Erste Szene:
Die herrschenden Familien in Rimini und Ravenna liegen seit Generationen miteinander in Fehde. Nun beschließn die Familienoberhäupter, diese endgültig zu beenden und zum Zeichen des guten Willens familiäre Bande zu knüpfen und eine Hochzeit zu feiern.
Aus dem Hause Malatesta hat man Gianciotto gewählt, der jedoch befürchtet bei der schönen Francesca auf Widerwillen zu stoßen, weil er missgestaltet ist. Deshalb schiebt er seinen hübschen Bruder Paolo vor, ihn bei der Brautwerbung zu vertreten. Francesca, die nicht ahnt, dass man sie hintergeht und ihr tatsächlicher Gemahl ein anderer sein wird, verliebt sich in Paolo il Bello. Das Entsetzen und der Abscheu ist groß, als der Betrug zutage tritt.
Schon bald wird Gianciotto zugetragen, dass seine junge Frau nicht ihm, sondern seinem Bruder zugetan ist. Der sich Betrogenfühlende bekommt einen Wutanfall und schleift Francesca an den Haaren über den Boden. Die Amme kann mit einem Kruzifix, welches sie dem Rasenden entgegenhält, wenig ausrichten. Paolo, der ihr zur Hilfe eilen will, wird von den Kreaturen, die auf Seiten des Bruders stehen, zurückgehalten. Die Liebenden planen die Flucht.
Zweite Szene:
Die Situation hat sich beruhigt. Beide sitzen auf einer Gartenbank und Francesca liest Paolo aus einem Buch die Geschichte der Liebe von Lancelot und Ginevra vor. Zum Verständnis für den Ballettbesucher wird die Situation pantomimisch dargestellt. Angeheizt durch die Lektüre bricht die Leidenschaft hervor und die beiden küssen sich. Ein wenig übertrieben wird die Liebesekstase von musizierenden Engeln optisch wiedergegeben.
Trompetenfanfaren kündigen die Rückkehr des Gatten an. Francesca rät Paolo, sich zu verstecken, doch es ist bereits zu spät. Zwischen den ungleichen Brüdern kommt es zum Duell, in welchem Paolo unterliegt. Von Schmerz wie von Sinnen stürzt sich Francesca in das Schwert, welches den Geliebten tötete.
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