INHALTSANGABE
Erster Akt:
Andromeda ist von den Göttern des Olymp auf eine wüste Insel verbannt worden. Damit sie nicht mehr frei kommt, wird sie von einem Ungeheuer bewacht.
Beide fühlen sich allein gelassen und nehmen freundschaftlichen Kontakt zueinander auf. Um sich die Zeit zu vertreiben spielen Cathos und Andromeda Schach. Trotzdem möchte Andromeda die Insel gern verlassen und umschmeichelt das Ungeheuer, welches sich heimlich in Andromeda verliebt hat, und sie deshalb nicht ziehen lassen will.
Zweiter Akt:
Die Gelegenheit zur Flucht bietet sich bald. Der Himmel verdunkelt sich und auf einem „Fliegenden Pferd“ nähert sich ein strahlender Held. Es ist Perseus, der neben vielen anderen Heldentaten auch der Medusa das Haupt abgeschlagen hat. Den Kopf führt er in einem Sack ständig mit sich herum, um damit seine Feinde zu erschrecken, die sofort zu Stein erstarren, sobald er das Gorgonenhaupt vorzeigt.
Perseus umschwärmt Andromeda, die sich aber durch seine überhebliche Art nicht angezogen fühlt. Das eifersüchtige Monster dünkt sich gefordert und kriecht in feindlicher Absicht auf den Helden zu. Dieser holt schleunigst das Haupt hervor. Monster gegen Monster - der Spuk funktioniert nicht.
Perseus schickt sich an, dem Ungeheuer mit seinem Schwert zu Leibe zu rücken. Andromeda fleht einzuhalten, doch Perseus kennt keine Rücksicht und spaltet dem Monster das Haupt. Mit seinem letzten Atemzug gesteht dieses dem Mädchen seine Liebe, Andromeda bricht schluchzend zusammen und weigert sich, dem Helden zu folgen. Dieser versteht die Welt nicht mehr, besteigt seinen Pegasus, lacht Andromeda aus und verlässt die Insel, arrogant wie er gekommen ist.
Andromeda trauert: „Du armes, armes Monster“! Doch siehe, der Hülle des Ungeheuers entsteigt ein strahlender Prinz, der froh ist, entzaubert worden zu sein. Ein Liebesduett beschließt die Oper, der von dem fernen Gesang der Néréiden begleitet wird.
Anmerkung:
Ibert ging es darum, dem aufkommenden Verismo einen Kontrast entgegenzusetzen. Hierzu kamen ihm die Phantasien von Jules Laforgue gerade recht. Letzterer hatte es sich zur Passion gemacht hat, in den „Moralischen Geschichten“ den antiken Sagengestalten den Mythos zu nehmen.
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musirony 2008 - Engelbert Hellen