Schöne Oper – selten gehört

Gaetano Donizetti (1797-1848)
Adelia
o La Figlia dell' arciere.
Adelia oder Die Tochter des Bogenschützen
Oper in drei Akten
italienisch gesungen
Libretto von Felice Romani und Girolamo Maira Marini
nach der literarischen Vorlage von Adéle de Lusignan
Uraufffühung am 11. Februar 1841 in Rom am Teatro Apollo
mit Giuseppina Strepponi in der Titelrolle
Dauer etwa 2 Stunden
Charaktere:
Carlo, Herzog von Burgund (Bariton)
Oliviero, Graf von Fienna (Tenor)
Arnoldo, Kapitän der französischen Bogenschützen, in des Herzogs Diensten (Bass)
Adelia, seine Tochter (Sopran)
Comino, des Herzogs Kammerdiener (Tenor)
Odetta, Adelias Freundin (Sopran)
Ein Diener Oliveros (Tenor)
und weitere
Das Geschehen spielt in Burgund zu Beginn des 14. Jahrhundert in Perona, der Residenz Karl des Kühnen
aus dem Stundenbuch der Maria von Burgund
Dokumentation
LABEL: Agorá 1999,
Orchestro Teatro Felice unter John Neschling
Mariella Devis als Adelia
HANDLUNG
OUVERTÜRE
Erster Akt:
Arnoldo, der Kapitän der Bogenschützen, hat auf dem Schlachtfeld zu tun, denn Herzog Karl der Kühne hat ihn dorthin beordert. Der Graf von Fienna nimmt die Gelegenheit wahr, in seinem Haushalt nach dem Rechten zu sehen und bricht auch die Schlafkammer seiner schönen Tochter Adelia ein. Schlecht recherchiert stellt der Vater die Behauptung auf, dass der Wüstling dort eingedrungen sei und reicht formelle Klage beim Herzog ein.
Richtig ist aber, dass die beiden jungen Leute ein Liebespaar sind und nun vor dem Scherbenhaufen ihres Glücks stehen. In Burgund ist es nämlich bei Strafe verboten, dass ein Adeliger eine Liebesbeziehung zu einer Bürgerlichen unterhält. Besser wäre es gewesen, den Vater ins Vertrauen zu ziehen, denn im Verborgenen hätte sich einiges einrichten lassen. Ein Graf als heimlicher Schwiegersohn wäre schon recht gewesen.
Angesichts des Unglück, welches Arnold angerichtet hat, bemüht er sich zum Herzog, dass er das Leben Olivieros schonen möge. Er bittet sogar beim Herzog um die Hand des jungen Grafen für seine Tochter, denn sie ist völlig verzweifelt.
Die Sache ist genau so schlimm wie sie aussieht. Der Herzog wird zornig! Wenn er es einmal zulässt, dass ein Adeliger eine Frau aus niedrigem Stand heiratet, wird es immer wieder passieren, dass man ihm mit diesem Ansinnen kommt. Die Reinheit edlen Blutes wäre dann nicht mehr gewährleistet.
Zum Schein gibt der Herzog aber seine Zustimmung, weil Arnoldo ein brauchbarer Kampfgefährte ist.
Zweiter Akt:
Aber insgeheim überlegt er, den Grafen während der Hochzeitszeremonie hinrichten zulassen. Ganz schön gemein! Durch einen Brief Cominos, ein mit Oliviero befreundeter Höfling, wird Adelia gewarnt. Wird die Aufschiebung der Hochzeit, um eine neue Entwicklung in der Sache abzuwarten, die Rettung bringen?
Doch der Zorn der beiden Männer fällt nun auf sie, als diese von ihrem Sinneswandel erfahren, denn von der Hintergründen wissen sie nichts. Wie sich das gehört schwinden Adelia die Sinne!
Dritter Akt:
Die Hochzeit findet also nicht statt, aber um Adelias Gemütszustand ist es geschehen. Sie ist nicht die erste bei Donizetti, die bei Anzeichen von Liebesschmerz in geistige Umnachtung fällt. Von dem Gedanken, Oliviero könne durch ihre Schuld sterben, ist sie ganz besessen.
Doch ihre Vernunft ist schnell wieder hergestellt, als die Nachricht eintrifft, dass der Herzog anderen Sinnes geworden ist. Da Arnoldo ein zuverlässiger Bogenschürze ist und er sich schon viele Verdienste erworben hat, wird er in den Adelsstand erhoben! Warum nicht gleich so!
Unter dem hoheitsvollen Blick des Herzogs können die Liebenden nun endlich nach Gesetz und Recht Hochzeit feiern.
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2014 musirony - Engelbert Hellen