Erster Teil:
Pluto, der Herr der Unterwelt, findet Gefallen an Persephone, der Tochter der Demeter. Es gelingt ihm, seinem Bruder Zeus das Einverständnis zu einer ehelichen Verbindung abzuschwatzen. Er überlegt, dass die Schöne freiwillig die Erde nicht verlassen wird, und plant die Entführung. Die Nymphen hatten Persephone geraten, sich von Narzissen fernzuhalten, weil deren Duft ihr zum Verhängnis werden könnte. Aus Trotz legt sie eine Narzisse auf die Brust, sich selbst auf die grüne Wiese und schläft ein. Pluto kommt vorbei und raubt sie
Zweiter Teil:
In der Unterwelt angekommen, erwacht sie aus tiefem Schlaf und erkundigt sich, wo sie sich befinde. Da Pluto sie über die Maßen liebt, darf sie sogleich zur Herrscherin über die Schatten aufsteigen. Damit soll ihr der Aufenthalt in der Unterwelt schmackhaft gemacht werden. Gefallen tut es ihr dort nicht. Die Lichtverhältnisse sagen ihr nicht zu und die Verlassene sehnt sich nach dem Frühling. Sie nörgelt so lange, bis sie wieder nach oben darf und wiedergeboren wird.
Dritter Teil:
Ihre Mutter Demeter freut sich, dass Persephone unerwartet wieder zurückgekommen ist. Nach einiger Zeit des Bleibens auf der Erde will sie wieder nach unten, weil ihr Mitgefühl mit den leidenden Schatten überhand nimmt und sie meint, in der Unterwelt Verantwortung übernehmen zu müssen. Unkundig des Weges zeigt ihr Merkur die Fährte. Lange hält sie es dort unten aber nicht aus und man lässt die Launische wieder ziehen. Den Weg findet sie inzwischen allein.
Dem ahnungslosen Theaterbesucher wird so erklärt, weshalb es auf der Erde im Wechsel kalte und warme Jahreszeiten gibt. Verehrt wird Persephone als Göttin der Unterwelt und der Fruchtbarkeit. Es sprießt, wenn sie anwesend ist und es schneit, wenn sie unten ist.
Anmerkungen:
Im Kollektiv mit den Balletten ‚La Valse’ von Maurice Ravel und ‚Diane de Poitiers’ von Reynaldo Hahn kam ‚Persephone’ am 30. April 1934 in Paris zur Uraufführung. Da in dem Melodram nicht nur getanzt, sondern auch ausgiebig gesungen und gesprochen wird, ist das Opus nicht eindeutig einer bestimmten musikalischen Gattung zuzuordnen.
Die Mythologie kennt unterschiedliche Deutungen des Geschehens, welche teilweise recht abstrus sind.