NORWEGEN
Eivind Groven [1901-1977]
Margjit Hjukse
Kantate
für gemischten Chor, Hardanger-Fiedel und drei Soli
op 48, entstanden 1964
norwegisch gesungen
Personen:
Margjit
Tor Hjukse
Bergkongen (Bergkönig)
INHALTSANGABE
Das junge Mädchen Margjit ist auf dem Weg zur Kirche, entschließt sich dann aber - das schöne Wetter nutzend - zu einem Spaziergang in die Berge. Dort lauert der Bergkönig ihr auf und bewegt sie, ihn in seine Behausung in den Berg auf einen Willkommenstrunk zu begleiten. Die Neugierige hat gegen die Gastfreundschaft des stattlichen Mannes nichts einzuwenden, doch ihre Leichtgläubigkeit wird ihr zum Verhängnis. Der Saft ist mit einem Betäubungsmittel präpariert. Der Trunk des Vergessens bewirkt, dass Margjit sich an ihre Vergangenheit nicht mehr erinnern kann. So tückisch können Bergkönige sein! Sie wird seine Frau und ist ihrer neuen Umgebung verhaftet. Innerhalb von 9 Jahren bringt sie drei Kinder zur Welt, zwei Söhne und eine Tochter.
Der Klang einer Kirchenglocke ruft die Welt der Menschen in ihr Gedächtnis zurück. Sie bittet um Urlaub, der ihr für einen Zeitraum von zwei Stunden gewährt wird. Sie macht sich auf den Weg ins Tal und findet ihr Elternhaus wieder. Der Vater ist hocherfreut, doch der Bergkönig holt seine Frau noch am gleichen Abend wieder zurück. Margjit weint mehr Tränen, als ein Pferd Haare hat, doch mit Urlaub ist es in Zukunft vorbei. Wird die Betrogene sich eine List ausdenken, um ihrer Bevormundung zu entfliehen?
Anmerkung:
Dem Komponisten war die Gabe eigen, neue Melodien im Stile der Volksmusik zu erfinden. Nach seinen Bearbeitungen erfuhr die Dramatik des Geschehens eine stärkere Aussage und die Komposition eignete sich für den Konzertsaal. Ein geeigneter Solist, der die Hardanger-Fiedel beherrscht, steht nicht immer zur Verfügung. In solchen Fällen schließt man Kompromisse und nimmt zwei Violinen, die eine übernimmt die Gesangslinie und die andere den Tanzpart.
Eine Einspielung, in welcher der Komponist selbst die Hardanger-Fieldel spielt, wurde von der Norwegischen Philips in den sechziger Jahren dokumentiert.
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musirony 2008 - Engelbert Hellen