Schöne Oper – kaum bekannt
(Gemälde von Tischbein)
Carlo Galante [geb. 1959]
Corradino
Oper in zwei Akten
italienisch gesungen
Libretto: Giuseppe di Leva
Uraufführung am 28. Oktober 1991 am Teatro Comunale in Bologna
Dauer etwa 100 min.
Charaktere:
Corradino, Herzog von Schwaben – Sopran
Federico, Herzog von von Baden, sein Freund – Mezzosopran
Carlo d'Angiò, König von Neapel – Tenor
Ein päpstlicher Emissionär – Tenor
Drei Fischer – Tenor, Bariton, Bass
Ein Trunkenbold – Bass
Ein General – Bariton
Ein Seemann – Bass
Alano, ein alter Kreuzfahrer – Sprechrolle
und weitere
Das Geschehen spielt im 13. Jahrhundert in Deutschland und in Italien
Carlo Galante
Produktinfo:
LABEL: Ermitage
Einspielung 1991 unter Giuseppe Grazioli
mit dem Orchestra da Camera di Bologna
Gesangsolisten: Bernadette Lucarini und Claudia Nicole Bandera
HANDLUNG
Erster Akt:
Erste Szene:
Im Forst von Landshut sind zwei junge Männer auf der Jagd. Federico ist müde und möchte ein wenig rasten. Sie unterhalten sich über zurückliegende Liebesabenteuer und treffen auf junges Bauernvolk, das auch nur Liebesgeplänkel im Kopf hat.
Zweite Szene:
Corradino besinnt sich darauf, dass in seinem Alter sein Großvater Federico bereits Italien erobert hat. Er liebte die Jagd und die Poesie. Er denke oft an ihn.
Um Kriege zu gewinnen, benötigt man Soldaten. In Italien warte eine Armee auf ihn, um die Anhänger des Papstes niederzumachen. Was führt Corradino im Sinn? Wird er ihn mitnehmen, wenn er sich zum Kaiser krönen lässt und welche Position wird er dann bekleiden? Gern möchte er König sein. König Federico klingt als Anrede gut. Aber er in Wirklichkeit möchte er nur ein König der Herzen werden, friedvoll und glücklich. Ist Italien von Meer eingeschlossen? Corradino bestätigt es. Ruhig ist die See und seine Farbe azurblau. „Können wir dort auch segeln oder den Orient besuchen?“„Gewiss doch!“„Werden wir auch Sandwüsten aufsuchen?“ Natürlich!“ Andiamo, Corradino. andiamo“
Dritte Szene:
Etwas Zeit ist vergangen. Die beiden jungen Herzöge haben ihre Pläne in der Tat umgesetzt. Mit einer kleinen Gefolgschaft sind sie aufgebrochen, finden aber nicht alles so vor, wie sie es sich ausgemalt hatten. Bei der Überquerung des Brennerpasses machen ihnen die ungemütliche Witterung und ein Schneesturm zu schaffen. “Avanti, avanti, avanti“ treibt Corradino seine Gefolgsleute an. Doch irgendwann lassen sie die Berge und hinter sich. Die Strapazen der Überquerung und die Unbill des Wetters gehören der Vergangenheit an. Der Frühling ist in die Täler eingezogen und hat Grün auf die Felder gebracht. Eine Armee von Blumen verzaubert die Landschaft in ein Empire der Farben.
Vierte Szene:
Ein Boot liegt am Ufer. Drei Fischer sind damit beschäftigt, ihre Netze zu arrangieren. Sie singen dazu ein Lied: „Wenn ein Stern ins Meer fällt schreit der Mond und blinkt. Wenn der Fisch an die Oberfläche kommt, die Sonne blitzt nicht. Das Schiff segelt und der Windstoß zerrt am Netz - immer wieder. So ist das Leben des Fischers!“ Während die Fischer ihr Lied singen, sind Corradino und Federico unverhofft aufgetaucht. Federico entschuldigt sich und fragt ob das, was er sieht, das Meer sei. Der Fischer gibt sich erstaunt und erkundigt sich, was er genau meint. Corradino hakt nach, dass sie gern wissen möchten ob diese große Ausdehnung blauen Wassers Meer genannt wird.
Richtig geraten und Grenzen gibt es keine, die Entfernungen sind unendlich. Die Fischer lachen und fragen, woher die beiden kommen. Von ganz weit, sie seinen beide Könige. Die Fischer kommen in Stimmung und bitten, mehr zu erzählen. Corradino wird gesprächig und berichtet, dass sein Großvater ein König war. worauf der erste Fischer kontert, dass seiner mindestens Vizekönig war. Der zweite will auch nicht nachstehen und spricht von seiner Mutter als Königin und der dritte sagt, dass seine sämtlichen Tanten Gräfinnen sind. „Arrivederci, ihr beiden Majestäten!“
Die Fischerleute fahren fort, ihre Barcarole zu singen, aber Federicos Wissbegierde ist noch nicht befriedigt. Er will jetzt noch wissen, wie tief das Meer ist. Statt der einheimischen Fischer wendet Corradino sich an ihn und er bedauert, dass er realisiert hat, kein rechter Poet zu sein, um die Menschen hier zu verstehen. Er merkt sich die naheliegenden Dinge an ihren Geräuschen, die sie abgeben oder er genießt ihre hübsche Farbe. Er hört auch die Sirenen nicht singen, aber er wird ein guter Kaiser werden und seine Untertanen werden glücklich sein. Mit Poesie wird er sich nur zur Entspannung befassen. Hier ankern unsere Schiffe, die uns nach Rom bringen werden, stellt er noch fest.
Fünfte Szene:
Die beiden Jünglinge haben Aufmerksamkeit erregt. Auf der Piazza ist ein Volksfest in Vorbereitung. Corradino räkelt sich in einer Sitzgelegenheit mit zerschlissenem Plüsch, die ihm als Thron dient. Federico hat sich in seiner unmittelbaren Nähe niedergelassen.
Der Opernchor gibt sich wichtig. Lasst uns Kronen von Blumen für des Imperators Kopf arrangieren. Aus dem Laubwerk des Lorbeers lasst uns ein Diadem fertigen zur Glorie unseres Königs. Lang lebe unser Imperator und wir werden sehen, was uns der nächste Tag bringen wird!. Wer weiß, wer weiß was sein wird?
„Il nostro imperatore sia galante,
ascolti le faniculle brave e belle.
Canteranno und splendida canzone
composta per lui nell occasione!“
Imperator bitte sei uns gnädig und lausche den hübschen jungen Mädchen. Sie werden Dir ein feines Lied singen, komponiert eigens für diese Gelegenheit - Applaus!
Erhebt Eure Becher, die mit Wein gefüllts sind, zum Himmel. Einen Toast auf den jungen Imperator Corradino, fordert ein Trunkenbold die Leute auf. Das junge Volk beginnt zu tanzen. Ohne sich auf eine Adresse festzulegen kündet der Chor poetisch, dass seine Lippen weicher sind als eine Blume und die Reben reifen in der Sonne. Wein, Wein! Deine roten Lippen sprechen zu meinem Herzen, Wein, Wein und Küsse dazu. Es ist anzunehmen, dass den Besuchern aus Germania die Huldigung gilt!
Ein Abgesandter aus dem mächtigen Rom tritt auf. Seine Heiligkeit habe ihm aufgetragen, dass der Eindringling das Land sofort zu verlassen habe und sich unterstehen soll, auf geheiligtem Boden herumzutrampeln!
Corradino ist erbost. Sie sollen dem Aggressor ein Plakat um seinen feisten Nacken hängen, auf welchem stehen soll, dass dieser Mann den Imperator provoziert habe und ihn durch alle umliegenden Städte führen. Der päpstliche Emissionär wird aus der Schusslinie bugsiert.
Der Chor wiederholt, dass man dem Imperator eine Krone aus Blumen winden soll.
Sechste Szene:
Es ist Morgen. Corradino ist in seinem Lehnstuhl eingeschlafen. Die Krone ist ihm vom Kopf gerutscht und Federico schaut nach ihm. Er hat gehört, dass die betrunkenen Burschen gefragt haben, wer der neue König überhaupt sei. Fleischer und Gemüsehändler hätten ihn zum Spaß gekrönt! Es ist ein törichtes Volk, ohne Autorität und Selbstbewusstsein.
Corradino ist noch ganz benommen und erkundigt sich bei ihm, wie lange er geschlafen habe. „Ein bisschen", lautet die Antwort. Und was hat er zwischenzeitlich getan? Federico sagt, dass er auf den Tagesanbruch gewartet habe, ohne seine Augen zu schließen. Er sah, wie die Hügel sich mit Göttern, Heroen und Kriegern bedeckten. Sie erwarteten das Erwachen vom Tod und wünschten wieder ihre Auferstehung, um für den König zu kämpfen. Im Morgenlicht würden sie wiederkommen!
Ein lieblicher Traum, findet Corradino, und ein gutes Omen! Aber nun lass uns die Stadt verlassen; in den Straßen von Rom werden wir nach einem Bäcker Ausschau halten. Also morgen werden wir wissen, wo unsere Feinde stecken und wer unsere Freunde sind, die für uns streiten werden.
Zweiter Akt:
Erste Szene
Carlo d'Angiò inspiziert mit seinem General das Feldlager. „Gott wünscht es nicht!“ er ist deprimiert.
Die Männer, die Pferde, das Schlachtfeld! Alles, alles, alles unterstützt diesen Wicht. Nur die Sterne verheißen ihm Glück! Corradino, welch ein Name!
Vier sarazenische Sklaven nähern sich in Begleitung von Bewaffneten mit einer Sänfte. Der General informiert Carlo, dass in der Sänfte ein sehr alter Mann liegt, dessen Körper fast steif ist. Seine Haut habe mindestens tausend Linien.
Carlo will ihn sehen und zieht den Vorhang zur Seite. Zwischen Tüll halb verborgen liegt ein alter Kreuzfahrer. Carlo ist sichtlich überrascht und will seinen Namen wissen. Ganz nah herangehend bekommt er ihn, kaum hörbar, zugewispert. Er wertet sein Erscheinen als gutes Omen. Wenn irgendetwas nicht nach Wunsch läuft. kommt Hilfe von den Sternen. Die Sterne lügen nicht. Sie erhellen die Dunkelheit seines Unglaubens. Wie konnte er an der göttlichen Gnade zweifeln? Der Himmel möge ihm vergeben! Morgen wird er die Schlacht gewinnen, jubelt Carlo enthusiastisch.
Zweite Szene:
Alano, wie der Alte heißt, wurde umgebettet und liegt jetzt in einem Zelt. Er hält einen Monolog, fällt aber zwischendurch immer wieder in einen momentanen Schlaf. Neben ihm ist eine Kuhglocke befestigt, die er läuten kann, wenn er aufwacht und etwas zu verkünden hat.
Er sei 99 Jahre alt und wünscht nicht noch etwas zu sehen von dieser Welt. Nur möchte er gern nach Frankreich zurückkehren. Es ist sein Heimatland. Erst fünfzehn Jahre alt, war er als er seine Heimat verließ und ins Heilige Land übersetzte, um gegen die Ungläubigen zu kämpfen. Der Kriege im Heiligen Land erinnert er sich gut, - an jeden einzelnen Tag. Eine Vision haften ganz besonders in seinem Kopf.
Im Sommer des Jahres 1290 war oftmals eine Pause im Krieg. Wenn es dunkel wurde, verbrachte Saladin bei langen Unterhaltungsspielen mit den christlichen Königen im Lager in Anwesenheit von geschmeidig tanzenden hübschen Mädchen. Rund um das Feldlager hatten Wachen zu sein. Eines Nachts war das Kommando ihm anvertraut, obwohl er noch sehr jung war. Er fiel in Schlaf und wurde von Saladin geweckt. „Junger Freund, sagte er, wenn wir Wache haben, können wir nicht in Schlaf verfallen! Merke Dir das!“ Dann lächelte er herzlich. Später, wenn Schläfrigkeit mich übermannte, wachte ich auf von dem Lächeln Saladins. Alano döst ein wenig und wird dann wach.
Er hat schon viel gesehen. Tausend Männer waren überbeansprucht und von ihrem anstrengenden Tagesablauf und starben unter der Sonne. Er hat gesehen, dass die Eingeweide von Mauren komplett identisch waren mit denen von Christen. Er hat beobachtet, dass Brüder einander umbrachten, damit sie nicht in Feindes Hand fallen. Er hat gesehen, das einige arabische Sekten ihre Mitglieder töteten, um ihre Gäste zu unterhalten. Irgend mehr von dieser Welt möchte er nicht mitbekommen. Alano schläft kurz ein, wacht wieder auf und quasselt weiter.
Carlo d'Angiò habe ihn gefragt, ob er das Kommando seiner Armee nicht übernehmen wolle. Da er auch französischer Nationalität sei, konnte er nicht grundsätzlich ablehnen, aber er findet die Frage dumm, denn Carlo sei doch selbst ein fähiger Mann. Wenn er sein Angebot annähme, würde Carlo die Schlacht gewinnen. Er würde sich auf eine Strategie beziehen, die weit auf der zeitlichen Entfernung seiner Erinnerungen liegt. Sein vorgerücktes Alter legt eine Unfehlbarkeit seines Gedächtnisses vor. Er erinnert sich der Gesichter der Ahnen Corradinos, des letzten Hohenstaufen. Alano weiß nicht ob er das Kommando über die französischen Streitkräfte übernehmen soll, aber er findet es eine unglaubliche Fügung, dass die Schlacht an dem Tag beginnen soll, an dem er diesen Platz passierte. Alano schläft wieder bisschen ein und fährt dann fort in seinem Monolog.
Er findet es beeinträchtigend, dass das Schicksal von zwei verfeindeten Armeen von den militärischen Fähigkeiten eines sechzehnjährigen Jungen abhängen soll, der keine Erfahrung hat, wie man eine Schlacht gewinnt, weil sein bisheriges Lebenaus Schlafen, Essen, Spazierengehen und Jagdvergnügen bestand. Auch findet er es unakzeptabel sich auf einen bestimmten Tag festzulegen, denn militärisches Glück kann abgeändert werden von der Gnade des Meeres und dem Glück der Winde.
Also morgen findet die Schlacht statt. Das Massaker wird groß sein! Wie die Schlacht ausgeht, entscheidet der Himmel. Corradinos Gesicht wünscht er nicht zu sehen,.Alano döst weg.
Dritte Szene:
Orchestrale Intermezzi zur Battaglia di Tagliacozzo:
DER MARSCH VON KÖNIG CARLO
DER MARSCH VON CORRADINO
DIE INFANTZERIE VON KÖNIG CARLO
DIE CAVALLERIE VON CORRADINO
DIE SCHLACHT
Die Schlacht von Tagliacozzo
Vierte Szene:
Die Schlacht ist zu Ende. Versprengte Gruppen versuchen sich neu zu formatieren. Corradino und Federico tauchen mit einer Meute Bewaffneter am Strand auf. Einige sind verletzt, aber alle offenbar sehr müde.
„Schau Federico, ein Boot! Damit könnten wir uns davon machen“ überlegt Corradino. „Mein guter Mann, da unten. Komm her, verkaufe uns Dein Boot!“ Was will der Junge von ihm? Das Boot steht nicht zum Verkauf. Damit verdient er seinen täglichen Lebensunterhalt.
Federico lässt nicht locker: Wir werden auch gut bezahlen. Das hofft er auch. Offensichtlich macht der Mann sich lustig über sie oder er ist einfach ein bisschen stupide. Corradino übernimmt die Verhandlung und macht ein konkretes Angebot. Er will ihm sein Königreich, sein Schloss oder seinen Ring geben. Er ist aber kein König und kann mit einem Königreich nichts anfangen. Das Schloss ist wahrscheinlich zu abgelegen, aber den Ring soll er mal vorzeigen.
Corradino zieht den Ring vom Finger und bietet ihn an. Er ist tatsächlich ein Juwel und die Augen des Seemanns funkeln begehrlich. Sind wir uns einig? Nicht so schnell. Er muss es erst seine Frau wissen lassen. Er soll nicht weggehen und hier warten.
Die Männer strecken sich inzwischen auf dem Boden aus. Jeder wird ihm erzählen, er sei verrückt. Aber Gelegenheit macht durchtrieben. Er wird seinen Herrn fragen, was er tun soll. Vor was laufen die Fremden eigentlich weg?`Den Ring wird er behalten und vielleicht obendrein noch eine Belohnung bekommen, wenn er die Meute verrät. Es sammeln sich Menschen an, die sich ihren Reim auf die Ankömmlinge machen. Man soll sie erst einmal festnehmen und später eine Entscheidung treffen.
Fünfte Szene
Ein Zeitsprung versetzt uns nach Neapel in eine Gefängniszelle. Es ist Tagesanbruch, die beiden Freunde haben gerade einmal etwas Schlaf gefunden, als Federico von einem lauten Schrei Corradinos erwacht.
„Mutter, liebste Mutter“, sind seine erregten Worte. Corradino soll aufwachen, Federico schüttelt ihn. Corradino ist ganz verstört und sagt, dass er von einem Schafott geträumt habe. Er versucht nun, das Geträumte zu rekonstruieren. Es handelte sich um seine eigene Hinrichtung. In militärischer Begleitung betrat er den Marktplatz. Das erregte Gemurmel der Menge erstarb und machte einem betretenen Schweigen Platz. Er kletterte ein paar Stufen hoch, wo ihn der Henker erwartete. Ein paar Worte richtete er noch Worte an die Menge und dann legte er den Kopf auf den Richtblock. Seine letzten Gedanken galten seiner Mutter. Welchen Kummer hatte er ihr nur verursacht?
„Und was war mit mir?“will Federico wissen. „Du weintest und dann wurde der abgeschlagene Kopf in den Sack gesteckt!“ Federico richtet sich zum Fenster auf, versucht durch die Gitterstäbe nach draußen zu schauen und kommt dann wieder herunter.
Aber was haben wir nur falsch gemacht, will Federico wissen? Alles oder garnichts! Es sagt sich so leicht, aber in der Tat, Corradino weiß nicht, welchen Fehler er gemacht hat. Mag sein dass, es einfach Schicksal ist. Er weiß es nicht!
Federico kommt der Dialog aus ihrem Aufenthalt ins Landshut in den Sinn. Für eine kurze Zeit war er König. Nie wird er König der Herzen sein – ein König friedvoll und glücklich. Sie werden den Orient nicht besuchen und sich nicht in der Wüste aufhalten.
Komm, lass uns Schach spielen! Wer immer auch gewinnt, gewinnt jedes Ding.
Federico denkt darüber nach, dass viel Zeit vergangen ist. Er hat manche Rollen gespielt und so manche Dinge getan. Nun weiß er nicht, wo er angelangt ist. Gertruds Kuss wird ihn nie erreichen. Er weint.
Corradino und Federico vereinen ihre Erinnerungen im Duett,
„Müde von der Jagd
schliefen wir im Wald im Wald ein.
Sage mir, dass es nur ein Traum war,
dass alles nur ein Traum, ist
dass nichts davon wahr ist,
dass wir aufwachen werden
dass da kein Königreich ist
um es wieder zu beherrschen.“
Ein Wärter tritt ein und geleitet die beiden aus der Gefängniszelle.
„Ich würde Dir überall hin gefolgt sein, Corradino!“ Federico ist sehr bewegt.
Anmerkungen:
Der Komponist hat die kleine Form gewählt, obwohl das Ausmaß des historischen Stoffes eine umfassendere Beschreibung zugelassen hätte. Vieles ist einfach weggelassen oder unzureichend erläutert. Der Konsument sollte nicht mit falschen Erwartungen an das zauberhafte Werk herantreten.
Musikalisch pflegt es einen neoromantischen Stil und bleibt auf der ganzen Linie dezent. Die Kammeroper erschließt sich nicht sofort, wird aber nach einer Weile ihre Freunde finden. Der burleske Einschlag gefällt mit Sicherheit.
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2013 musirony - Engelbert Hellen