Schöne Oper – gern gehört
Ottorino Respighi [1879-1936]
La Fiamma
Die Flamme - The Flame
Oper in drei Akten
italienisch gesungen
Libretto von Claudio Guastalla
nach dem Drama „The Witch“ von Hans Wiers-Jenssen
Uraufführung am 23. Januar 1934, Rom, Teatro dell'Opera
Dauer ca. 140min.
Charaktere:
Silvana, zweite Gemahlin des Exarchen (Sopran)
Donello, ihr Geliebter (Tenor)
Eudossia, Mutter des Exarchen (Mezzosopran)
Basilio, der Exarch (Bariton)
Agnese, eine Hexe (Mezzosopran)
Monica, Freundin Silvanas, in Donello verliebt (Sopran)
Agata,eine Hofdame (Sopran)
Lucilla, eine Hofdame (Mezzosopran)
Sabina, eine Hofdame (Mezzosopran)
Zoe, Hofdame (Mezzosopran)
Der Bischof (Bass)
Der Exorzist (Bass)
Die Mutter (Sopran)
Eine Stimme (Tenor)
Das Geschehen spielt zu Ende des 7. Jahrhunderts in Ravenna
HANDLUNG
Erster Akt:
1
Zwischen dem Meeresufer und einem dichten Pinienwäldchen liegt die Sommerresidenz des Exarchen von Ravenna. Es ist die edle Eudossia, die betagte Mutter des verwitweten Herrschers, welche mit ihren Hofdamen unter den Arkaden sitzt und zusammen mit Silvana, der zweiten Gemahlin Basilios, ihre handwerklichen Fertigkeiten beaufsichtigt. Monica wird gerügt, ob sie in Verzückung gefallen sei oder sie sich bereits bei den Engeln befinde, weil ihr die Sticknadel auf den Boden gefallen ist. Die Atmosphäre ist gedrückt, aber nachdem die Aufpasserin sich für einen Moment aus ihrer Runde entfernt hat, fangen die Mädchen fröhlich an zu plaudern.
Silvana ist unglücklich und macht aus ihrem Los kein Geheimnis. Sie wünscht sich fort aus dieser trostlosen Umgebung, in der ihre Seele gefangen ist. Den dunklen Kerker möchte sie verlassen und allein sein mit sich selbst. Soll das ihr Schicksal sein, dass ihre Jugend in diesem geschlossenen Garten verwelken muss? Die Kälte in ihrem Herzen und ihren Gliedern beängstigt sie. Kann die Freundin ihren Zustand überhaupt begreifen?
2
Plötzlich ist aus der Ferne das Geschrei des Pöbels zu hören, welches immer näher kommt. Agnese, die im Ruf steht, eine Hexe zu sein, wurde aufgespürt und bricht sich durch das Gebüsch einen Weg in den schützenden Garten. Sie fleht Silvana an, sie zu retten und vor der aufgebrachten Masse zu verbergen. Offenbar kennen sich die beiden, denn Agnese droht ihr, wenn sie ihr keinen Unterschlupf gewährt, werde sie ihre Mutter in der Hölle mobilisieren, die sie auf ewig verfluchen wird. Silvana lässt sich unter Druck setzen, macht aber zur Bedingung, dass sie auf die heiligen Wunden Christie schwört, nicht mit dem Satan in Verbindung zu stehen. Agnese weicht dem Schwur aus und wendet ein, dass sie nicht weiß, wann der Böse kommt und sie in Versuchung führt, so wie er es mit Christus auch gemacht hat. Sie soll sich nicht um ihre Worte kümmern, sondern barmherzig sein. Silvana lässt sich überreden, nimmt die alte Frau bei der Hand und führt sie eine Treppe hinunter in ihr Versteck. Nicht auszudenken, was passiert wenn ihre Mutter aus der Hölle käme und ihr einen Besuch abstattet. Die Angst beider Frauen vor drohendem Übel ist allgegenwärtig, aber dem Opernbesucher in heutiger Zeit nur schwer zu vermitteln.
3
Agata meldet der Herrin, dass Donello, der erwachsene Sohn des Exarchen aus Byzanz zurückgekehrt ist. Ein schöner Jüngling, schwärmt Monica, er steigt gerade vom Pferd. Sein Waffenträger und seine Begleiter tragen viele Kisten, beobachtet Lucilla. Bestimmt sind schöne Geschenke darin! Wer weiß? Wer weiß?
Die Herrin soll seinen Gruß entgegennehmen, denn sie ist die Gattin seines Vaters, den er verehrt. Deshalb ist sie ihm lieb und wird ihr ein gehorsamer Sohn sein. In der Nacht ist er in Ravenna angekommen und möchte jetzt den Vater und die Großmutter begrüßen, die er lange nicht gesehen hat. Donello erinnert sich der alten Umgebung: Die Rosenlaube ist dichter geworden und an der Wand grünen die Weinstöcke, an denen der süffige Muskateller gedeihen wird. Er erzählt seiner verehrten Herrin, dass er vor vielen Jahren mit seinem Pagen durch jenen Pinienwald ritt und dieser von seinem Pferd abgeworfen wurde. Sie führte ihn mit dem Knaben, der sich bös verletzt hatte, in ein Haus in der Nähe, welches Agnese di Cervia bewohnte. Die beiden sind sich also schon bekannt aus der Zeit als Silvana noch nicht mit Basilio verheiratet worden war.
4
Silvana will sich plötzlich nicht mehr an alte Zeiten erinnern, denn jetzt ist sie erwachsen und das Schicksal hat ihr ein anderes Leben beschert. Älter geworden ist sie, und er ihr Stiefsohn. Die Großmutter naht und freut sich, dass sie ihren Enkel noch einmal zu sehen bekommt, bevor sie ihre Augen schließt. Kaiserin Irene lässt grüßen und schenkt ihr eine schöne Ikone. Die kleine Laterne, nicht von Menschenhand geschaffen, soll sie vor dem Bild des „Guten Hirten“ anzünden und ihrer gedenken, wenn wohlriechender Weihrauch emporsteigt. Glück und Ehre sei der Kaiserin beschieden und Eudossia grüßt ihre Stadt Byzanz, die sie in diesem Leben nie mehr wiedersehen wird. Donello tröstet die Großmutter, dass ihre Verbannung vielleicht doch nicht ewig andauern wird.
5
Das wütende Geschrei der Menge ist zu hören. Der Exorzist der Kirche der heiligen Anastasia schreitet voran. Die niedergetretenen Zweige werden entdeckt und die Menge vermutet, dass die Hexe ihren Fluchtweg hierher genommen hat. Der Exorzist erbittet von Eudossia die Erlaubnis, eintreten und inspizieren zu dürfen. Nur der Böse kann sie hergeführt haben, wenn die Hexe tatsächlich hier zu finden ist! Die Menge betritt den Garten und das Haus und hat schon bald Agnese aufgestöbert. Die Verzweifelte streckt die Arme nach Eudossia aus und erklärt, dass sie unschuldig am Tod des Kindes ist, welches trotz ihrer Behandlung gestorben sei. Die Mutter lamentiert um ihren toten Sohn. Hat die Zauberin nicht eine doppelte Pupille? Agnese fürchtet sich vor der Folter und flucht Eudossia und ihren Nachkommen, die nicht bereit ist, sie zu schützen. An den Augen Silvanas erkennt Agnese, dass ihr schon bald das gleiche Schicksal blühen wird, welches man ihr zugedacht hat: der Scheiterhaufen.
Zweiter Akt:
6
Aus fragwürdigem Anlass bekommt Silvana Streit mit ihrer liebsten Freundin. Sie argwöhnt, dass sie in Donello verliebt ist, denn sie lässt sich von ihm die Attribute der heidnischen Göttin Aphrodite erklären. Die Herrin redet ihr ein, gesündigt zu haben. Damit Monica am brennenden Dornbusch keinen Schaden nimmt, wird sie kurzerhand ins Kloster gesperrt.
7
Basilio gibt dem dem Bischof Weisung, welche Haltung er dem Papst in Rom gegenüber einzunehmen hat.
Ihm ist deutlich machen, dass er Byzanz untertan ist und der Exarch jederzeit fähig sei, San Giovanni Laterano zu plündern. Seinen Sohn Donello ermahnt er, sich darauf einzustellen, dass er nicht mehr lange untätig hinter den Mauern von Ravenna verweilen kann. Er solle seine Ausrüstung und seine Waffen in Ordnung bringen, denn sie werden gemeinsam den Appenin überqueren, und den Nestorianern die orthodoxen Regeln beibringen. Der heilige Johannes möge ihm die Erfüllung seiner Drohung verzeihen. Doch heute Nacht und an noch weiteren sieben Nächten will er in seinem Büßerhemd auf der nackten Erde schlafen. Was meint der Bischof dazu? Möge es ihm zugute kommen, meint der Befragte. Harte Zeiten stehen bevor, doch Christus siegt.
8
Freudig nimmt Basilio die Gegenwart seiner jungen Gemahlin zur Kenntnis, doch diese hat ein Anliegen an ihn. Der Exarch soll doch bitte seinen Sohn Donello berichten lassen, welches die letzten Worte waren, die Agnese di Cervia von sich gab, als sie hingerichtet wurde. Kann sie ihn nicht selbst fragen? Doch, aber Silvana hofft in Gegenwart des Exarchen einiges über ihre Mutter zu erfahren, die angeblich in der Hölle schmore und will sein Mienenspiel dabei beobachten. „Nichts als Schreie! Sie war vor Angst wahnsinnig, aber ihre Seele war schon tot, als ihr Mund noch brüllte“ erzählt Donello. „Wurde ihr Name auch genannt?“ Der Exarch befiehlt ihm zu sprechen. Agnese erwähnte, dass Silvana sie retten wollte, weil einst auch ihre Mutter zauberte, um den Exarchen in ihre Netze zu ziehen. Danach verstummte ihre grauenvolle Stimme, berichtet Donello. Silvana ist sprachlos über diese Information, Basilio ebenfalls. Er befiehlt Donello, den Präfekten zu rufen. „Demjenigen, der es in Ravenna wagt, diese niederträchtige Lüge der Hexe zu wiederholen, soll unverzüglich die Zunge herausgerissen werden!“ Silvana hat nun die Bestätigung, dass es wahr ist und er davon wusste, dass sie durch Zauberei an ihn gebunden war.
9
Basilio gesteht ein, dass in ihren Diamantenaugen eine geheime Macht glühte und ihre Stimme eisig war wie eine Klinge. Warum wandte sie seine Schritte zu ihrem dunklen Haus? Ihren stillen Befehlen musste er gehorchen, als ob eine eiserne Hand ihn gezogen hätte. Zweideutig lächelte sie und sagte, dass sie ihn erwartet habe. Dann sah er Silvana das erste Mal und wurde ihr Sklave. Ihn erfasste die Liebe. Aber die Hochzeit war nur kurz und die Zeremonie ohne Freude. Während der dauernden Kriege war er ständig in Waffen und immer auf dem Schlachtfeld - alles zur Ehre Christie und des Kaiserreiches. Silvana war sein Lichtstrahl, alles andere schwarze Finsternis. Agnese habe die Wahrheit berichtet, bestätigt der Exarch. Er beruhigt seine Frau und ermahnt sie zum Gebet.
10
Doch von einer innerer Ruhe kann bei Silvana keine Rede sein. Die Worte haben Sie aufgewühlt und sie plagt nun eine beängstigende Neugier. Hat sie etwas von den Hexenkünsten der Mutter geerbt und kann mit den Männer auch so herumspringen, dass diese ihr widerspruchslos gehorchen? Am Abend macht sie die Probe aufs Exempel. Probeweise flüstert den Namen Donello - zuerst zaghaft, dann energisch.
Zunächst gewahrt sie ihn nicht, doch dann spürt sie seine Anwesenheit Der Jüngling wird sichtbar und ihre Lippen vereinen sich zu einem heißen Kuss. Hurra, Silvana kann hexen!
Dritter Akt:
11
Nach der miteinander verbrachten Liebesnacht bringt Silvana ihr Wohlgefallen zum Ausdruck und stimmt ein Liebesduett an. Ihre Jugend sei voller Glut und er habe sie aus dem Winterschlaf erweckt. Ihre Seele singt die Hymne des süßen Lebens. Der Frühling ist erblüht und der Mai wird rote Rosen auf ihre Liebe streuen. Was hat die eigenartige Zauberin mit ihm angestellt? Sie ist die Quelle der anhaltenden Begierde, aus der er schlürfen darf. Sie soll ihm die Lippen zum Kuss reichen. Wie fein und zerbrechlich ihr Hals ist, wenn sie zittert! Aus der Tiefe ihrer Seele strömen ihre Gefühle ihm entgegen, doch der neidische Morgen gönnt ihnen ihr Glück nicht.
12
Agata meldet die Herrin Eudossia. Die Liebenden lösen sich schnell voneinander. Die Großmutter rügt, dass die Kerzen noch brennen, obwohl es schon heller Tag ist. Sie selbst hatte nur einen kurzen Schlaf und ihr Traum war schon früher zu Ende. Aber er sei nicht von der Art gewesen wie Silvana vielleicht denkt. Sie hat das Gefühl, dass Eudossia die Situation durchschaut und kontert, dass ihre Gedanken immer noch ihr gehören, das Einzige was man ihr in diesem traurigen Palast nicht nehmen konnte. „Häufig sind auch Gedanken fähig zu töten!“ Die ihren vielleicht, antwortet Silvana angriffslustig, es wundere die überhaupt, dass ihre letzte Stunde noch nicht geschlagen habe. Sie will den Raum verlassen, doch Eudossia hält sie am Ärmel zurück, der Exarch sei auf dem Weg hierher und habe ihr und Donello eine wichtige Mitteilung zu machen.
13
Kaiserin Irene beordert ihn nach Byzanz zurück, gibt der Exarch seinem Spross bekannt. Das sei zwar nicht in seinem Sinn, aber Donello soll seinem Schicksal folgen. Der Befehl ist überraschenderweise auch im Sinne Donellos, denn das Gewissen meldet sich bei ihm und verurteilt seine verbotene Liebe. Vielleicht ist es ein Zeichen des Himmels, ihn aus diesem goldenen Käfig zu erretten. Silvana gefällt es nicht, dass er geht – aber es sei nötig, meint der Exarch. Silvana wittert eine Intrige Eudossias und fragt Donello wehmütig, ob ihn der Befehl Irenes nicht schmerze. Er revoltiert, erkennt aber auch die unhaltbare Situation vor Ort und verlässt den Raum. Jetzt ist sie wieder allein mit dem Exarchen, so wie der alternde König David mit seiner süßen Abischag.
14
In Silvana steigt die Wut hoch. „Rühre mich nicht an!“ Sie schreit ihm ins Gesicht, dass er ihr ihre Jugend geraubt habe und ihren Teil an den Freuden des Lebens. Gekauft habe man sie wie eine Sklavin, mit Schmuck und Gold behängt zu seiner Lust. Hinter dunkle Mauern habe er sie gesperrt und ihr Gottes Sonne verschlossen. Die Lust zum Atmen hat er ihr genommen, obwohl sie vor Leidenschaft brannte. Sie verwelkte aus verzweifelter Liebessehnsucht dahin und vertrocknete im Schatten. Oh, wie sehr ersehnte sie seinen Tod - sooft er kam und sooft er wieder wegging. Jedes Mal, wenn es ihm gefiel und er sie an sich zu zog, erfasste sie der Überdruss. „Ja, es ist sein Sohn, den sie begehrt. Jetzt weiß er es!“
Basilio überlebt die Attacke nicht und stürzt mit glasigen Augen tot auf den Marmorfußboden. Eudossia und Leute stürzen herein: „Du, Du hast ihn getötet, Hexe!“
15
In der Basilika San Vitale findet der Hexenprozess statt. Sakrale Gesänge bringen das Volk zur Massenhysterie. Hoch lebe der Bischof, der den Aposteln gleicht und den Vorsitz hat. Silvana kennt die Anklage und Gott gebe, dass die Unschuld, falls vorhanden, auch aufleuchtet. Die Angeklagte soll den Meineid meiden und die Wahrheit bekennen, auch wenn sie fürchterlich ist. Silvana sagt aus, dass sie nicht getötet und keine Hexerei verübt hat. „Hat sie ihren Stiefsohn mit Hilfe der Magie und durch die Sünde auch nicht an sich gebunden?“ Nicht mit Bosheit, sondern nur Begierde hat sie eingesetzt, denn Lebenssehnsucht ist stärker als jeder Schicksalsschlag. Gesündigt hat sie zwar gegen den Gatten und dafür kann Gott sie strafen. Der Zaubertrank waren nur ihre Küsse. Donello, ihr Geliebter, warum schweigt er? Der geheimnisvolle Strahl, der in seinem Herzen brannte, war die Liebe. O weh, klagt der Chor, eine Sünde aus Liebe. Voller Seufzer ist seine Seele.
16
Donello tritt vor und fordert den Bischof auf, Silvana loszusprechen und ihm die Sünde anzulasten. Der Himmel soll ihn strafen, entweder mit der Kutte oder dem Schwert. Es darf auch Verbannung sein. Die sündige Frau, die nicht tötete, wird Christus persönlich verurteilen. Das hat aber noch Zeit bis zum Jüngsten Tag. Es geht nur um beschmutzte Liebe und verletzte Seelen, aber der Gute Hirte wird sie lossprechen.
17
Jetzt meldet sich Eudossia zu Wort und wendet sich an den Bischof:
„Nein, nein, sprich sie nicht los!
Der Tod des Exarchen ist das Werk der Hexe,
mit Hilfe der bösen Seele hat sie ihn getötet.
Dieser Elende, der leugnet und sie jetzt verteidigt,
weiß nicht, er weiß es nicht, dass ihn diese
schamlose Besessene verzauberte
und er der Diener ihres Willens wurde.
Doch ich, die es sah, klage sie an,
bezeuge und beweise: Wie war die Stimme ihrer Mutter?
Wer bot Agnese die Cervia Unterschlupf?
Was rief Agnese die Cervia vom Scheiterhaufen?
Ich sage es einmal, zweimal, dreimal sage ich es
auf dieses heilige Kreuz,
und wenn ich lüge, so zerschmettere mich
der wahre Gott, jetzt, an den Füßen
des Altars: Hexe, Tochter der Hexe.“
Der Chor fordert Silvana auf, sich zu verteidigen. Diese wendet sich an den Geliebten. Ob er auch glaube, dass sie schuldig ist. Sie soll bitte auf das Kreuz Gottes schwören, antwortet dieser. Will er sie verlassen, jetzt in höchster Not?
Zwei Diakone legen den Schrein mit den heiligen Reliquien vor den Bischof. Silvana kniet ebenfalls und soll die Worte des Läuterungseides wiederholen, die der Bischof ihr zuflüstert. Der psychologische Druck ist so stark, dass sie die Worte der Schwurformel nicht nachsprechen kann. Die Menge will die Sensation und wertet ihr Unvermögen als Geständnis. Der Bischof hebt seine Hand zum Fluch. Silvana bricht zusammen und die Menge ruft entsetzt: „Hexe!“
***
2012 musirony – Engelbert Hellen