musirony - Orontea
 

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Schöne Oper - selten gehört



Pietro Antonio Cesti [1623-1669]

Orontea

L'Orontea



Oper in drei Akten und einem Prolog

italienisch gesungen

Libretto von Hiacinto Andrea Cicognini      

 Uraufführung 1656 in Innsbruck
 

Personen:

Orontea,
Königin von Ägypten
Creonte, Philosoph am Königshof
Alidoro, ein junger Maler (Prinz von Phönizien)
Aristea, seine mutmaßliche Mutter
Corindo, ein junger Kurtisan
Silandra, eine junge Hofdame
Giacinta, als Ismero verkleidet und zu Besuch
Gelono,  ein betrunkener Galan
Tibrino, ein Kammerdiener
 

Die Handlung spielt in einem Pseudo-Ägypten zur Zeit der Ptolemäer zu Beginn unserer Zeitrechnung



INHALTSANGABE

Prolog: 

Haare im Wind, barfuß und zerlumpt lebt der Philosoph glücklich in einsamen Klausen. Arm ward er geboren, aber er beherrschte die Sterne. Nackt wandelt er umher und protzt mit ausgerechnet diesem Reichtum. Königlichen Prunk, gewaltigen Pomp, den Weihrauch Arabiens begehrt er nicht. Nur Genügsamkeit befriedigt ihn. Seinen Tod und sein Ende voraussehend, berichtigt er seine Sinne durch Tugend. Ruhigen Gewissens und befriedigten Herzens, nur ihm selbst bekannt, vergisst er so die Welt. Die Felder nähren ihn, die Flüsse tränken ihn und Amor verabscheut er. 

Der Sohn der Venus sieht sich provoziert. Er fühlt nicht sein Feuer? Er hat keine Angst vor seinen Pfeilen? Er zittert nicht vor Cupido? Amor sollte lieber etwas Gescheites lernen, als mit seinen Pfeilen Unfug zu treiben. Ihm ist es egal, ob der Himmel feststeht oder sich dreht, ob die Seelen der Lebenden ewig oder sterblich sind. Menschen ohne Hirn leben in der Überzahl. Er soll sich einmal den Firlefanz der Gecken, die Lügen der Dummen und das Geschwätz der Doktoren anhören, dann weiß man, dass die Philosophie eine Närrin ist.

Der Philosoph bewirkt, dass er froh und glücklich lebt, denn Tugend genügt sich allein.  Cupido schlägt vor, dass er seine Theorie vergessen soll, weil kaum jemand auf ihn hört.  Wer ihm blind folgt, eilt auf den Abgrund zu. Aber wer mit der Weisheit lebt, stirbt als Bettler. Wenn auch das Äußere arm ist, so ist doch das Innere reich. Weiß er nicht, dass Amor die Welt beherrscht. Jetzt geht er nach Ägypten, um seinen Triumph zu genießen. 

Erster Akt: 


Der stolze Amor, Beherrscher der Welt, soll sich nicht hoffen, über das Schicksal Oronteas regieren zu können. Niemals wird das Götterkind über das Herz einer Königin triumphieren. Der königliche Geist benötigt unsterbliche Freiheit. Ein blinder, nackter und verrückter Tyrann – grausam und ohne Mitleid, voller Trug – foltert sie nicht! Es wird sie gar nicht schrecken, wenn er sie verwundet, denn das Gefühl ist nichts und der Geist ist alles. 

Creonte, Philosoph und Berater der Königin, meint diese Lebensanschauung in Zweifel ziehen zu können. Die Königin soll sich nicht brüsten und ihrer Freiheit nicht so sicher sein. Bleibt sie für die Gefühle, die ihre Untertanen ihr entgegenbringen, taub? Viele unter den Edlen des Hofes, würden gern ihr Gemahl sein, aber selbst die Werbung von Monarchen verachtet sie voller Hochmut. Selbst der König von Phönizien konnte bisher keine Resultate erzielen. Natürlich zeugt es von Weisheit, Herr über das eigene Herz bleiben zu wollen, aber eine kluge Taktik ist es nicht, den stolzen Willen ständig hinter Vorsicht zu verbergen.

Nur die Liebe allein vermag Ehen zu knüpfen. Aber die Königin verspürt keine Liebe in ihrem Herzen. Ihr Ehrgeiz wählt keinen Gemahl und mit Recht ist sie stolz, dass sie nicht verliebt ist. Ihre königliche Pflicht verlangt es, sich zu überwinden. Creonte meint, dass Orontea sich schon noch besinnen wird, denn sie ist nicht nur Königin, sondern auch eine Frau. Sie wird sich irgendwann bequemen. Nie! Nie! Welch eitler Stolz! Freiheit, Freiheit! 

Gekostet hat der Mörder das Schwert Tibrinos. Seine Flucht entzog ihn seinen Schlägen und seiner Wut. Tibrino denkt, er sei allein im Zimmer und hat blind vor Zorn die Königin nicht bemerkt, die nun wissen will, was er vor sich hinmunkelt.

Einen schönen jungen Mann hat er gesehen mit Sonne in den Augen und Frühling auf den Wangen. Von einem furchtbaren Verräter und einem frechen Dieb wurde der Edle angegriffen. Beim ersten Schlag fiel der Jüngling verwundet nieder und mit mutigem Schwerte warf sich Tibrino auf den nichtswürdigen Mörder, um die Niederträchtigkeit seines schandhaften Schwertes zu erwidern. 

Doch siehe da, gerade jetzt, auf den Arm einer alten Frau gestützt nähert sich der Unglückliche und befleckt den Fußboden mit seinem Blut. Das Mitleid hat Orontea gelehrt, den Unterdrückten beizustehen. Der Schmerz raubt ihm die Stimme. Die edle Königin soll ihn anschauen und ihm sagen, ob Adonis am Busen der Venus etwa schöner war? 

Alidoro scheint es wirklich schlecht zu gehen. Wie lange wird seine Seele noch zögern, seinen Körper zu verlassen. Die Begleiterin des jungen Malers - angeblich seine Mutter - hofft, dass mitleidvolle Hilfe für des armen Kindes Schmerzen sich hier finden wird. Tibrino leistet erste Hilfe und die Königin möchte jetzt endlich wissen, wer den schmucken Jüngling überfallen hat. Der Angreifer selbst sei ihm unbekannt, lässt dieser vernehmen. Der Übeltäter habe aber gesagt, dass er im Auftrag der Prinzessin Arnea handele. 

Aber das ist doch die Tochter des Königs von Phönizien. Alidoro kann nicht mehr weitersprechen. Die schrecklichen Schmerzen seiner Wunde – so mutmaßt er - werden seinen Geist veranlassen, den Körper aufzugeben. Orontea befiehlt, dass man den Kleinen in die königlichen Gemächer bringen soll, wo die Heilkraft der Medizin die angegriffene Gesundheit genesen lassen wird. Großmütiger Beistand, ritterliche Hilfe! Die fürsorgliche Mutter freut sich und ist außer sich vor Dankbarkeit. Der Todgeweihte hat nun nichts mehr zu befürchten. Sein Leben befindet sich in königlichen Händen. 

Offenbar hat Amor seinen Pfeil abgeschossen, denn die Königin ist völlig irritiert. Brennt sie oder brennt sie nicht? Welch seltsames Feuer  quält sie und entzückt sie immer mehr. Orontea, die unerbittliche Feindin der Liebe, hat es offenbar eiskalt erwischt. Hat sie sich als Sklavin einem fremden Herzen ausgeliefert? Die unbekannte Erregung, die sich ihrem eigenen Herzen aufdrängt, kann sie nicht definieren. Vielleicht ist es eine Form des Mitleids, welches sie veranlasst, dem unbedeutenden jungen Mann Interesse entgegen zu bringen.

Es ist schwer auszumachen, wer am ägyptischen Königshof wen liebt, denn die Objekte der Zuneigung tauschen sich ständig aus. Alles  geht ziemlich durcheinander. Jugend und Schönheit geben sich ein Stelldichein. Gutes Aussehen ist in jedem Fall wichtig und sichert das Überleben im Hexenkessel der Gefühle. 

Gelone ist der Ansicht, dass man das Leben am besten genießt, wenn man guten Wein trinkt. Wie göttlich lässt es sich leben. Andere sind in Spiele vertieft oder fahren in der Liebe fort. Man kann bei der Philosophie schlappmachen oder im Krieg von der Waffe getroffen werden. Jeder macht was ihm gefällt! Bacchus ist seine Dame und gleichzeitig sein Kriegsgott, seine Philosophie und sein Kartenspiel. Einzig der glänzende Likör vermag ihn anzuziehen. Mit seinen Lebensregeln triumphiert er Tag und Nacht. 

Corindo singt von einer verliebten Schönen und er versucht ihr Herz zu entflammen, weil sie sich so anmutig gibt. Anmut ist eines der Attribute, welches erforderlich ist, um des Herzens Flamme zu entzünden. Wie süß sind doch die Wonnen, sich am Busen von Silandra zu erfreuen. - Gelone kommt von seinen Getränken nicht weg und hält dagegen, wie süß es ist, den Wein von Marzimino aus der Flasche fließen zu sehen, weil es die Seele berauscht. Silandra ist von Corindo angetan. Sie schwärmt vom Gold seines Haares und fühlt sich von seinem göttlichen Blick verletzt. Corindo hat kein Herz mehr, denn die Liebe stahl es ihm. Nun befindet sich das Diebesgut im Herzen von Silandra unter Verschluss. 

Der großmütigen Königin verdankt es Alidoro, dass sein Leben gerettet wurde. Die Verletzung entpuppte sich als leichte Fleischwunde. Die edle Dame soll in ihm nun ihren Sklaven sehen. Außer sich selbst hat er nichts anzubieten und sie soll nur befehlen, damit eine Metallkette sein Fußgelenk umzingelt. Nur mit diesen eisernen Banden wird er die unterjochte Welt in Zukunft betrachten. Jetzt will die Königin zunächst erst einmal wissen, wer der junge Mann überhaupt ist. 

Alidoro ist sein Name. Sein Vater war Seeräuber und seine Mutter Aristea begleitet ihn auf Schritt und Tritt und sorgt für seinen Lebensunterhalt. Auf der Wanderung mit ihr kam er auch nach Phönizien und bekam dort eine Anstellung als königlicher Hofmaler. Die Prinzessin Arnea, des Königs einzige Tochter und Thronfolgerin, entbrannte in Liebe zu ihm. 

Der Librettist versäumt es nun, dem Opernpublikum zu erklären, weshalb Alidoro sich hierüber nicht erfreut zeigt, sondern die Flucht ergreift, um seinem Untergang zu entgehen. Seine Schritte lenkte er hierher nach Paphos, aber die grausame Arnea änderte ihre Liebe in wütende Rache, fordert sein Blut und schickt einen Mörder hinterher, um seinen Tod zu beschleunigen. Nicht einmal in Gedanken hat er Arnea geliebt. Die Prinzessin war schon ein bisschen betagt und ihre Schönheit nahezu verblichen. 

Nun soll er erst einmal in Oronteas Palast leben und atmen, schlägt die Königin vor, aber keineswegs als Sklave, sondern als Edelmann. Sie wird ihn vor der Härte und der Wut der rasenden Arnea zu beschützen wissen. - Der Glückliche möchte mit seinem Mund die Spitzen der Füße seiner Retterin berühren. Aus seinen Zügen strahlt Verehrung. – Aber die Götter verehren nicht, wird er zurechtgewiesen, sie werden verehrt. 

Welch neues Licht erstrahlt hinter königlichen Mauern. Von welchem Erstaunen der Natur ist Ägypten betroffen? Ach welch schönes Antlitz lässt sich sehnsüchtig bewundern. Das ist doch nicht die Visage eines einfachen Malers, sondern das Ebenbild der Liebe. Silandra hat Alidoro für sich entdeckt und der goldgelockte Corindo ist erst einmal abgeschrieben.

Silandra ist im Himmel angekommen und niemand hat sie geführt. Ganz verrückt ist sie nach dem Neuen. – Ach, Weiberscherze, Alidoro kennt sie zur Genüge. - Sie vergöttert ihn, sie liebt ihn, sie betet ihn an. – Ach so viel verlangt er doch gar nicht. – Die Liebe spross so ganz plötzlich in ihrem Herzen und wuchs dann sogleich ins Riesenhafte. – Die Scherze des lieben jungen Mädchens gefallen ihm, aber sein hingerissenes Herz befürchtet, dass sie längst für eine andere glühende Sonne entflammt ist. - Der Liebe Feuer verwundet beide und stößt sie Tag und Nacht herum. 

Gelone ist wieder einmal völlig betrunken. Er bildet sich ein, die Königin sei hinter ihm her. Tibrino hat seine liebe Last mit dem Jüngeren und bemüht sich, ihm den Unterschied zwischen Trug und Wahrheit zu erklären. 

Zweiter Akt: 

Die arme Orontea ist krank vor Liebe. Der Glanz der Augen des schönen Alidoro entzückt das Herz der Königin. Sein Anblick ist ihr Lebensatem, und wenn er fort ist von ihr, ist sie halbtot. Die Schmerzen und Leiden, die sie empfindet, sind ihre Wonne. Die Herrscherin hat die Liebe erkannt und die unerbittliche Macht Amors wird nun notgedrungen akzeptiert. Sie, die unlängst Könige verschmähte, liebt nun einen armen Wanderer. Wo bleibt die Königswürde, wo das Ehrgefühl? Sie hält es nicht länger aus! Sie ist besiegt und die ganze Welt soll es hören, dass sie Alidoro liebt. 

Die Königin hat unverhofften Besuch bekommen. In Demut und Anbetung verbeugt sich die Eintretende, die ihre Locken geschoren und zum Schein Männerkleidung trägt, um sich zu einem kleinen Plausch zu Füßen der Königin niederzulassen. Erkennt Orontea sie nicht mehr? Sie möge doch so liebenswürdig sein und sich auf ihr Gesicht und ihre Stimme besinnen. Der König von Kyrene hatte sie entführt und jetzt ist sie auf der Flucht. Der Groschen fällt und die Königin nimmt die geliebte Giacintha in die Arme und königliche Tränen des Wiedersehens benetzen den Boden. 

Und nun die Story: Von den kyrenischen Kriegern wurde sie gefangen genommen und ihrem Anführer Evandro ausgehändigt, der sich in sie verliebte. Sie nährte seine Hoffnung und seine Gefühle ermöglichten ihr, mit sanfter Tücke der schweren Knechtschaft zu entkommen. Als Krieger verkleidet gelang es ihr, ins Königreich Phönizien zu entfliehen. Unter dem Namen Ismero nahm die Prinzessin Arnea sie an ihren Hof auf. Die kleinsten Winkel ihres Herzens vertraute die Prinzessin ihr an. Am Hof weilte auch ein Maler, in den sich die Prinzessin verliebte, der sich aber bei Nacht und Nebel davonmachte. In entrüsteter Wut befahl die Verschmähte der wehrhaften Freundin, dem Undankbaren nachzusetzen und zu töten. In einem nahegelegenen Wäldchen hat sie den Übeltäter ausfindig gemacht und belauert, mit verhülltem Gesicht ihn sodann überfallen und verwundet. Aber ein stürmischer Knecht überraschte beide und rettete ihn vor ihrer Wut. Nun sei sie hier und möchte  der Königin ihre unsterbliche Treue versichern und ein paar Tage Urlaub machen, bevor sie das Königreich wieder verlassen wird. 

Hat die Ruchlose es tatsächlich gewagt, das Objekt ihrer heißen Liebe mit einer Waffe zu bedrohen. Die Königin ist außer sich. Creonte kommt hinzu, um Schlimmes zu verhüten. Der Vermessene wagt es, sie von ihrer Rache abzuhalten. Die Verräterin, die sich als Mann verkleidete, hat gestanden und somit den Tod verdient, auch wenn sie eine alte Bekannte ist. Wenn sie den fremden Maler tatsächlich verwundet hat, so gehört sie vor ein ordentliches Gericht, setzt der Berater der Königin auseinander. Zeptertragende Hände vergießen das Blut von Verbrechern niemals persönlich. So wie er die Sache sieht, handelt es sich um Liebesrasen wegen des verletzten Alidoro. Davon will die Königin nichts hören und sie verbannt Giacinta aus ihrer Nähe. Diese geht, um zu gehorchen, doch wenn die Königin sie gern tot haben möchte, ist sie bereit, unverzüglich zurückzukehren. 

Creonte kann es nicht lassen, die Königin in Maßen zu provozieren. Seine Philosophie lehrt ihn, seine Gedanken offen zu enthüllen. Wie kommt es, dass sie sich plötzlich zur Sklavin einer niedrigen unstandesgemäßen Liebe macht. Wer hat ihr Herz so erschüttert, dass das ganze Reich von ihren Seufzern wiederhallt. Selbstverständlich darf sie lieben, aber doch keinen Unwürdigen. - Wer in ihren Augen schön erscheint, kann niemals unwürdig sein, beendet Orontea den Dialog. 

Unvermutet bekommt Giacinta Schützenhilfe von Aristea, die an Realitätsverlust leidet. Wenn der freche Amor sie für ein hübsches Ding hält, eine Zielscheibe für seine spitzen Pfeile in ihr sieht und sie verrückt macht, so soll es ihr recht sein. Der blinde Gott verschont das Alter nicht. Ist sie auch nicht mehr die Jüngste, so ist sie doch aus Fleisch und Blut. Wenn sie in ihrer Brust ein süßes Geläute hört und Gift trinkt, welcher süßer als Honig ist, wenn ihre Seele nach einem schönen jungen Mann schmachtet, dann will es die Liebe so und gar nicht anders. Ach welch glücklicher Zufall will es, dass ihre schöne Sonne gerade jetzt erscheint. Sie will doch ihr Glück gleich einmal versuchen. 

Wohin soll die Unglückliche ihre Schritte lenken, um dem rasenden Zorn Oronteas zu entfliehen? Keiner kann ihr raten und mit jedem Schritt scheint es ihr, als ob sie auf Tod und Gefahr träfe. Plötzlich hört sie eine Stimme. Der schöne Jüngling soll doch anhalten und nicht so grausam sein. Seine Anmut hat sie verführt und seine Schönheit sie betört. Ismero soll ihr gnädig sein. 

Immer noch in männlicher Kleidung traut Giacinta ihren Ohren nicht und hat keine Ahnung, was die Alte von ihr erwartet. Der Jüngling soll sich vorstellen, tönt es, dass Aristea sich auf einem gutgedichteten Schiff auf dem Meer der Liebe befindet, ihre Liebesseufzer schwellen die Segel und die Ruder sind die Lieblingsgedanken. Er soll der Lotse ihres schönen Schiffes sein. Die Angeredete begreift den verborgenen Sinn ihrer Worte und bedauert, dass es einer besonderen Geschicklichkeit bedarf, ihr Schiff in den sicheren Hafen zu bringen. Wenn das Liebesmeer unruhig wird, dürfte es mit der Seelenruhe vorbei sein. Sie soll sich klar machen, in einem ungestümen Meer würden beide sehr schnell Schiffbrauch erleiden. Er kann es doch versuchen, damit ihre Qual gestillt ist. Wenn das Schiff den Hafen nicht erreicht, ist es doch ihr Nachteil.

Alle Bemühungen werden nutzlos sein. Ein Lotse, der kein Ruder hat, wird nichts bewirken können. Sie würde sich auch mit ganz wenig zufrieden geben. Schon ein paar Liebestropfen können das sengende Feuer löschen. Giacinta ist nicht geneigt, der taube Lotse sagt dem gierigen Schiff dass es ohne ihn zurechtkommen muss.

Silandra will sich auf eine andere Plattform begeben und sagt ihrem Corindo Lebewohl. Ihr schwaches Herz entsinnt sich nicht mehr ihrer ersten Flamme. Aus ihrer Brust hat sie ihn hinausgejagt. Er weiß es aber noch nicht und kommt um seine Hoffnung, seine Sonne, sein Leben und sein Verlangen zu besuchen. Sie hat ihn gar nicht erwartet und nutzt die Gelegenheit, ihm den Wechsel ihrer Gefühle klar zu machen. Ein Schönerer als er ist gekommen, und jetzt liebt sie ihn nicht mehr. Wie treulos! Wie anmaßend!  Er will sein Herz zurück haben, welches sie in ihrer Brust verschlossen hat. Ja, es soll hinausgehen und zu seinem Herrn zurückkehren. So schnell löst sich der süße Knoten der Liebe und verdammt zu tausend Qualen. 

Tibrino assistiert Alidoro beim Malen und reicht ihm Staffelei und Leinwand. Der Künstler bedient sich wunderbarer Farben, der Erde entsprungen, die Schätze des Himmels zu schildern. Er nimmt der Welt kostbarsten Pinsel aus Haaren von toten Tieren um die Züge der lebendigen Sonne zu malen. Alidoro bedankt sich bei Tibrino nochmals für die Rettung seines Lebens. 

Silandra erscheint, damit ihr Antlitz durch seine Farben verewigt werde. Sie soll sich hinsetzen und es einem einfachen Maler nicht übel nehmen, wenn sein bescheidener Pinsel sich entflammt um ihre himmlische Erscheinung auf die Leinwand zu bannen. Um das Weiß und das Rot ihrer Wangen nachzubilden, hat er die Farben der Lilien und  der Rosen bei Morgenröte ausgesucht. Um den unvergänglichen Schatz ihrer Locken auf die Leinwand zu bringen, muss er das feinste Gold aus Lydiens Flüssen nachahmen und der Mund soll das Rot von Korallen und Rubinen haben.

Mit dem Pinseln ist es abrupt vorbei, denn die Königin steht plötzlich im Türrahmen. Mit welcher zügellosen Inbrunst und mit welch unverschämter Sehnsucht zieht ein einfacher Vagabund bis in die Gemächer der königlichen Hofdamen. Welches Bild entsteht hier? Welche Art von Natur wird hier nachgebildet. Schamlose Silandra, tollkühner Alidoro. Welche unzüchtige niederträchtige Liebe, die das Herz besudelt und die Seele vergiftet! Verfluchtes Paar, verfluchtes Porträt, ungeheuerlicher Pinsel, abscheuliche Farben! Die ruchlosen Gehilfen eines lüsternen Krieges wird sie zerreißen, zertrampeln und vernichten. Sollten beide solche schändlichen Verbrechen noch einmal begehen, werden sie das Opfer nachdrücklicher Rache werden. 

Welch betäubender Blitzschlag hat Alidoro in einem Augenblick vernichtet? War das die Königin von Ägypten oder die des Abgrunds, die zu ihm sprach? Äußerte sie Worte oder warf sie Pfeile? Welch grausamer Schmerz befällt seine Seele und welcher bedrückender Qual ist sein Herz zum Opfer gefallen? Er schwankt und das Tageslicht blendet ihn. 

Die Sonne muss ein noch größerer Faulenzer sein, als er selbst. Sie ist noch nicht aufgegangen und schon ist Gelone auf den Füßen. Trinken ist des echten Schlummers Feind, was zur Folge hatte, dass er wieder einmal reichlich geträumt hat. Eigentlich ist es immer das gleiche, von Waffen und Pferden, von Arabern, Türken und Mohren, von Bergen, Ebenen und Tälern, von Hirschen, Ziegen, Schafen, Satyren und Stieren und zum Schluss von der Königin. Er wacht auf, kein Schmuck am Leibe und kein Geld in der Tasche. 

Der Zorn Oronteas ist schnell verpflogen und Reue hat sich ihrer wankelmütigen Person bemächtigt. Der Pfeil der Liebe wütet in ihrem Herzen. Sie will dem Objekt ihrer grenzenlosen Zuneigung ein goldenes Diadem auf das Haupt drücken und ein goldenes Zepter in die Hand geben. Der Geliebte wird wach und findet die genannten Gegenstände auf dem Kopfkissen und ein Briefchen noch dazu. Nun hat er es schriftlich, dass er König von Ägypten werden soll, denn seine Schönheit hat über ihren Glanz gesiegt und ihr Herz erobert. Dem verehrten Geliebten, der sie gewann, schrieb dies die eifersüchtige Orontea, lautet der letzte Satz. Mit einem solchen schriftlichen Versprechen, welches die königliche Gnade offenbart, darf Silandra sich etwas einbilden. Sein Wille trachtet nun nach höheren Dingen und seine Erwartungen haben sich gesteigert.

Auf Eifersucht soll Silandra bitte verzichten. Seine Liebesglut war ein Scheiterhaufen und der Phönix liegt jetzt in der Asche. Jetzt ist Alidoro rundum zufrieden und hat keine weiteren Wünsche. Die Glücksgöttin soll das Rad bitte nicht anhalten. Als Bettler schlief er ein und als König wacht er auf. 

Dritter Akt: 

Der ganze Hof steht Kopf. Alle Vorsicht ist vergessen. Die Königin hat den Verstand verloren und Creonte macht ihr Vorwürfe. Die prächtige Orontea, Tochter der Ptolemäer, verliert ihr Herz an einen streunenden Maler, einen verwahrlosten Vagabunden. Erst gibt sie die Regierung preis und dann öffnet sie ihm die Unbedachte das Bettgemach. Mit Füßen getreten hat sie das königliche Purpurgewand. Ihre Leichtfertigkeit gibt Alidoros Hochmut Flügel. Er brüstet sich, König zu sein, schwillt an und man verbeugt sich bereits vor ihm. Wie soll er als Vormund vor der Asche des großen Vaters verantworten, welcher Torheit sie sich hingegeben hat. Creonte sieht keine Möglichkeit, den aufgebrachten Hof zu beruhigen, wenn die Königin ihren Galan nicht unverzüglich in die Verbannung schickt.

In seiner Eigenschaft als Diener, Sklave und Gemahl sucht Alidoro verzweifelt nach der Königin. Sie lässt ihn kommen und fragt, wer ihm eigentlich versichert habe, dass sie ihn liebe. Das Briefchen, welches sie ihm geschickt hat, weshalb hat er es zerrissen? Er hat es gar nicht zerrissen, wer derartiges behauptet, sei ein arroganter Lügner. Tatsächlich hat er es noch und hält der Fragestellerin das Beweisstück vor das Gesicht. Orontea nimmt das Schriftstück an sich und reißt es in winzige kleine Stücke. Diese dreiste und arrogante Person will ihr Gemahl sein? Weiß er nicht, dass Ikarus fiel, weil er zu hoch geflogen ist? Eitles Verlangen wird hier zulande mit dem Tod bestraft. In einen Ozean ewigen Vergessens soll der miserable Gauner abtauchen und für immer aus ihrer Gegenwart verschwinden. Vor solch furchtbarem Blitz, dessen Schein ihn blendet ist Alidoro wie betäubt. Die Königin ist doch auch eine Frau! Vielleicht wird Silandra ihn in seinem Unglück trösten. Diese mitleidige Seele wird auf seine freche Verachtung mit großzügigem Verzeihen und Wohlwollen antworten. 

Silandra, liebste Seele, siehe der reumütige Alidoro schwört dir ewigen Dienst und lebenslange Treue. Der Frechling soll zurücktreten. Will der stolze arrogante Jüngling ihr dienen, so als Untertan, aber nicht als Geliebter. Treu und Glauben haben die Frauen aus ihrem Herzen verbannt. So geht es in der Welt. Alidoro zieht sich resigniert zurück und wartet ab, wer sich ihm als nächstes wieder zuneigen wird. 

Gelone macht dem niedergedrückten Corindo neue Hoffnungen. Den Maler hat sie abblitzen lassen. Die wehklagende Silandra schämt sich und bereut, ihn, Corindo, verachtet zu haben, Respektvoll übermittelt sie ihm einen Brief als schmerzlichen Ausdruck einer reumütigen Seele. Der Liebe Gerechtigkeit hat sie heimgesucht und mit verdientem Leid hat sie bezahlt. - So einfach ist die Sache für Corindo nicht. Solange sein Rivale nicht verblutet niedersinkt, wird sie ihn nicht friedfertig sehen. Sein Kumpan Gelone verspricht, den verrückten Maler mit eigenen Händen zu erwürgen. Wieder einmal hat er zuviel vom süßen Likör getrunken. Bedauerlicherweise hat Tibrino zugehört und droht, wenn er seinem Schützling Alidoro auch nur ein Härchen krümmt, wird durch seine Kehle kein Rebensaft mehr fließen. Schnell, schnell zur Schenke, um die Angst herunterzuspülen. Später bekommt Corindo von Alidoro noch ein Briefchen. Dieser fordert ihn zum Zweikampf heraus. Ort und Waffen darf er selbst wählen. Nun soll er zeigen, ob er ein Ritter ist. 

Giacinta ist vom Häscher zur Geliebten geworden. Ihre Seele ist befleckt von einer unwürdigen Tat. Aristea gesteht sie nun, dass furchtbare Qual ihr Herz verzehrt. Die Alte hat die Vorstellung, dass sie das Dummchen über ihren Kummer hinwegtrösten kann. Gold und Liebe erzeugen allen Verdruss im Leben. Edelmetall hat Giacinta nicht und Hoffnung auf Liebe ist auch nicht in Sicht. 

Anders Aristea, Gold und Liebe hat sie im Überfluss und startet nun einen zweiten Annäherungsversuch. Das erstere soll sie von ihr annehmen, dann bekommt sie das zweite hinzugeschenkt. Woher soll Aristea Gold haben. Bestenfalls hat sie das Silber, welches die Gestörte im Überfluss in ihren Haaren hat, zu verschenken. Der liebe Jüngling – die Kurzsichtige hat noch nicht mitbekommen, dass es sich um eine weibliche Person handelt, die sich als Mann verkleidet hat - soll sie trösten, dann weiß er hinterher, ob sie scherzt oder die Wahrheit sagt. Was will die Alte eigentlich von ihr? Giacinta will ihre Ruhe und schwört, dass die Aufdringliche zumindest hoffen darf und bekommt als Belohnung sogleich einen kleinen Vorschuss auf ihre Zusage. Ein Medaillon von Gold und Diamanten soll der charmante Liebling von ihr in Empfang nehmen und zum Gedenken in sein Herz schließen. 

Der Opernbesucher wird sich erinnern, dass der Vater Alidoros den Beruf eines Seeräubers ausgeübte und daher kostbarer Schmuck in Fülle bei Aristea vorhanden sein könnte. Das Herzchen soll das Geschenk ruhig annehmen und es nicht verachten. Ein einziger Kuss würde sie schon zufrieden stellen. - Wenn er oder sie ohnehin nicht darum herumkommt, können es auch gleich hundert sein. Demütig wird Aristea seinen Schritten in ihr Schlafgemach folgen, damit das Versprechen eingelöst werden kann. Giacinta wird ihre Wangen für den Ansturm der Küsse vorbereiten. Gold ist die Begleiterin der Liebe. Mit einem goldenen Schlüssel öffnen sich alle Türen. 

Weil Giacinta eine Frau ist und Orontea dient, will er die Kränkung, die sie ihm im Wäldchen angetan hat, vergessen und verzeihen. Eine mitleidige Gabe für die Gefühle, aber hat Alidoro auch Balsam für ihre Seele. Damit er sich geneigt zeigt, schenkt sie ihm das Schmuckstück, welches ihr die einfältige Mutter geschenkt hat, damit das Erbstück in der Familie bleibt. Nun zeigt Alidoro sich geneigt. Durch die Bürde der Jahre hat die Mutter offenbar den Verstand verloren. Es gibt kein schlimmeres Ungeheuer, als eine alte Frau, die verliebt ist. Das Medaillon zeigt auf der einen Seite einen Adler und auf der anderen einen Elefanten.

Gelone bekommt von der Sache Wind. Das diamantenbesetzte Medaillon mit dem königlichen Wappen sollte dem hergelaufenen Maler gehören? Das Motiv hat er genau erkannt. Ist Alidoro etwa ein Dieb? Inzwischen ist Corindo zur Königin geeilt und beklagt sich, dass Alidoro ihn beleidigt und zum Zweikampf herausgefordert habe. Alidoro ist nicht von Adel, sondern der Sohn eines Seeräubers und gegen einen Plebejer will er nicht antreten. Die Königin löst das Problem, indem sie Alidoros Namen berühmt und angesehen macht, indem sie ihn zum Edelmann erklärt. Creonte meint, dass ein Dieb es nicht verdiene, einen Adelstitel zu bekommen. Auch Silandra behauptet, dass Alidoro das Medaillon bestimmt gestohlen habe. Das diamantene Medaillon hat sie verborgen an der Brust des schrecklichen Diebes selbst gesehen. 

Tibrino berät die Königin und versucht, neutral zu bleiben. Wenn Alidoro als schuldig befunden wird, diesen Schatz gestohlen zu haben, soll er an einer goldenen Schnur aufgehängt werden. Ist er aber unschuldig hat man den ehrlosen Spion zu bestrafen. Zunächst einmal befiehlt Orontea, dem Festgenommenen das Medaillon wegzunehmen. Creonte stellt vorläufig fest, dass das Medaillon damals König Ptolemäus seiner Tochter zum Spielen gab. Der Täter soll sagen, wie er in den Besitz des Anhängers gekommen ist. Giacinta bestätigt, dass sie es ihm aus übergroßer Zuneigung geschenkt habe. Sie selbst hat es von seiner Mutter bekommen, damit sie ihr zu Liebesdiensten gewogen sei. Gelone schlussfolgert ungefragt, dass es sich bei der Mutter offenbar um die Komplizin handelt, welche an dem Raub beteiligt ist. Aristea ängstigt sich und will herausfinden, welche Gefahr ihrem Sohn droht. Ihr hat ihr Lebensgefährte Iparco als Belohnung für 15-jährige Dienstzeit das Schmuckstück neben Diamanten und anderen Kostbarkeiten ausgehändigt. 

Woher hat Iparco das Geschmeide?  Aristea sagte es bereits, er war Seeräuber und auf kostbare Schätze fixiert. Orontea will die ganze Geschichte wissen. Also, Iparco kam eines Tages beutebeladen nach Hause, Teppiche und Edelsteine hatte er dabei und unter diesen herrlichen Sachen befand sich auch das kostbare Schmuckstück, weswegen ihr Sohn nun als Dieb verdächtigt wird. Das Medaillon, welches die Königin jetzt in Händen hält, hing am Halse eines edlen Knäbleins. Den Kleinen hat er zusammen mit dem Medaillon auch mit nach Hause gebracht. Auf einer Felunke im Roten Meer, welche Kurs auf Phönizien nahm, hat er den Säugling gefunden und ihn ihr gegeben, damit sie ihn aufzieht. Nun ist ihr Ziehsohn der Gefangene Oronteas, aber das Schmuckstück gehört ihm tatsächlich. 

Tibrino bringt auf Befehl der Königin aus ihrer Schatulle ein Medaillon herbei, welches dem angeblich geraubten zum Verwechseln ähnlich ist und auch den Schlüssel dazu, also kann Alidoro es nicht gestohlen haben. 

Creonte erinnert sich, dass Königin Irene, die zärtliche Gemahlin des großen Sidonio, König von Phönizien, auf der Durchreise hier in Paphos einen Sohn gebar? Creonte weiß noch mehr. Insgesamt existieren drei gleiche Medaillons. Eines besitzt die Königin, eines besitzt er selbst und das dritte gehört dem Prinzen von Sidon. Man recherchiert noch ein bisschen und kommt zu dem Resultat, dass Alidoro richtig Floridano heißt, Arneas Bruder und Sohn des Königs von Phönizien ist. Damit gilt der Kriminalfall als gelöst. 

Gleich und gleich gesellt sich gern! Der Hochzeit zwischen dem verschollenen Königskind und der Tochter der Ptolemäer stehen keine Standesunterschiede im Wege. Nun darf gejubelt werden. Ein Herz und eine Krone! Amor hat gesiegt. 

Anmerkungen: 

Die Partitur hat eine wechselvolle Geschichte durchlebt. Es existieren etliche Handschriften. Auch Versionen anderer Komponisten waren in Umlauf. In heutiger Zeit gelangt in der Regel die Cambridge-Version zur Aufführung, die aber um Musiknummern aus italienischen Fassungen angereichert wird.


Die Besetzung der Stimmlagen wird nach Gutdünken vorgenommen. Man ist auf die Altistin und den Countertenor angewiesen, da Kastraten sich nicht mehr zur Verfügung halten. 

Zu ihrer Entstehungszeit erfreute sich die Oper „Orontea“ diesseits und jenseits der Alpen außerordentlicher Beliebtheit. Das sarkastische Libretto ist kunstfertig geknüpft und bis ins Detail durchdacht. Der Handlungsaufbau, der sich auf neun Personen gleichmäßig verteilt, zieht straff und zielgerichtet einem doppelten Happyend entgegen. Die Musik Cestis ist selten effektvoll und unterstützt durch einfühlsames sanftes Illustrieren Sinn und Unsinn, Komik und Bosheit  der Handlung. 

Nicht immer ganz ernst zu nehmen, gibt die Handlung der Oper stichhaltige Hinweise auf das Denken und Handeln der Gesellschaft an den Fürstenhöfen zur Barockzeit. Gefühlen wird überdimensionale Bedeutung beigemessen, so die Sehnsucht nach Liebe, die oft im Munde geführt, aber selten still im Herzen empfunden wird.

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musirony 2006 - Engelbert Hellen

 

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