Charaktere:
Miguel de Mañara (Don Giovanni), spanischer Edelmann
Girolama, seine Frau
Frere Jardinier
L’Ombre et L’Esprit du ciel (Schatten und Geist des Himmels)
L’Esprit de la terre (Geist der Erde)
Weitere Geister, Mönche und sonstige Personen
Die Handlung spielt in Sevilla im 17. Jahrhundert
VORSPIEL
Erster Akt
Erstes Bild: FESTIN AU CHÂTEAU DE DON JAIME – Fest im Schloss Don Juans,
ZWISCHENSPIEL
Zweites Bild: LE JARDIN DE GIROLAMA - Der Garten der Girolama
Zweiter Akt
Drittes Bild: LA VEILLÉE DE GIROLAMA – Die Nachtwache der Girolama,
PROCESSION DU JEUDI SAINT À SÉVILLE – Prozession am Gründonnerstag in Sevilla
Dritter Akt
Viertes Bild: LA CONFESSION – Das Bekenntnis,
Zwischenspiel
Fünftes Bild: LE MIRACLE – Das Wunder
DIMANCHE DE PÂQUES À SÉVILLE – Ostersonntag in Sevilla
Vierter Akt
Sechstes Bild: LA MORT – Der Tod
COUR DU CONVENT DE LA CARIDAD – Klosterhof der Bruderschaft
Finale: Frère Miguel…
Zusammenfassung :
Don Miguel fühlt sich als Don Giovanni und führt in seiner Jugend ein Leben in ungezügelter Freizügigkeit, bis er vom Überdruss geplagt nach Ablenkung sucht. Der Genussmensch entschließt sich, ein neues Leben nach bürgerlichem Muster zu beginnen und heiratet Dona Girolama, die aber schon nach ein paar Monaten stirbt. In dem Schicksalsschlag sieht er eine Strafe des Himmels, der sich aktiv einschaltet. Der Sünder tut Buße und schließt sich in Sevilla der Bruderschaft „La Santa Caridad“ an. Sein Leben wird von nun an von der Nächstenliebe geprägt und man nennt ihn den „Vater der Armen“. Sein selbstloses Engagement dringt bis nach Rom, so dass der Vatikan sich entschließt, Bruder Miguel heilig zu sprechen.
Anmerkung:
Offenbar handelt es sich hier um eine ungewöhnliche Variante von dem Mythos über Don Jaime. Im Rahmen eines Kulturaustausches erlebte die Oper ihre Uraufführung 1956 in München unter dem Dirigenten André Cluytens. Das Presseerzeugnis „Die Zeit“ sprach seinerzeit von einer Gratwanderung zwischen künstlerischem Bekenntnis und blasphemischem Monumentalkitsch.
Das Werk des französischen Komponisten mit korsischen Vorfahren entstand zu einer Zeit, als Francis Poulence die „Dialogues des Carmélites" ins Leben rief. Seine künstlerischen Impulse empfing Tomasi in Indochina und ließ diese in seine Tonsprache einfließen. Wegen der Dichte seiner Instrumentation mit impressionistischem Einschlag von exotischer Prägung ist das Resultat ein unerhört spannendes Klangerlebnis der außergewöhnlichen Art.
***
musirony 2009 Engelbert Hellen