Erste Szene
Der Krieg ist zuende und der Soldat Sergej kehrt in sein kleines Heimatdorf am Dnjepr zurück. Die Trennung von seiner Jugendliebe hat bewirkt, dass die alte Vertrautheit sich nicht mehr einstellen will, weil das Mädchen ihm gleichgültig geworden ist. Der Pas de deux zwischen Sergej und Natascha bringt seine Entfremdung zum Ausdruck.
Sergej verliebt sich in die schöne Olga, stößt aber auf den Widerstand ihrer Eltern. Diese haben für ihre Tochter einen anderen Mann ausgewählt. Olga liebt aber den ihr aufgezwungenen Bewerber nicht.
Zweite Szene
Die Verlobung ist angesetzt und die geladenen Gäste sind eingetroffen. Der Bräutigam gibt in einem tänzerischen Solo sein Debüt. Es folgt die Variation der Braut, die ihr Missbehagen nicht unterdrücken kann. Sergej will sich die Geliebte nicht wegnehmen lassen, und streitlustig erscheint er mit seinen Freunden auf der Feier. Es kommt zur tätlichen Auseinandersetzung zwischen Bräutigam und dem Eindringling, bei dem Sergej den kürzeren zieht.
Doch Natascha lässt den Jugendgefährten nicht im Stich und hilft ihm selbstlos aus dem Dorf zu fliehen.
Prokofieff mit D. Oistrach beim Schach
Anmerkung:
Diese einfache und rustikale Geschichte inspirierte Prokofjew zum Entwurf einer bemerkenswerten Partitur. Das Ballett fällt unter die wenig bekannten Frühwerke, die in Frankreich entstanden und zu denen auch: Le Fils prodigue, Le Chout und Pas d’Acier gehören. Aufführungen in Russland ließen lange auf sich warten. Lediglich „Der verlorene Sohn“ erlebte sein Debüt anlässlich eines Gastspieles in der Heimat des Komponisten unter George Balanchine mit seiner New Yorker Company bald nach seiner Fertigstellung.
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musirony 2009 - Engelbert Hellen u. Markus Hillenbrand