INHALTSANGABE
Erster Akt:
In der Liebe ist Oriane unersättlich und hat einen erheblichen Verschleiß an Verehrern. Zuletzt war es ein gefühlvoller Dichter, der sich der Gunst der Schlossherrin erfreute. Nun ist es ein mongolischer Kaufmann, der über optische Reize nicht verfügt, aber mit Gold und Edelsteinen zu locken versteht. Mit einer Karawane ist er angereist und hat sich in der Burg bereits häuslich eingerichtet.
Doch die Prinzessin braucht Abwechslung und legt dem Mongolen nahe, mit seinen Domestiken wieder in die Heimat zurückzukehren. Seine Reichtümer darf er wieder mitnehmen.
Zweiter Akt:
Ein schöner geheimnisvoller Ritter hat seinen Antrittsbesuch angekündigt. Auf diesen Edelmann hat Oriane schon gewartet und der Ruf der Liebe tönt in ihrem Herzen. Schon bald ist er ihr „Liebesfürst“, mit dem sich gut tanzen lässt. Doch dieser stellt Ansprüche an Moral und Tugend seiner Partnerin. Er hört von Orianes lockerem Lebenswandel und verabscheuungswürdigen Exzessen, was ihn veranlasst, sich nach kurzer Anwesenheit wieder zu verabschieden.
Vorübergehend ist die Prinzessin allein und sehr traurig. Doch Oriane hat noch ihren Zwerg, der ihr Gewissen verkörpert. Getreu und missachtet, hält er sich immer an ihrer Seite.
Ein Bacchanal wird gefeiert, aber vor dem Schloss hat sich eine aufgebrachte Menge eingefunden, die ausgelassene Musik und ruhestörenden Lärm nicht mag. Sie dringt in den Palast ein und die Lustbarkeiten müssen unterbrochen werden.
Der Tod erscheint in Person und tanzt mit Oriane einen Pas de deux, den die Prinzessin nicht überlebt. Das Schicksal schlägt zu! Nachdem die maskierten Störenfriede sich verzogen haben, übernimmt der Zwerg die Totenwache.
Der Ballettbesucher macht sich auf dem Heimweg Gedanken, weshalb ein Mongole mit seiner Karawane nach Avignon gekommen ist.
Anmerkungen:
Florent Schmitt bekundet in vielen seiner Werke eine Vorliebe für exotisches Ambiente. So schuf er eine Bühnenmusik zu „Antonius und Cleopatra“ (op. 69) und eine Filmmusik zu „Salambô“ (op. 76). Die Ballettmusik „La Tragédie de Salomé“ (op. 50) wurde der „Oriane“ stets vorgezogen, obwohl der Komponist sich auch in diesem Werk als Klangmagier erweist. Xx Konzertant wurde die Suite am 12. Februar 1937 unter Charles Münch aus der Taufe gehoben. Der Titel nannte sich „Oriane, die Unvergleichliche“. Das Werk dauert etwa 20 Minuten und enthält den Liebestanz und den Mongolentanz
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musirony 2006 - Engelbert Hellen