musirony - The Seagull
 

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Zauber des Balletts



Rodion Schtschedrin [geb. 1932]

The Seagull

Die Möwe - La Mouette - Tschajka 

 
 

Ballett in zwei Akten

Libretto nach der Vorlage des Theaterstücks von Anton Tschechow

entstanden 1979 

Uraufführung am 17.05.1980 in Moskau, Bolschoi-Theater

Choreographie von Maja Plissezkaja

Dauer: 85min

Dokumentation:Arthaus Musik 2009, Ballett und Orchester des Bolschoi Theaters, Dirigent: Alexander Lazarew, Set Design: Valery Levental, Kostüm Design für Maja Plissezkaja: Pierre Cardin, Ballettmeisterin: Maja Plissezkaja

Charaktere:

Nina Zarechnaja, eine Schauspielerin,
Piotr Nikolajewitsch Sorin, ein Gutsbesitzer
Irina Arkadina, seine Schwester, Treplews Mutter
Ilja Schramajew, der Gutsverwalter
Polina Andrejewna, seine Frau
Seymon Medwedenko, der Dorflehrer
Boris Trigorin, ein Dichter
Konstantin Treplew, ein junger Stückeschreiber
Jewgenij Dorn, der Hausarzt
Mascha, Tochter der Schramjews
und weitere Gäste und Domestiken Sorins

Das Stück spielt zu Ende des 19. Jahrhunderts im zaristischen Russland


HANDLUNG

Erster Akt:

Zum Haushalt des Gutsbesitzers Piotr Nikolajewitsch Sorin gehören neben einer zahlreichen Dienerschaft und dem Verwalter Schramajew nebst dessen Frau Polina Andrejewna und Tochter Mascha noch der Dorflehrer Medwedenko und Doktor Dorin, der Arzt.

Seine dominante Schwester Irina Arkadina, ebenfalls ein täglicher unangemeldeter Gast, hat den Dichter Boris Trigorin im Schlepptau und ihren Sohn Konstantin Treplew fest am Wickel. Der Letztgenannte hat ein Faible für das Theater und die literarische Welt und ist zu Beginn des Stückes mit Nina Zarechnaja, einer Schauspielerin liiert, die in Doppelfunktion auch die Möwe tanzt.

Man langweilt sich mit kindlicher Unterhaltung wie Schaukeln und Purzelbaumschlagen. Doch vordergründig ist jeder auf der Suche nach einer Bezugsperson, mit der sich etwas anfangen lässt. Das geht nicht ganz reibungslos über die Bühne, denn jeder versteift sich darin, das Objekt zu bekommen, dem er Zuneigung entgegenbringt, ohne darauf zu achten, ob die Person noch frei ist.

So liebt Polina den Arzt, der sich wiederum zu Arkadina hingezogen fühlt. Diese ist jedoch bereits mit dem etablierten Dichter Trigorin verbunden, der sich aber an Nina heranmacht. Nina schwärmt für den jugendlichen Stückeschreiber Treplew, der wiederum Mascha zurückweist, die sich dafür an Medwedenko rächt. Es darf Verschiebe-Bahnhof gespielt werden. Mit irgendetwas muss man sich schließlich die Zeit vertreiben. Eine Möwe kreist über der Szene und demonstriert Freiheit, Selbständigkeit und Unabhängigkeit.

Mascha ist untröstlich, weil Treplew nichts von ihr wissen will und hat schwarze Trauerkleidung angelegt. Arkadina hat sich selbstbewusst Trigorins bemächtigt, ohne zu ahnen, dass sie ihn bald an Nina verlieren wird. Doch greifen wir nicht vor. Zunächst ist ein kleines Schauspiel angesagt, welches Treplew mit der Dienerschaft einstudiert hat. Das Stück gefällt allgemein nicht und der Autor bekommt die Quittung von seiner Muse Nina, die ihre Zuneigung nun dem erfahrenen Kollegen Trigorin gibt. Zuvor fängt er Streit mit seiner Mutter an. Arkadina lässt sich das nicht gefallen und reist mit ihrem Galan ab. Nun wäre Treplew für Mascha frei, hustet ihr aber etwas. Er legt sich auf die Lauer, um Nina zurückzuerobern. Diese ist aber nicht bereit, weil sie auf Trigorin warten will, der ihr versprochen hat, wiederzukommen. Von ihm verspricht sie sich Erfolge als Schauspielerin, wenn sie sich in die Sonne seines Ruhms legt. Ein neuer Versuch Maschas, Treplew über den Misserfolg seine Stückes zu trösten, scheitert.

Aus Frust und Langweile erschießt der verzweifelte Treplew eine Möwe. An sich eine wenig bedeutsame Angelegenheit, die aber dem Stück den Namen gibt. Der Schütze will andeuten, dass es in ihm brodelt, und wirft Nina das tote Tier vor die Füße. Die Gesellschaft ist verstört und macht sich Gedanken über die Sinnlosigkeit ihres Daseins. Nina hängt nun in der Warteschleife, dass ihr das Glück auf Liebe und Ruhm  hold sein möge.

Zweiter Akt:

Zwei Jahre sind inzwischen vergangen, aber der Alltag auf dem Gutshof hat sich nicht verändert. Die Möwe, die sich über die Szene erhebt, symbolisiert in ihrer Erregtheit die Erschütterungen und Widerwärtigkeiten, die den Menschen in ihrer Umgebung widerfahren sind.

Mascha hat den Dorflehrer geheiratet und führt eine unglückliche Ehe. Eine gewisse Resonanz seiner Stücke ist Treplew zuteil geworden, aber was nutzt es, wenn er Nina verloren hat und sich ständig nach ihr zurücksehnt.

Von Arkadina erhält Piotr Sorin, der inzwischen im Rollstuhl sitzt, oft Besuch. Ihr gefällt es inzwischen, mit den Herren Karten zu spielen.

Die Beziehung zwischen Nina und Trigorin ist gescheitert und ihr gemeinsames Kind ist gestorben. Einer Karriere als Schauspielerin hat ihr an seiner Seite keinen Aufschwung gebracht. Trotzdem ist er aus ihren Gedanken nicht verschwunden. Wie ein Geist taucht sie überraschend in Treplews Arbeitszimmer auf, aber der Blick für ihn bleibt verhangen. Das Wiedersehen ist schmerzlich und sie fühlt sich unfähig, seine Zuneigung zu erwidern. Die Szene mit der Möwe, die er aus Langweile getötet hatte, haftet noch in ihrem Gedächtnis.

Bevor er seine literarischen Arbeiten zerstört, erschießt Treplew sich selbst. Der Knall wird von den Gästen vernommen und lässt das Kartenspiel für einen Moment ruhen.

Am Horizont steift eine Möwe auf und verschwindet unter den heftigen Bewegung ihrer Fittiche in den Wolken.

Anmerkung:

Das Ballett hatte es anfangs schwer, sich durchzusetzen. Der Personenaufwand an Solisten ist enorm groß und die Handlung allzu verschlungen. Musikalisch ist es ein Werk der leichten Töne, die auch konzertant den Weg zu Ohr und Seele finden.

Schtschedrins Werk erreichte deshalb den Durchbruch als Ballett, da die Gattin des Komponisten, die Primaballerina Maja Plissezkaja, sich als Choreographin einsetzte, spröde Handlung inszenierte und „Der Möwe“ Leben einhauchte.

***
2012 musirony – Engelbert Hellen


 


 


 


 


 


 


 

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