HANDLUNG
PROLOG
Don Quichote ist ein Ritter ohne Furcht und Tadel, dazu starrköpfig und durch nichts zu belehren. Die Welt macht sich über ihn lustig, doch das beirrt ihn überhaupt nicht. Stets an seiner Seite befindet sich sein Diener Sancho Pansa, dessen Sinn auf Realitätsnähe ausgerichtet ist. Die Sehnsucht nach dem Ideal seiner imaginären Geliebten hat Don Quichote stets vor Augen und er verfolgt das Phantom ein Leben lang, ohne seiner Dulcinea jemals nahe zu kommen.
Erster Akt:
Die Handlungsträger des Balletts sind die schöne Kitri und ihr Schatz Basil, der ständig eine Gitarre mit sich herumträgt. Ihr Glück ist nicht ungetrübt, denn Der Vater will Kitri mit dem reichen, aber trotteligen Gamache verheiraten. Deshalb planen sie die Flucht. Eilig haben sie es damit nicht. Dafür ist das Leben in Barcelona zu schön. Die Menschen lieben Blumen, deshalb gibt es hier auch so viele Blumenverkäuferinnen. Wenn der Torero nicht gerade in der Arena gegen einen wütenden Stier kämpft, ist er auf dem Blumenmarkt zu finden. Natürlich sucht er Streit. Streit verursacht auch Don Quichote, der sich einbildet Kitri sei seine heißgeliebte Dulcinea, die er endlich gefunden hat und die es zu beschützen gilt. Eine törichte Verwechselung!
Zweiter Akt
ERSTE SZENE:
Auf der Flucht vor den väterlichen Absichten sind die Liebesleute in einem Zigeunerlager gelandet. Da Don Quichote ständig auf Reisen ist, kommt er mit seinem Diener auch bald bei den Zigeunern an. Eine bizarre Windmühle ziert das Landschaftsbild. Auf unseren Ritter wirken die sich drehenden Windmühlenflügel aggressiv. Unverzüglich ist er kampfbereit. Seine Waffe richtet er gegen die vermeintlichen Angreifer, bleibt aber mit der Waffe stecken und wird angehoben. Aus beachtlicher Höhe stürzt er und fällt auf den Hinterkopf, was einen Traum auslöst, wie Amor sich mit schönen Mädchen vergnügt. Die Vision einer antiken Gottheit passt eigentlich gar nicht ins mittelalterliche Spanien, doch Träume kann man nicht lenken. Der abgewiesene Liebhaber und Kitris Vater haben den Aufenthaltsort der Liebenden ausfindig gemacht. Don Quichote will sich den Liebenden nützlich erweisen und schickt sie in die falsche Richtung.
ZWEITE SZENE
In einer Schenke sind Kitri und Basil fröhlich beisammen bis die beiden unliebsamen Herren wieder auftauchen und das Vergnügen trüben. Die Liebenden versuchen es nun mit einem Trick. Basil tut so, als ob er im Sterben läge und Kitri fleht den edlen Don Quichote an, sich für sie beide einzusetzen. Bevor der Geliebte das Zeitliche segnet, möchte er sie heiraten. Es sei unverantwortlich, einem Sterbenden seinen letzten Wunsch abzuschlagen. Der Plan gelingt. In Windeseile wird die Verbindung abgesegnet und anschließend geht es Basil wieder besser, so dass sich der letzte Atemzug erübrigt.
Dritter Akt:
Jetzt muss die Eheschließung noch tüchtig gefeiert werden. Wenn in einem Ballett Hochzeit stattfindet, ist das der Anlass, dem Publikum Zerstreuung aller Art anzubieten, die mit dem Handlungsablauf nichts zu tun haben, das Bühnenspektakel aber in die Länge ziehen.
Anmerkungen:
Die vorliegende Beschreibung folgt der Inszenierung an der Metropolitan Oper New York. Es gibt andere Versionen, in denen Don Quichote noch mehr Abenteuer an unterschiedlichen Schauplätzen zu bewältigen hat.
Die Musik von Ludwig Minkus ist anspruchslos, entspricht aber dem, was das Publikum seinerzeit von einem abendfüllenden Handlungsballett erwartete. Dann ging der Stern von Peter Tschaikowsky auf und es schlug mit ihm und Adolphe Adam die Stunde des großen romantischen Balletts.
Szenenfolge:
1. PROLOG
Erster Akt: DER MARKTPLATZ IN BARCELONA
2. Kitris Auftritt
3. Vorstellung von Basil
4. Kitri, Basil mit Gitarre
5. Kitris Vater
6. Gamaches Auftritt
7. Seguidilla
8. Auftritt der Straßensängerin, Espadas und des Torreros
9. Don Quichote betritt den Markt
10. Auftritt der Blumenmädchen, nebst Basil und Kitri
11. Basil und die Blumenmädchen
12. Coda für die Blumenmädchen und Coda für Basil und Kitri
Zweiter Akt:
SZENE I EIN ZIGEUNERLAGER
13. Einleitung
14. Don Quichotes Auftritt, Zigeunertanz für Basil und Kitri
15. Kampf gegen die Windmühlen
16. Traum - Mädchen und Amor
17. Dryaden-Variation, Amor-Variation, Kitri-Variation
18. Ende des Traums, Gamache und Kitris Vater
SZENE II IN DER SCHENKE
19. Auftritt der Gäste in der Schenke
20. Basil und Kitri betreten die Schenke
21. Espadas Variation, Eintritt von Don Quichote, Sancho und Gamache
22. Basils angeblicher Tod
23. Ende des zweiten Aktes
Dritter Akt: DIE HOCHZEIT
24. Marsch
25. Gamache und Basils Freunde - Divertissement
26. Auftritt der Mädchen
27. Pas de deux
28. Basils Variation, Kitris Variation
29. Coda und großes Finale
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musirony 2007 - Engelbert Hellen