Personen:
Tao-Choa, Tänzerin
Der russische Kapitän
Li-Schanfu, Besitzer eines Vergnügungslokales
Malik, Junger Chinese
Sowjetische Matrosen und chinesische Bevölkerung
Das Geschehen spielt im Hafen einer chinesischen Kleinstadt um 1920
EXPOSÉ
Monet, Mohnfeld
In einem chinesischen Hafen hat ein sowjetisches Frachtschiff festgemacht. Die russischen Matrosen schließen Freundschaft mit der chinesischen Bevölkerung. Diese befindet sich in Aufruhr, weil sie nicht länger leiden und ausgebeutet werden möchte.
Das Chinesenmädlchen Tao-Choa verliebt sich in den russischen Kapitän und es entsteht eine zärtliche Beziehung. Als Symbol der Freiheit schenkt sie ihm eine rote Mohnblume. Heldenhaftes Betragen des Kapitäns und der Tänzerin durchkreuzen die Machenschaften eines übelwollenden amerikanischen Bosses. Schließlich verhindert Tao-choa einen Mordanschlag auf den Kapitän durch den Barbesitzers Li-Schanfu, für den sie arbeitet. Dieser sieht seine Pläne durchkreuzt und rasend vor Eifersucht ersticht er das heroische Mädchen. Rote Mohnblumen verteilt die Sterbende an die umstehenden Kinder.
Anmerkungen:
„Roter Mohn“ ist das erste russische Ballett, welches nicht Motive aus der Märchenwelt oder der Geschichte favorisiert, sondern ein zeitgenössisches Thema behandelt. Man huldigt einem neuen Realismus und schaut optimistisch in die Zukunft.
Das Ballett war mit etwa 300 Aufführungen ungemein erfolgreich. Die Musiksprache knüpft an die Romantik eines Taischkowsky und Glasunov an, verzichtet aber nicht auf chinesische Tonleitern und folkloristische Einschübe Zentralasiatischer Prägung. Der Rhythmus ist teilweise überbetont und stellt die temperamentvollen und vitalen Tänzer vor interessante Aufgaben
Im Jahre 1949 gab es eine neue Fassung mit einer stark veränderten Partitur. Zum 30. Jahrestag der Uraufführung brachte Leonid Lawrowsky am Bolschoi-Theater das Ballett in neuer Choreographie heraus.
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musirony 2006 - Engelbert Hellen