Die Französische Revolution hatte die Gesellschaft völlig auf den Kopf gestellt. Der Adel war hinweg gefegt worden, hatte aber seine Faszination für das Bürgertum nicht endgültig eingebüsst. Ausgelassen versuchten die unteren Schichten ihn zu imitieren. Das gelang nicht immer, sondern bot Anlass zu allerhand Glossen, die das Ballett aufgreift. Die Frauen aus ehemals niedrigen Stand konnten auch in der neuen ungewohnten Modetracht und in ihrem Benehmen ihre Herkunft nicht verleugnen.
Das Ballett stützt sich nicht allein auf die spritzige Operette ‚La Fille de Madame Angot’, sondern der englische Komponist Gordon Jacob hat Melodien aus anderen Werken des Komponisten hinzu addiert und für das Tanztheater inhaltlich ein völlig neues Werk geschaffen.
Die endgültige Fassung erhielt das Ballett im Jahre 1947 bei einer Wiederaufnahme für das Londoner Sadler’s Wells Theater.
Die genannte Operette wurde 1872 in Brüssel uraufgeführt. Richard Bonynge hat mit dem National Philharmonic Orchestra 1985 das vollständige Ballett auf Tonträger eingespielt.
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musirony 2007 - Engelbert Hellen