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Schöne Oper - selten gehört
Giovanni Paisiello [1740-1816]
Phädra
Fedra
Oper in zwei Akten und dreizehn Szenen
Libretto von Mario Savioni
Quelle: Jean Racine, frei nach Euripides
Uraufführung in Neapel am 1. Januar 1778
Charaktere:
Fedra, Zweite Gattin von König Theseus
Aricia, Griechische Prinzessin
Diana, Göttin der Jagd
Ippolito, Stiefsohn Fedras
Mercurio, Götterbote
Teseo, König von Attika
Plutone, Gott der Unterwelt
Learco, Vertrauter der Königin
Die Handlung spiel in mythischer Zeit im Alten Griechenland
INHALTSANGABE
Erster Akt
Prinz Hippolytos, Sohn des Königs Theseus, erklärt im Tempel der Diana der jungen Aricie seine Liebe, die von ihr erwidert wird. Ihre Zuneigung ist von einer tiefen Traurigkeit begleitet, weil sie zur Priesterin der Diana auserkoren wurde, was bedeutet, dass ihrer Liebe die Erfüllung versagt bleiben muss.
Aricie wendet sich mit ihrem Problem an Königin Phädra, welche völlig unerwartet mit übermäßigem Zorn reagiert. Aricie ahnt nicht, dass die Königin selbst in ihren Stiefsohn heftig verliebt, ihre Nebenbuhlerin ist. Die Ursache für Phädras Leidenschaft ist ein Fluch der Göttin Venus, welche sich rächen möchte, weil sie, die Göttin, von dem jungen Prinzen zurückgewiesen wurde. Damit beschwört Venus die Opposition der Göttin Diana herauf, die Phädra mit argem Übel droht, wenn sie ihren Stiefsohn nicht in Ruhe lässt. Sie selbst will Aricie zur Priesterin ihres Tempels weihen, wozu diese überhaupt keine Lust verspürt.
Learco, der Vertraute der Königin, erzählt ihr, dass König Theseus tot sei. Phädra nutzt die Gelegenheit der Stunde und frohlockend gesteht sie dem Stiefsohn ihre Liebe. Heiraten möchte sie ihn, um mit ihm das Land zu regieren. Diesem Schwachsinn begegnet Hippolytos, indem er Phädra dummerweise von seiner Liebe zu Aricie erzählt. Die Königin ist schockiert und bittet ihren Stiefsohn, sie zu töten, damit sie von ihrer Leidenschaft befreit ist.
Tatsächlich ist Theseus mit seinem Freund und Kampfgenossen Peirithoos in den Hades eingedrungen, um Prosperina, die Göttin der Unterwelt zu entführen, weil Peirithoos, König der Lapithen, sie zur Frau begehrt. Der Plan ist misslungen und nun sind beide die Gefangenen Plutos. Der Gott der Unterwelt ist nicht geneigt, Theseus’ Wunsch nachzukommen, ihn freizulassen. Merkur schaltet sich ein, und es gelingt dem Diplomaten den tief Gekränkten umzustimmen. Theseus darf nach oben, aber dort erwartet ihn das Chaos.
Zweiter Akt:
Phädra hat Druck gegeben und erreicht, dass Aricie der Liebe zu Hippolytos abschwört. Um den Prinzen nicht in Todesgefahr zu bringen, der mit ihr fliehen möchte, lügt sie diesen an, dass sie ihn nicht mehr lieben würde. Hippolytos kann den Wechsel ihrer Gefühle nicht verstehen und ist völlig ratlos.
Es kommt die Nachricht, dass Theseus nicht tot sei, sondern bald in der Hauptstadt erscheinen würde. Phädra, in Furcht vor Entdeckung Ihrer Schandtat ist unschlüssig, ob sie fliehen oder Selbstmord begehen soll. Merkur kommt ihr zur Hilfe und bestimmt, dass sie die Schuld Hippolytos zuschieben solle. Sie soll erklären, dass nicht sie ihn, sondern er sie mit seiner Leidenschaft bedränge.
Der Zurückgekehrte wird von der Bevölkerung mit großem Pomp begrüßt. Phädra beeilt sich, ihren Stiefsohn des Verrates anzuklagen. Ihr Gemahl glaubt ihr und wendet sich an seinen Vater Neptun, die Bestrafung vorzunehmen.
Das Meer als Hintergrund, tauschen die beiden Liebenden sich aus. Aricie erläutert die Intrigen Phädras und Hippolytos hofft, dass ein gütiger Olymp ihrer beider Schicksal zum Positiven wenden wird.
Plötzlich verdunkelt sich der Himmel. Die See wütet und ein furchtbarer Sturm bricht los. Ein Seeungeheuer steigt aus dem Wasser und stürzt auf Hippolytos zu. In dieser hoffnungslosen Situation erscheint plötzlich die Göttin Diana in den Wolken und schießt einen Pfeil ab, der den Seebullen tötet.
Aricie, die alles mitbekommen hat, fürchtet um das Leben ihres Geliebten. In einer Auseinandersetzung mit der Königin, muss sie sich grobe Schmähungen gefallen lassen. Theseus erscheint, denkt dass Hippolytos ein Opfer des Monsters geworden ist und avisiert seinen Tod. Das ist für Phädra zu viel! Sie gesteht, dass sie die Alleinschuldige sei, nimmt Gift und stirbt. Theseus erkennt seine Leichtgläubigkeit und beklagt verzweifelt den Tod von Sohn und Gattin.
Dieser gewaltige Schmerz kann dem Opernpublikum nicht zugemutet werden. Mit Hippolytos an der Hand tritt Göttin Diana auf, ermahnt den Vater seinen Sohn zu umarmen und erklärt in überquellendem Wohlwollen Hippolytos und Aricie für Mann und Frau. Die Oper schließt mit einem Hymnus auf die Liebe.
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musirony 2005 - Engelbert Hellen
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