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Schöne Oper - oft gehört 

 

Ludwig van Beerhoven [1770-1827]

Fidelio

oder die eheliche Liebe


Oper in zwei Akten

op. 72


deutsch gesungen 

Libretto von Joseph Sonnleithner und Georg Friedrich Treitschke 
nach einer Vorlage von Nicolas Bouilly


Uraufführung der endgültigen Version am 23. Mai 1814 in Wien
Deutsche Erstaufführung 1815 in Berlin

Dauer der Aufführung etwa 120min


Charaktere:

Florestan, ein Gefangener (Tenor) 
Leonore, seine Gattin, in Verkleidung 'Fidelio' genannt (Sopran) 
Don Pizarro, Gouverneur eines Staatsgefängnisses (Bariton)
Don Fernando, Minister (Bariton)  
Rocco, Kerkermeister (Bass) 
Marzelline, seine Tochter (Sopran) 
Jaquino, Pförtner (Tenor) 
Erster Gefangener (Tenor) 
Zweiter Gefangener (Bass)

Das Geschehen spielt in einem Staatsgefängnis bei Sevilla zu Ende des 18. Jahrhunderts 

Musiknummern in Auswahl:                     

> Mir ist so wunderbar
> Hat man nicht auch Gold daneben
> Ha! Welch ein Augenblick
> Gott! welch' Dunkel hier! 
> Abscheulicher, wo eilst du hin?
> O welche Lust 
> O namenlose Freude



Handlung:

Erster Akt:

Marzelline hat sich in den neuen Gehilfen, der vom Vater als Türschließer engagiert wurde, verliebt und nunmehr weist sie das heftige Werben ihres Verehrers Jaquino zurück. Ihre Gedanken sind ganz auf Fidelio ausgerichtet und sie malt sich eine rosige Zukunft mit ihm aus. Rocco missdeutet den Diensteifer des Neulings als emotionales Interesse an seiner hübschen Tochter, liegt aber mit seiner Einschätzung falsch.

Rücken wir mit der Sprache heraus: Der Neue ist in Wirklichkeit eine Frau, welche sich maskulin gekleidet hat, um ein bestimmtes Ziel zu verfolgen. Sie nennt sich Fidelio und ist gezwungen, die Sympathie des Kerkermeisters zu erringen, weil sie in diesen dunklen Mauern einen widerrechtlich festgehaltenen Gefangenen vermutet, den sie befreien möchte. Die Zuneigung des jungen Mädchens wertet sie als Störfaktor, bleibt aber ruhig und zuvorkommend.

Erzählen wir die Vorgeschichte: Florestan wurde bei dem Versuch, die Verfehlungen des Gouverneurs zu enthüllen, von den Schergen Don Pizarros gefasst und in den Hochsicherheitstrakt gesperrt, in welchem er zur Zeit der einzige Häftling ist. Das Verlies liegt im Tiefparterre der einstigen Festung und es ist der Plan des Gouverneurs, seinen Todfeind dort verrotten zu lassen. 

Rocco gibt seinem Schwiegersohn in Spe gute Ratschläge, wie man in einer Lebensgemeinschaft mit Geld umzugehen hat und lässt zum Leidwesen Jaquinos bereits den Hochzeitstermin zu verkünden.

Fidelio interessiert sich besonders für den Lageplan der einzelnen Zellen, damit er seines Amtes walten und den Gefangenen Wasser und Brot bringen kann. Rocco beschreibt ihm die Örtlichkeiten mündlich, weist aber ausdrücklich darauf hin, dass es eine Zelle gibt, die er niemals betreten darf, weil dort ein gefährlicher Staatsfeind, ein mutmaßlicher Terrorist, untergebracht ist und scharfe Sicherungsmaßnahmen unerlässlich seien. Fidelio frohlockt, offenbar hat seine Spürnase ihm den richtigen Weg gewiesen.

Pizarro hat unter seiner eingehenden Post eine vertrauliche Mitteilung gefunden, dass der Staatsminister eine Inspektion der ihm unterstellten Haftanstalt vornehmen will, denn die Gerüchte sagen, dass dort willkürliche Gewalt an Gefangenen ausgeübt würde. 

Pizarro ist klar, dass er seinen Todfeind so schnell wie möglich beiseite räumen muss. Mit einer Eskorte erscheint er in Person, um den Kerkermeister zu bewegen, die Exekution an Florestan auszuführen. Nachdem Rocco sich abgeneigt zeigt, steht er nun vor der Überlegung, die mörderische Aufgabe selbst ausführen zu müssen. Nun steht Leonore unter Zeitdruck, um den Gatten schnell zu befreien, bevor es zu spät ist. Gemeinsam mit Marzelline überredet die beiden den Kerkermeister die Gefangenen für eine Weile in den Hof zu lassen, damit sie frische Luft schöpfen können. Als sich die ausgezehrten Insassen in der Sonne unter dem blauen Himmel einfinden, kann Leonore ihren Florestan nirgendwo erblicken.

Wutentbrannt kehrt Pizarro wieder zurück und ärgert sich über Roccos Rücksichtnahme und Milde gegenüber den geringfügig Kriminellen. Der angeschuldigte Kerkermeister weicht aus und argumentiert, dass der Geburtstag des Königs solche Gunst rechtfertige. Er versucht die Schuld auf die Voreiligkeit des neuen Gehilfen abzuwälzen. Die Gefangenen werden also wieder in ihre Zellen gejagt und nehmen Abschied von der erbaulichen Natur.

Rocco sieht sich außerstande, sich gegen die Weisungen des Gouverneurs komplett zu sperren und er muss das Zugeständnis machen, für einen verstorbenen Gefangenen in den Tiefen der Festung ein Grad freizulegen. Fidelio soll ihm dabei helfen. 

Zweiter Akt:

Im Fieberwahn liegt Florestan auf den kalten Steinen im tiefsten Keller der Festung. Seine Halluzinationen gaukelt ihm die Gattin als rettenden Engel vor, die alles daran setzen wird, um ihn zu befreien. Bewusstlosigkeit umfängt ihn, als Rocco und Fidelio herab kommen, um gemäß Weisung von Don Pizarro den Hohlraum freizulegen, der als Grab dienen soll.

Nur undeutlich erkennen die beiden in der Dunkelheit die schemenhafte Gestalt eines Mannes, der am Boden liegt und Leonore beschließt, ihn in jedem Fall zu retten, auch wenn es sich nicht um um ihren Mann handeln sollte. Bei Übergabe einiger Nahrungsmittel kann Leonore an den Gesichtszügen erkennen, dass es tatsächlich diejenigen Florestans sind. Gewissheit erhält sie aber erst, als der Gefangenen sie bittet, Grüße an seine heiß geliebte Gattin Leonore auszurichten. Hierzu sieht Rocco allerdings keine Möglichkeit und verweist auf seine dienstlichen Pflichten und Anweisungen.

Auf einen Signalpfiff Roccos erscheint der vermummte Pizarro mit einem Dolch in der Hand, um die erforderliche Mordtat eigenhändig auszuführen. Doch so einfach ist das nicht, denn Leonore hat vorgesorgt und ein Schießeisen dabei. Sie richtet ihre Waffe auf den Bösewicht und gibt sich als Gattin des Gefangenen zu erkennen. Mit dem Aufschrei „Töt' erst sein Weib“ macht sie den Gegner konfus. Abzudrücken erübrigt sich, denn zeitgleich ertönt das Trompetensignal, welches das Eintreffen des Ministers ankündigt. Der Augenschein genügt und die Akzente sind schnell gesetzt. Sich seiner Freveltat bewusst, flüchtet Pizarro nach oben und darf sich seiner Bestrafung sicher sein. Die Gatten fallen sich in die Arme, dazu singt der Gefangenenechor:

Wer ein holdes Weib errungen,
stimm' in unsern Jubel ein!
Nie, nie wird es zu hoch besungen,
Retterin, Retterin des Gatten zu sein!“

Eine Generalamnestie macht auch die anderen Gefangenen glücklich. Don Fernando ist erschüttert, was sein alter Freund erdulden musste. Jubel dringt aus allen Winkeln und alle, besonders Marzelline, sind gerührt, was eheliche Liebe bewirken kann.

© 2011 Raphael Lübers


Anmerkungen:

Beethoven war nicht der erste, der sich mit dem Drama, das sich während der Französischen Revolution tatsächlich zugetragen haben soll, auseinandersetzte.

In seiner Eigenschaft als Verwaltungsbeamter war Jean Nicolas Bouilly Zeitzeuge des Befreiungsspetakels und hat aus der Begebenheit ein Opernlibretto gefertigt, welches Pierre Gaveaux vertonte. Es war die mutige Madame de la Tourraine, die in männlicher Kleidung ihren Mann aus dem Gefängnis der Jacobiner befreite. Kurzerhand wurde der Schauplatz nach Spanien verlegt, und die Komponisten Fernando Paër sowie Giovanni Simon Mayr entzündeten sich an der spektakulären Begebenheit.

Ludwig van Beethoven legte sich mächtig ins Zeug und war erst nach dem dritten Versuch mit sich und seiner Welt zufrieden. Nur seine Vertonungen - die Urfassung als Leonore, mehr noch die Hauptversion von 1814, nebst vier Ouvertüren – werden von den Musikliebhabern aller Zeiten und Zonen als kostbares klassisches Gut gehätschelt.

Zitat (Ausschnitt) von Peter Hofmann (Quelle: Beilage LP. Decca 1980)

Florestan ist für mich ein passiver Held. Ihm sind alle Möglichkeiten des Handelns und somit alles, was das Leben lebenswert macht, entzogen. Ihm bleibt nur die Freiheit der Gedanken, an denen er sich einredet, Trost zu finden. Gelegentlich gaukeln ihm Hunger, Durst und körperliche Schwäche erregende Wahnbilder vor – er meint seine Leonore zu erkennen -, Ohnmacht erlöst ihn. …“

(Anm.Red.EH.)

 

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