musirony - Ma mère l'oye
 

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Zauber des Balletts




Maurice Ravel [1875-1937]

Ma mère l'oye

Meine Mutter, die Gans


 

Ballett in einem Akt und sechs Bildern

Komponiert: 1908-1911

Ursprung: Orchestrierung des Klavierstücks zu vier Händen, komponiert 1908

Libretto: Mmes. De Beaumont und d’Ailnoy
ach der Märchensammlung gleichen Namens von Charles Perrault


Widmung: Mimie und Jan Godebski,
den Kindern einer befreundeten Familie

Dauer der Aufführung etwa 30 Mimuten

Uraufführung
am 28. Januar 1911, Théâtre des Arts, Paris 

Choreographie: Jane Hugard
Bühnenbild: M. Dresa 

Charaktere:

Prinzessin Floriante,
identisch mit Dornröschen
Alte Frau mit magischen Kenntnissen
Zwei kleine Mohren
Ein Däumling mit seinen Brüdern
Laideronette, Kaiserin der Pagoden
Verliebter Jüngling, in ein Tier verwandelt 
Prinz Charmant, welcher die Schlummernde wach küsst



INHALTSANGABE


BILDER: Cinq PIÈCES ENFANTINES (Fünf Stücke für Kinder)

1.
Tableau
Pavane de la Belle au bois dormant (Die Pavane von Dornröschen).

Prinzessin Floriante stürzt aus Unachtsamkeit zu Boden und sticht sich an einer Spindel. Das Spinnrad ist verhext und bewirkt, dass die Verletzte für einhundert Jahre in Schlaf versinkt. Die Besitzerin des Haushaltsgegenstandes verfügt über magische Kräfte und hat ein gutes Herz. Sie setzt alles daran, der Eingeschlummerten ihre Träume mit abwechslungsreichen Bildern zu versüßen. Zwei kleine Mohren kündigen die Titel der einzelnen Bilder an.

2. Tableau
Petit Pocet (Kleiner Däumling).


Diese Geschichte endet tragisch. Der Däumling ist mit seinen Brüdern losgezogen, um den Wald zu erkunden. Damit er den Weg zurückfindet, hat er Körner auf den Weg gestreut, die ihn leiten sollen, falls man sich verirrt. Doch die Vögel haben alle Sämlinge aufgepickt und die Kleinen haben nun ein ernsthaftes Problem.

3. Tableau
Laideronette, Impéatrice des Pagodes (Laideronette, Kaiserin der Pagoden).


Die Bewohner einer Pagode feiern ein Laternenfest. Sie haben allerdings Angst vor der Kaiserin, die ständig von einer großen grünen Schlange begleitet wird. Entsetzt fliehen sie in alle Richtungen, als die Herrscherin sich naht.

4. Tableau
Les entretiens de la Belle et de la Bête
(Konversation zwischen der Schönem und dem Tier).

Die kleinen Mohren lassen den Spiegel fallen, in dem Prinzessin Floriante sich betrachtet. Anstelle des Spiegelbildes erscheint plötzlich ein abstoßendes Tier und macht ihr Liebeserklärungen. Zunächst abgeneigt, lässt sie sich umstimmen und reagiert mit Freundlichkeit. Das Tier verwandelt sich und findet zu seinem ursprünglichen angenehmen Äußeren eines hübschen Jünglings zurück.

5. Tableau
Le Jardin déerique
(Der Feengarten)

Ein Jagdhorn kündigt den Prinzen Charmant an. Prinzessin Floriante liegt auf ihrem Ruhebett in einem Feen-Garten und schläft. Der Prinz tritt heran und gibt ihr einen feurigen Kuss, so dass sie davon erwacht .

Epilog:

Die Personen der zurückliegenden Bilder treten auf und freuen sich über das Glück der Prinzessin.

Anmerkungen:                                                          

Als Ballett entworfen, findet das Stück allerdings weitaus größere Verbreitung im Konzertsaal. Der etwas merkwürdige Name erklärt sich durch die Übernahme  des Titels der Märchensammlung von Charles Perrault. Die Geschichte vom Dornröschen findet als Rahmenhandlung für vier weitere Episoden Verwertung. Peter Tschaikowsky hat in seinem umfassenden Ballett Perraults Märchen von der schlummernden Prinzessin ausführlich in Musik gesetzt. Gedacht hatte Ravel an ein Kinderballett, aber die Ballettmeister der Gegenwart schürfen tief und reichern an. Häufig verlegen sie die Handlung in den Bereich der Psychoanalyse. Die Abfolge der Bilder wird willkürlich verändert und eingepasst.

***
musirony 2006 - Engelbert Hellen








 

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