Schöne Oper – selten gehört
Saverio Mercadante [1797-1848]
La Vestale
Die Vestalin
Lyrische Tragödie in drei Akten
italienisch gesungen
Libretto von Salvatore Cammarano
Uraufführung: 10. März 1840 in Neapel, Teatro San Carlo
Charaktere:
Emilia – Sopran
Giunia – Mezzosopran
La Gran Vestale – Mezzosopran
Decio - Tenor
Publio - Bariton
Metello Pio - Bass
Licinio Murena – Tenor
Lucio Silano – Bass
Das Geschehen spielt im antiken Rom
Dokumentation:
Lavel: Bongiovanni
Einspielung: 9. April 1987 am Nationaltheater in Split -
Dirigent: Vjekoslav Sutej –
Gesangsolisten: Dunja Vejzovic und Gianfranco Cecchele
HANDLUNG
Erster Akt:
In der irrtümlichen Annahme, dass ihr Geliebter Decio in der Schlacht gefallen sei, hat Emilia sich entschlossen, den vestalischen Jungfrauen beizutreten. Doch Decio kehrt als Kriegsheld aus der Schlacht gegen die Gallier zurück und ausgerechnet Emilia fällt es per Schiedsspruch zu, dem Helden im Triumphzug den Lorbeerkranz auf das gelockte Haupt zu setzen. Decio traut seinen Ohren nicht, als er erfährt, dass Emilia ihm untreu und Vestalin geworden ist. Niedergeschlagenheit überfällt ihn und er beschließt mit seinem Freund Publio den Vestatempel aufzusuchen, um sich selbst zu überzeugen. „O mia celeste Emilia!“ Die Liebenden umarmen sich.
Zweiter Akt:
Vor Wonne, den Geliebten wiederzusehen, vergisst Emila ihr Keuschheitsgelübde als Vestalin und lässt die heilige Flamme, die sie zu bewachen hat, erlöschen. Als sie realisiert, was sie getan hat, bricht sie bewusstlos vor dem Altar zusammen. Publio erscheint und zerrt Decio aus dem Tempel, bevor die anderen Vestalinnen und die Priester den Tempel betreten. Senatoren, Konsuln und der Hoherpriester richten Emilias Schuld. Sie versucht vergeblich den Geliebten zu decken, der ihren Frevel begünstigte. Decio kommt zurück und bekennt in Gegenwart des Vaters seine Schuld. Dieser bittet um Nachsicht für den Sohn, aber auf Emilas Haupt soll sich der Schleier der Schande senken. Decio schwört Rache und eilt in Begleitung seines Freundes aus dem Tempel.
Dritter Akt:
Publio und einige Zenturionen bitten die Konsuln um Pardon für Emilia, aber Licinio will den Rechtsspruch nicht abwarten. Emilia wird zu der Grabkammer geführt und verabschiedet sich für immer von ihrer Freundin Giunia. Decio kommt mit seinen Soldaten zu spät, um die Geliebte zu befreien und stürzt sich in sein Schwert.
Anmerkung:
Bekannter als von Mercadante ist die französischsprachige Vertonung von Gaspare Spontini nach einem Libretto von Victor-Joseph de Jouy. Hier wird die sündige Vestalin gerettet, weil der Himmel sich durch ein Zeichen einmischt.
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2012 musirony – Engelbert Hellen