Schöne Oper – selten gehört
Pietro Mascagni [1863-1934]
Nerone
Nero
Oper in drei Akten und vier Bildern
Libretto von Giovanni Targioni-Tozzetti
nach der Komödie von Pietro Cossa
Uraufführung am 16. Januar 1935 in Mailand, Teatro alla Scala
dirigiert vom Komponisten, Solisten: Lina Bruna Rasa und Adriano Pertile
Dauer etwa 2 Stunden
Charaktere:
Cäsar Claudius Nero – Tenor
Atte (Acte), eine Freigelassene – Sopran
Aegloga (Egloge), eine griechische Tänzerin – Sopran
Menecrates, Komödiant, Neros Begleiter – Bariton
Clivius Rufius, Senatspräsident – Bass
Vinicius, Kommandant der Prätorianer – Bariton
Icelus, ein Zenturio – Tenor
Phaon, ein Freigelassener – Tenor
Epaphrodites, ein Freigelassener – Bariton
Babilius, ein Astrologe – Bass
Mucron, ein Wirt – Bass
Nevius, ein Schauspieler – Tenor
Petronius, ein alter Gladiator – Bariton
Eulogius, der Sklavenhändler – Bass
ein Hirte - Tenor
und weitere
Das Geschehen spielt in Rom 68 n. Chr.
HANDLUNG
Erster Akt
Aus dem wechselvollen Lebensschicksal des römischen Kaisers Nero hat der Verfasser einige Episoden herausgegriffen. Die Gesellschaft, in der er sich befindet, ist bunt gemischt. Unter ihnen sind sein ständiger Begleiter Menecrates, ein Komödiant, sowie der alter Gladiator Petronius; ebenfalls in seiner Gesellschaft befinden sich der Komödiant Nevius, der Skavenhändler Eulogius und weitere. Man bespricht in der Taverne die Tagesereignisse in der Hauptstadt uns lässt sich aus über die sich ausbreitende neue Sekte der Christen.
Zweiter Akt:
Bis zur Unkenntlichkeit verkleidet, betritt Nero die Taverne, um Aegloga aufzuspüren, die sich hier vor ihm versteckt hält. Sie ist eine griechische Sklavin und geübte Tänzerin. Neros Liebesglut hat sich an ihr entzündet, aber sie entfernt sich schleunigst wieder.
Neros Dauergeliebte ist Atte, die ihrem Partner ständig auf den Fersen ist. Die Konkubine macht ihm eine Eifersuchtszene und wirft ihm seine Verschwendungssucht vor. Atte hat von der Existenz der Rivalin erfahren, und droht den Störenfried zu ermorden. Nero lässt ihre Drohung außer acht, aber bei einer späteren Gelegenheit setzt sie ihre Absicht in die Tat um. Atte vergiftet die Griechin unter dem Vorwand, dass ihre wahre Liebe zu Nero ihr das Recht dazu gebe.
Dritter Akt:
Nero bricht in Verzweiflung über den Verlust seiner Eroberung aus. Ein Brand hat die Stadt verwüstet und die Massen erheben sich gegen Nero. In Begleitung Attes und zweier Freigelassener versucht er, zu fliehen. Phaon gewährt ihm Zuflucht in seiner Hütte. Der Zenturio Icaelus hat sein Versteck ausfindig gemacht und will Nero dem Senat ausliefern. Doch Nero kann ihn ablenken und Phaon hilft ihm, sich zu erdolchen. Atte hat will ohne Nero nicht weiterleben und setzt ihrem Leben auch ein Ende.
Anmerkung
Mussolini hatte von Mascagnis letztem Werk mehr Pomp erwartet. Seine Haltung ist verständlich, denn dem Opernliebhaber geht es genau so. Der Handlungsfaden ist sehr dünn und die Kaiserin Poppäa und andere wichtige Persönlichkeiten wurden vom Autoren ganz unterschlagen.
Mit der Uraufführung ein hat man sich Zeit gelassen. Sie fand ein Jahr nach dem Tode des Komponisten an der Scala statt.
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2014 musirony – Engelbert Hellen