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Schöne Oper - selten gehört

  

Joseph-Guy Ropartz [1864 -1955]

Le Pays


Musikalisches Drama in drei Akten und vier Bildern  

französisch gesungen

Libretto von Charles de Groffic

Uraufführung am 01. Dezember 1912 
am Theatre Municipal de Nancy unter der Leitung des Komponisten

Dauer ca. 110min  


  Joseph-Guy Ropartz

Dokumentation:

Label: Timpani, CD 2001 -
Orchestre Philharmonique du Luxemburg, Dirigent: Jean-Yves OssonceSolisten: Mireille Delunsch – Gilles Ragon - Olivier Lallouette

Charaktere:

Kaethe, eine junge Isländerin (Sopran)
Tual, ein bretonischer Seemann
Jörgen, Vater Keathes

Das Geschehen spielt in Island im 18/19. Jahrhundert




HANDLUNG


Erster Akt: 

Der bretonische Seefahrer Tual ist mit seinem Schiff, der Etoile d'Arvor, gekentert. 27 Crewmitglieder kamen in den Fluten um ihr Leben, nur er allein wurde schwer verletzt an die Küste Islands gespült, wo er von Jörgen am Strand aufgelesen und von dessen Tochter Kaethe gepflegt wurde. 

Bei einem septemberlichen Morgensparziergang durch die Dünen des Fifafjordes bewundert Tual die Schönheit der Natur und der ihn begleitenden Kaethe. Diese schreckt vor seiner rauhen, bretonischen Art zurück und geht vor seinen Avancen zunächst auf Distanz. Sie fürchtet, der seltsame Mann habe eine Frau oder Verlobte, denn in den Fiebernächten murmelte er stets einen Frauennamen im Schlaf. Obwohl Tual seine brennende Liebe für Kaethe offenbart, gibt diese ihm maximal Zeit bis zum nächsten Frühjahr, seine Gefühle für sie zu prüfen. Wenn er die ersten Bretonischen Fischerbote vor der Küste bemerke, werde er schnell Heimweh bekommen und sie zurücklassen, so ist ihr Glaube. Doch Tual lässt nicht locker und schlussendlich liegen sich die beiden küssend in den Armen.

Jörgen kommt hinzu und Tual hält um Kaethes Hand an. Der Alte ist ebenfalls skeptisch und fürchtet, dass den Jungen die Sehnsucht nach seiner angestammten Heimat überfällt und er dem hohen Norden den Rücken kehren wird. Seine Sympathie zu ihn, lässt die Zweifel weichen, doch besteht er zur Sicherheit auf die sofortige Vermählung. Er möchte nicht, dass seine Tochter in Schande fällt, falls sich Nachwuchs einstellt und der Vater enteilt ist. Da aber weit und breit kein Priester zu finden ist, führt Jörgen die beiden zu dem endlosen isländischen Sumpf, dem Hrafuaga, wo isländische Paare seit jeher eine Hand voll Schlamm nehmen und ihre Treue beschwören. Tual spricht Kaethe die kurzen Zeremonienworte nach, denen zufolge Eidbrüchige in den tiefen des Sumpfes versinken sollen. 

Zweiter Akt:  


Es ist April; Tual baut an einem Schiff und träumt von der Bretagne. Trotz seines Lebens und seiner Liebe, die er Island verdankt, stößt ihn der ewige Winter ab und sein Herz lässt ihn ständig an seine Heimat denken. Er plant zurückzukehren, um seine Sehnsucht zu stillen und möchte einmal wieder etwas aus der Bretagne zu hören. 

Kaethe überrascht den Verträumten, während er seinen Gedanken nachhängt und teilt ihm mit, dass sie Mutterglück entgegensähe. Seine freudige Reaktion wischt ihre anhaltende Besorgnis bezüglich seines eventuellen Fortgangs beiseite und sie wägt sich eingebettet in geborgener Liebe. 

Die alte isländische Ballade von Prinzessin Hilda, die 100 Jahre auf ihren Geliebten Olaf wartete, geht Kaethe nicht aus dem Sinn. In gesungener Form wurde wurde das Volksgut von Generation zu Generation weitergegeben und Kaethe wiederholt die Strophen, die in vollem Einklang zu ihrer Gemütsverfassung stehen. Während der Jagd wurde Olaf von der Feenkönigin entführt, die Gefallen an dem schmucken Jäger fand und ihn unter Verschluss hielt, bis seine Lebensuhr abgelaufen war. 

Zwischendurch klopften drei Ritter an die Tür der Wartenden. Als Allegorie der Vergessenheit, des Vergnügens und des Todes stellten sie sich vor. Alle drei erhielten die gleiche Abfuhr: „Patientez un peu, Obli, Plaisir, Trépas, je n'ai pas droit d'ouvrir tant qu'Olaf n'y est pas de retoure!“ Sie sollen ein bisschen Geduld haben, denn sie sei nicht befugt, die Tür zu öffnen bis Olaf zurück ist.

Olaf liebte es, zur Jagd zu gehen. Zuvor hatte er seiner Dame befohlen auf ihn zu warten. Sie solle warten und ihren Platz nicht verlassen! „Monsigneur j'attendrai votre Grâce!“ Es vergingen tatsächlich hundert Jahre bis der Verschwundene wiederkam. Die Gemahlin begrüßt ihn: „Comment vous va, mon cher mari? - Wie geht es dir mein lieber Gemahl?“

Vor Antritt seiner letzten Reise war es beiden doch noch vergönnt Arm in Arm glücklich diese Welt zu verlassen. Tual ist gerührt von Kaethes musikalischen Vortrag und er bezeichnet Kaethe als seine Hilda. Die Symphonik dominiert über weite Strecken und malt die einsamen Weiten der spröden Landschaft. 

Dritter Akt:

Während sie mit Hausarbeit beschäftigt ist und eine Suppe vorbereitet, wartet Kaethe auf die Heimkehr ihres Mannes. Vater Jörgen ist in beschwingter Stimmung, denn er hat ein Schlückchen Gin getrunken. Eine Flasche der berauschenden Flüssigkeit hatte er von den bretonischen Fischern, die er bei ihrer Ankunft besuchte, als Geschenk bekommen. Die Tochter lauscht seinem schauerlichen Lied über den gefährlichen Hrafuaga, eine Moorlandschaft, die schon vielen Einheimischen und Fremden zum Verhängnis geworden ist. Immer wieder wiederholt er die Strophen und überträgt den Stimmungsgehalt von der Tragik des Geschehens auf die Menschen, die ihm zuhören.

Warum sorgt Kaethe sich um Tual? Das Abendessen ist doch ohnehin noch nicht angerichtet. Hat sie den Zeitpunkt seiner Rückkehr falsch eingeschätzt? Nun steht bald ihre Niederkunft bevor und danach nimmt das Leben wieder seinen gewohnten Lauf. Während des Abendessens unterhalten Vater und Tochter sich über Kaethens Mutter, die eine entfernte Cousine Jörgens war und früh verstarb. In jedem Fall war es eine gute Entscheidung, urteilt die Schwangere, dass er eine Isländerin zur Frau nahm.

Als sie ihrem Vater Milch anbietet, um zu verschleiern, dass er Alkohol zu sich genommen hat, trinkt er sie mit Genuss, betont aber, dass der Gin der bretonischen Fischer besser sei, was auch sein ausgelassener Zustand bezeugt. Endlich kommt Tual herein und Jörgen erzählt lallend von den Fischern, die gerade in Seidisfjord Rast machen würden. Der junge Bretone ist ungemein erregt, als er von der Ankunft seiner Landsleute hört. Unbesonnen plappert der Alte, dass man mit dem Pferd nur einige Stunden brauche, um über den zugefrorenen Sumpf zu kommen. Allerdings sollte sich Tual vor den Krähen hüten, die das Auftauen des Moores ankündigten und warnt ihn. An liebsten würde Tual sich sogleich bereit machen, um seine Landsleute zu besuchen. 

Kaethe kann mit ihren nachdrücklich vorgetragenen Bedenken, die Nachtzeit für seinen Ausritt zu benutzen, gerade noch zurückhalten. Die Eheleute begeben sich in den Schlafraum, um des Tages Last abzuschütteln. Doch Tual denkt an sein Heimatland und die landschaftlichen Merkmale der Bretagne bauen sich als Traumgesicht vor ihm auf. Er erwacht in der Frühe und ohne zu zögern schwingt er sich auf sein Pferd und reitet davon.

Kaethe tastet nach ihrem Mann und muss erkennen, dass der Platz an ihrer Seite leer ist. Sie macht ihrem Vater schwere Vorwürfe über die Flausen, mit denen er die Sehnsucht in Tuals Herz neu entfacht hat. Sie eilt vor die Haustür und sieht ihrem davonreitenden Mann schweren Herzens nach. Sie erkennt die Silhouette von Pferd und Reiter am fernen Horizont und bittet den Himmel inständig um einen sicheren und schadlosen Ritt über das Moor.

Krähen bietet der auftauende Morast einen gedeckten Tisch an Kleinstlebewesen und Gewürm. Unter anhaltendem Gekreisch versuchen sie, den Eindringling mit Schnabelhieben aus ihrem Revier zu vertreiben. Der Kampf gegen die tückischen Biester ist vergeblich und Ross und Reiter versinken unter der Last ihres Gewichts im aufgeweichten Morast.

Schmerzerfüllt gedenken Vater und Tochter des Schwurs, den Tual seiner Kaethe einst ablegte, sie nie zu verlassen. Der Hrafuaga hat den Eidbrüchigen bestraft und zu sich geholt.  

Bemerkung:

Der Bretone Guy-Joseph Ropartz schuf mit seiner abendfüllenden Drei-Personen-Oper Le Pays ein beeindruckendes Zeugnis des Reginalismus, einer Kunstform die um die Jahrhundertwende in Anschluss und Kontext des blühenden Nationalismus entstand. Gerade im stets zentralistischen Frankreich legten bestimmte Regionen, wie die Normandie, die Bretagne oder die Provence auf die Besonderheiten und Einzigartigkeit ihrer Kultur zunehmend Wert und Künstler dieser Regionen focierten unnachgiebig auch deren Einfluss in Gattungen der Hochkultur. 

Die undramatische aber doch hochgradig spannende Schilderung der Beziehung von Kaethe zu dem Fremden Bretonen Tual wird von Ropartz in mit einer delikaten Partitur unterlegt, welche an Debussy und die französischen Impressionisten gemahnt, ohne aber Idiome der Spätromantik vollends zu verleugnen.

Der reduzierte Text und die intensive Beleuchtung der drei einzigen handelnden Charaktere schafft eine intensiv geladene Stimmung, die von der Rauheit der beiden beschriebenen Länder, Bretagne und Island gelungen untermalt wird. 

© 2011 – Rapael Lübbers




 

 

 


 

 

 


 

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