Zauber des Balletts
Georges Auric [1899-1983]
DIE MATROSEN
LES MATELOTS
Ballett in einem Akt
LIBRETTO VON BORIS KOCHNO
Uraufführung 17. Juni 1925 am Théatre de la Gâité-Lyrique, Paris
Choreographie: Léonide Massine
Vorhang, Bühnenbild und Kostüme: Pedro Pruna
Aufführung durch Serge Diaghilews Ballets Russes
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Darsteller der Uraufführung:
Die Verlobte: Vera Nemtschinowa
Die Freundin: Lydia Sokolowa
Der spanische Matrose: Léon Woizikowsky
Der französische Matrose: Serge Lifar
Der amerikanische Matrose: Tadeo Slawinsky
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HANDLUNG
In einer malerischen Hafenstadt am Mittelmeer ist ein Frachtdampfer vor Anker gegangen. Drei Matrosen unterschiedlicher Nationalität halten in den Hafenkneipen Ausschau nach schönen Mädchen. Diese sind recht zugänglich und den drei Frohnaturen, eingehüllt in den Hauch der weiten Welt, fällt es nicht schwer, Anschluss zu finden. Eine verliebt sich sogar in den Lustigsten der drei Freunde, und man will sich wiedersehen. Die Knüpfung einer ehelichen Beziehung für die Zukunft wird erwogen.
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Doch treu sollte das Mädel sein und um sicher zu gehen, wird es auf die Probe gestellt. Allein gelassen schwankt die Tugendhafte zwischen romantischer Sehnsucht und schmerzlicher Einsamkeit. Die Freundinnen halten nicht viel von Enthaltsamkeit und versuchen die Versponnene umzustimmen, auch mit anderen Matrosen fröhlich zu sein. Doch wenn die Liebe zuschlägt, will man nur den Einen. Vom Schein eines lachenden Vollmondes mit Applaus bedacht, gibt sie sich tänzerisch der Stimmung des Augenblickes hin.
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Die Seeleute sind auf ihr Schiff gegangen, um sich für den späten Abend in Zivil zu präsentieren. Das spärliche Schnauzbärtchen haben sie sich abrasiert, um nicht erkannt zu werden. Einer nach dem andern versucht nun, die Sittsame zur Zweisamkeit zu verleiten. Es funktioniert absolut nicht, der geflügelte Spruch ‚Cosi fan tutte’ (So machen es alle) ist nicht länger haltbar. Die Kleine widersteht verlockenden Sprüchen und überzeugt den Freund von ihrer Treue. Nun geben sich die Seeleute zu erkennen und das Mädchen wirft sich in die Arme des Geliebten.
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© musirony 2007 – Engelbert Hellen