Erstes Bild:
Diane von Poitiers ist die Maitresse des Königs. Gebildet und kunstliebend hat sie in einem ihrer Schlösser ein Konzert vokaler und instrumentaler Art arrangiert. Um Publikum ist sie nicht verlegen, denn es ist nicht nur der eigene Hofstaat, es kommen auch Delegationen aus Italien, Russland und Spanien, um sich an den Lustbarkeiten zu erfreuen, die das Hofleben bietet. Die Spanier haben sogar Inka-Sklaven mitgebracht, die auch gern einmal erleben möchten, wie es an den europäischen Höfen gesellschaftlich so zugeht.
Teure Geschenke hat man für die Gastgeberin mitgebracht. Der Abend verläuft nicht harmonisch. Ein Quacksalber hat kosmetische Produkte wie Hautbalsam und Faltencreme mitgebracht und empfiehlt der Herzogin, dem Verblassen ihrer Schönheit nicht tatenlos zuzusehen. Die Gäste sind empört und man hält Diane einen Spiegel vor, damit sie sich überzeugen kann: Ihre Schönheit ist nach wie vor makellos. Die Hoheitsvolle ist besänftigt.
Diane zeigt den Inkas Pfeil und Bogen und erzählt Ihnen in einer Pantomime den Mythos der Göttin Diana. Ihr Tanz ist mit vielen Einlagen ausgeschmückt, darunter auch das symbolische Schlachten zweier Pfauen. Plötzlich tritt König Henry mit seinen Gefährten auf, um den ersten Akt zu beschließen. Im benachbarten Wäldchen haben die Herrschaften gejagt, damit zum Nachmahl frisches Wildbret aufgetischt werden kann.
Zweites Bild:
Henry und Diane genießen ihr zärtliches Beisammensein. Sie tanzt ihm etwas vor und anschließend kommt es zu einem Pas de deux d’amour im Schlosspark. Passieren tut sonst weiter nichts.
Drittes Bild:
Wir befinden uns in einem Hafen an der Mittelmeerküste. Das Schiff ist bereit zum Auslaufen. Es herrscht an der Promenade geschäftiges Treiben. Den Höhepunkt erreicht eine Prozession, in welcher Nachbildungen von potentiellen gefangenen Piraten der Bevölkerung vorgeführt und herumgereicht werden. Dieser Teil der Veranstaltung findet bei den königlichen Gästen besonderen Anklang. Schließlich hat man genug von dem Spektakel, die Ballettbesucher ebenfalls. Der König reicht seiner Maitresse den Arm und eskortiert von ihrem glanzvollen Hofstaat besteigt das Paar den Segler.
Anmerkungen:
Der Komponist verwendet in seiner Komposition musikalische Tanz-Motive aus der Zeit des sechzehnten Jahrhunderts