musirony - Le pauvre matelot
 

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Schöne Oper – selten gehört

 

Darius Milhaud [1892-1974]

Le pauvre Matelot

Der arme Matrose


Oper in einem Akt und drei Bildern

französisch gesungen

 
Libretto von Jean Cocteau
 

Uraufführung am 12. Dezember 1927 an der Opera-Comique Paris,
Deutsche Erstaufführung am 29. November 1929 in Berlin an der Krolloper

Dauer etwa 40 Minuten

Charaktere:

Der arme Matrose – Tenor
Seine Frau – Sopran
Deren Vater – Bass
Freund des Matrosen – Bariton

Das Geschehen spielt Anfang des 19. Jahrhunderts in einer französischen Hafenstadt
 



HANDLUNG
 

Erstes Bild:

Um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, betreibt eine Frau zusammen mit ihrem Vater in einer südfranzösischen Hafenstadt eine Kneipe. Der Erlös reicht kaum aus, um über die Runden zu kommen. Die Frau sehnt sich nach ihrem Ehemann, der zur See gefahren ist und seit 15 Jahren nichts von sich hat hören lassen. Sie kann nicht glauben, dass er tot ist und sperrt sich emotional dagegen, sich scheiden zu lassen. Aus wirtschaftlichen Erwägungen soll sie nämlich den Heiratsantrag seines Freundes annehmen, der sich lebhaft um die Verlassene bemüht, rät ihr der Vater.

Der als verschollen gegoltene Ehemann kehrt unvermutet eines Tagen zurück und kreuzt zunächst als erste Anlaufstelle in der Heimat bei seinem Freund auf. Er hat einige Schicksalsschläge überstehen müssen, sieht ziemlich ramponiert aus, und wird nicht sogleich erkannt. Nur langsam will die alte Vertrautheit sich wieder einstellen, so dass seine Unterkunft für zunächst eine Nacht gesichert ist. Am nächsten Morgen will er seine Frau mit seiner Heimkehr überraschen.

Zweites Bild:

In der Gaststätte seiner Frau angekommen, gibt er seine Identität nicht sogleich preis, nachdem er merkt, dass die eigene Frau ihn auf Anhieb auch nicht erkennt. Er schwindelt, dass er unterwegs den Verschollenen getroffen, sich mit ihm angefreundet habe, und dieser bald nachkommen würde. Sein Glück habe dieser als Seemann aber nicht machen und keine Reichtümer anhäufen können. Ihm selbst sei das Schicksal gewogen gewesen und er habe ein wenig Erspartes mitgebracht. Sein kostbarster Besitz sei allerdings eine Perlenkette, die er als seltenen Schatz hüte und immer bei sich trage. Die beiden hören seinen Abenteuergeschichten interessiert zu und bieten ihm an, dass er vorübergehend bei ihnen wohnen könne.

Drittes Bild:

Bei der Frau ist der Groschen immer noch nicht gefallen. Sie hat ihren Ehemann nicht erkannt, dringt während er schläft leise in sein Zimmer ein und erschlägt ihn aus Habgier mit einem Hammer. Sie gesteht ihrem Vater den Mord und begründet diesen damit, nun ein Startkapital ihr eigen zu nennen, um ihrem Mann - wenn er denn heimkehrt - ein schönes Leben machen und seine Zukunft sichern kann.

In der Dunkelheit schleppen sie gemeinsam den Leichnam aus dem Haus und entsorgen ihn im Meer. Den Nachbarn erzählen sie, dass der Fremde in schon aller Frühe wieder abgereist sei.

Anmerkung:

Die Musik ist ein französischer Beitrag zur Modeströmung des Verismus und begnügt sich mit äußerst sparsamen Mitteln.

***
2013 musirony - Engelbert Hellen

 


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