Schöne Oper – selten gehört
Leo Tolstoi
Franco Alfano (1876-1954)
Risurrezione
Auferstehung
Oper in 4 Akten
Libretto von Cesare Hanau
nach dem gleichnamigen Roman von Leo Tolstoi
Uraufführung am 30. November 1904 in Turin am Teatro Vittorio Emanuele
Charaktere:
Katiusha Mikaikowna (Sopran)
Fürst Dimitri Iwanowitsch Nekludoff (Tenor)
Sofia Iwanowna, seine Tante (Mezzosopran)
Matrena Pawlowa, Haushälterin (Alt)
Simonson, politischer Häftling (Bariton)
und weitere
Das Geschehen spielt in Russland und Sibirien Ende des 19. Jahrhunderts
Dokumentation
LABEL: Gala 1971
Einspielung unter Elio Boncompagni, RAI Turin,
Gesangssolisten: Magda Olivero, Giuseppe Gismondo
HANDLUNG
Erster Akt:
Bevor Fürst Dimitri Nekludoff in den Krieg zieht verabschiedet er sich von seiner Tante Sofia Iwanowna. Bei dieser Gelegenheit trifft er seine Jugendgespielin wieder, die der alten Dame öfter als Gesellschafterin zur Verfügung steht. Katiusha ist glücklich ihn hier zu wiederzutreffen. Er verliebt sich in das Bauernmädchen und verbringt die Nacht mit ihr im Hause. Am nächsten Morgen reist er ab, ahnt aber nicht, dass das bedenkenlos genossene Vergnügen nicht ohne Folgen bleiben wird.
Zweiter Akt:
Katiusha erwartet ein Kind vom Fürsten. Er hat die Begebenheit längst vergessen. Seine Kompanie macht Heimaturlaub. Bei dieser Gelegenheit hofft sie ihn wiederzusehen, denn sie hat in Erfahrung bringen können, dass er und seine Kameraden auf dem Bahnhof seiner Heimatstadt umsteigen werden. Dimitri befindet sich aber in Begleitung einer anderen Hübschen und Katiusha verlässt der Mut, sich bemerkbar zu machen. Es schmerzt sie sehr, dass sie ihm von der frohen Botschaft ihrer Schwangerschaft keine Kenntnis geben kann.
Ihre Position als Gesellschaftsdame bei seiner Tante hat sie, als die Schande bekannt wurde, aufgeben müssen und nun sieht sie mittellos in die Zukunft.
Dritter Akt:
Das Schicksal schlägt aber noch härter zu. Dimitri hat sie nach dem Abenteuer einer einzigen Liebesnacht nicht mehr wiedergesehen und das Kind ist nach der Entbindung gestorben. Sie ist dann in schlechte Gesellschaft geraten und hat zu trinken begonnen. Unschuldig wurde sie in ein Verbrechen verwickelt, weshalb die Justiz nach ihr griff und Mordanklage erhob. Als Konsequenz wurde sie nach Sibirien verbannt.
Aber Dimitri ist doch nicht so herz- und gefühllos wie der Opernbesucher zunächst angenommen hatte. Vom Schicksal seiner Geliebten hat er gehört und sofort Kontakt zu ihr aufgenommen. Er begibt sich ins Untersuchungsgefängnis geht sogar soweit, dass er Wiedergutmachung anbietet und Katiusha eine Heirat vorschlägt. Doch sie ist zu verzweifelt und in Hoffnungslosigkeit versunken, als dass sie dazu einen Nerv hätte. Sie sperrt sich gegen Trost und jegliche Zuwendung.
unterwegs nach Sibirien
Vierter Akt:
Auf dem langen Weg nach Sibirien haben die Mitgefangenen Katiusha Trost gespendet und sie hat wieder zu sich selbst gefunden. Dimitri hat sich als fürsorglich erwiesen sie nach langem Suchen gefunden. Er hat ihre Freilassung erwirkt und nun will er sie heiraten. Aber nichts ist mehr so, wie es einmal war.
Katiusha kann sich zur Eheschließung nicht entscheiden, obwohl sie Dimitri über alles liebt. Der Turbulenzen gab es zu viele, und nun kommt sie zu dem Schluss, dass der Verzicht auf seine abgesicherte Bindung für beide eine angemessene Lösung ist und alle ungewollten Verstrickungen neutralisieren wird.
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2014 musirony – Engelbert Hellen