Zauber des Balletts
Marie van Goethem
Denis Levaillant [geb. 1952]
La petite danseuse de Degas
Die kleine Tänzerin des Degas
Ballett in zwei Teilen und einem Epilog
nach einer Idee von Patrice Bart und Martine Kahane
eine Produktion der Opéra National de Paris vom 25. März 2003
entstanden im Jahre 2002
Besetzung der Uraufführung
La petite Danseuse (Die kleine Tänzerin) – Clairemarie Osta
Danseuse Étoile (Erste Tänzerin) – Dorothée Gilbert
Le Maître de Ballet (Der Ballettmeister) – Mathieu Ganio
L'Abonné (Der Abonnent) – José Martinez
L'homme en noir (Der Mann in Schwarz) – Benjamin Pech
La Mère (Die Mutter) – Elisabeth Maurin
und weitere
Das Orchestre de l'Opéra National de Paris dirigiert
Koen Kessels
Für die Choreographie zeichnet
Patrice Bart,
Ballettdirektorin ist
Brigitte Lefèvre
Struktur des Balletts:
OUVERTÜRE
Erster Akt
Erstes Bild: Platz Bréda in Paris
1.Erwachen der Stadt
Zweites Bild: Arbeitsraum der Tänzer erster Klasse
2. Übungen an der Stange
3. Die Startänzerin
4. Der Abonnent und die kleine Tänzerin mit drei Tänzern
5. Die Mütter
6. Der Ballettmeister folgt seiner Lektion
7. Pas de deux des Étoils und des Ballettmeisters
8. Pas de trois des Étoils, des Ballettmeisters und der kleinen Tänzerin
9. Der Mann in Schwarz
Drittes Bild: Das Atelier des Künstlers
10. Das Modell
11. Die Statue
12. Variationen der vier Ballerinen
Viertes Bild: Der große Opernball
13. Ouvertüre zum Ball und der große Opernball
14. Pas de deux des Etoils und des Ballettmeisters
15 Rückgriff auf den Ball
16 .Liebe auf den ersten Blick, großer Pas de deux der kleinen Tänzerin und des Abonnenten
17. Der zerbrochene Traum
Zweiter Akt
Erstes Bild: Der Spiegel
18. Variation der Mutter
Zweites Bild: Im Cabaret >Le Chat Noir <
19. Ouvertüre und Variation des Kellners
20. Variation der acht Tänzerinnen des Cancan
21. Trio der Mutter, der kleinen Tänzerin und des Abonnenten
22. Der Absturz
Drittes Bild: Das Gefängnis Saint-Lazare
23. Die Närrin: Solo der kleinen Tänzerin
24. Die Erscheinung: Pas de deux der kleinen Tänzerin und des Etoils
25. Variation des Mannes in Schwarz
Viertes Bild: Die Wäscherinnen
26. Die Wäscherei
27. Die Halluzinationen
EPILOG
28. Pas de deux der kleinen Tänzerin und des Mannes in Schwarz
Der Ballettdirektorin der Pariser Oper, Brigitte de Lefèvre, kam die Idee, dem großen Maler Edgar Degas, der einen engen Bezug zum Ballett hatte, durch Schaffung eines Bühnenwerks ein Denkmal zu setzen. In den Mittelpunkt rückte sie eines seiner Modelle, die damals erst vierzehnjährige Marie von Goethem, die aus ärmlichen Verhältnissen stammte und von ihrer Mutter aus zum Ballett bugsiert wurde. Doch aus Patrice Barts Ballettschöpfung wurde keine Biografie einer kleinen Tänzerin, sondern ein Kompliment an die Metropole Paris mit Bezug auf die Tanzgepflogenheiten, wie sie sich zur Zeit der Impressionisten bot.
Eröffnet wird mit dem Erwachen der Stadt auf dem Platz Bréda. Als großes Tableau sieht man die Arbeit der Tänzer in dem geräumigen Arbeitsraum unter dem Dach des Opernhauses. Der Szene folgt das Atelier des Malers, der die Artisten auf die Leinwand bringt. Das mit großem Aufwand an Menschen und Dekoration einstudierte Ergebnis bringt danach als herausragenden Mittelpunkt den große Opernball.
Paris am Rande eröffnet den zweiten Akt mit einem Abstecher ins Cabaret „Le Chat Noir“. Es folgt ein Ausflug ins dunkle Gefängnis „Saint Lazare.“ Der Besuch einer Wäscherei, in der weiße Bettlaken geschwungen werden gleitet über in den Epilog, in dem unsere junge Heldin ihre Romanze mit dem „Mann in Schwarz“ erlebt.
Anmerkung:
Inszeniert wird traditionell ohne Extravaganzen – es dominieren die Farben Schwarz und Weiß.
Musikalisch legt der Komponist Denis Levaillant sich mächtig ins Zeug. Er schuf eine quirlige Komposition, die in ihrer Romantik Jules Massenet folgt und ihre Rhythmik Philipp Glas entlehnt. Das Werk fesselt auch dann, wenn der visuelle Einblick wegfallen würde.
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2012 musirony - Engelbert Hellen