaktere:
Contran de l'Ancry, ein Edelmann (Tenor)
Colas Pariset, Wirt der Gaststätte 'Zur Mühle' (Bariton)
Christine, seine Schwester (Sopran)Therese, seine Braut (Sopran)
Bombardon, Sergeant (Bass)
Das Geschehen spielt in einem Dorf in Frankreich zu Beginn des 19. Jahrhunderts
HANDLUNG
Erster Akt:
Napoleon Bonaparte beabsichtigt, gegen Russland Krieg zu führen. Ohne Rücksicht auf familiäre Verhältnisse oder volkswirtschaftliche Belange werden zum Sturm auf Moskau selbst in den entlegensten Dörfern die Wehrpflichtigen eingesammelt.
Den jungen Inhaber der Gaststätte 'Zur Mühle' hat es ebenfalls erwischt. Damit er sich nicht vorher absetzen kann, holt Sergeant Bombardon ihn persönlich ab, um ihn zur Sammelstelle zu bringen.
Der Schicksalsschlag trifft Colas in einem denkbar ungünstigen Moment, denn für den nächsten Tag ist seine Hochzeit mit Therese angesetzt. Guten Rat in der Not hat die Schwester! Sie fleht zum Sergeanten einen Ersatzmann ausfindig zu machen, der anstelle des Wehrpflichtigen ins Feld ausrückt und gibt ihm ein Kettchen mit einem goldenen Kreuz als Anhänger. Denjenigen, der ihr nach siegreicher Beendigung des Krieges das Pfand zurückbringt – so sagt Christine – werde sie zum Gemahl erwählen. Das sei ihr unwiderruflicher Entschluss.
Der Sergeant überlegt, ob er in seinem Freundeskreis niemanden hat, dem er das wertvolle Angebot unterbreiten kann. Ein Edelmann, namens Contran erklärt sich bereit, den Platz von Colas einzunehmen und ins Feld zu ziehen. Er legt aber Wert auf Diskretion und bedingt sich aus, dass seine Identität vorerst geheim bleiben soll.
Christine ist erleichtert und voller Dankbarkeit händigt sie dem Sergeanten das Schmuckstück zwecks Weitergabe aus.
Zweiter Akt:
Nach drei Jahren kehrt Contran de l'Ancry schwer verwundet aus dem Krieg in sein Dorf zurück. Ohne Wissen Christines, dass er derjenige ist, der den Platz ihres Bruders eingenommen hatte, wird der alte Freund in der Mühle gastlfreundlich aufgenommen und von ihr liebevoll gepflegt. Nachdem er wieder gesund ist und sich keine bleibenden gesundheitlichen Schäden zeigen, macht er Christine das Geständnis, dass er als heimlicher Verehrer, ihr damals den Liebesdienst erwiesen habe, das Kreuz allerdings nicht mehr in seinem Besitz sei.
Er habe geglaubt, nach seiner schweren Verwundung sterben zu müssen und das wertvolle Schmuckstück einem Kameraden gegeben, um es ihr zurückzugeben. Christine hatte geschworen, den zu heiraten, der ihr das Kreuz zurückbringt. An ihren Eid fühlt sie sich gebunden, weil sie seinen Worten glaubt. obwohl es sie sehr traurig macht. Kann es nicht sein, dass derjenige, dem Contran das Kreuz gegeben hat, irgendwann in der Mühle aufkreuzt und auf die Einlösung des Versprechens drängt? Die Enttäuschung ist groß.
Tatsächlich erscheint der alte Bombardon eines Tages als Kriegsversehrter. In der Arie: "Je nun, man trägt, was man nicht ändern kann" beklagt er sein verlorenes Bein. Er überreicht Christine das Kreuz, weiß um dessen Bewandtnis und fügt als Information sofort hinzu, dass er es von einem Sterbenden erhalten habe. Er sei nur der Überbringer und stelle keinen Anspruch auf Einlösung des Versprechens. Bombardon erkennt Contran und bestätigt, dass er es war, der für Colas ins Feld gezogen sei. Der Hochzeitstermin für Christine und Contran kann nun festgesetzt werden.
Anmerkung:
Ignaz Brüll komponierte insgesamt zehn Opern. 'Das goldene Kreuz' war seine zweite und folgte nach mehr als zehn Jahren dem Werk 'Die Bettler von Samarkand'. Er wollte durch die Schlichtheit und Unkompliziertheit seiner Bühnenwerk einen Kontrast zu Richard Wagner setzen.
Igzanz Brüll war befreundet mit Johannes Brahms und nahm sich als bedeutender Klaviervirtuose seiner Kompositionen an.
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2010 musirony – Engelbert Hellen
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