musirony - Le Grand Macabre
 

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Burleske Oper – selten gespielt
 

György Ligeti [geb. 1923]

Le Grand Macabre

Der große Macaber


Oper in zwei Akten Akt und vier Bildern

entstanden 1974 - 1977

deutsch gesungen

 Libretto von Michael Meschke und vom Komponisten
nach „Le balad du Grand Macabre“ von Michel de Ghelderode

 Uraufführung am 12. April 1979 an der Königlichen Oper Stockholm,
revidierte Fassung am 28.07.1997 im großen Festspielhaus Salzburg

 Spieldauer ca. 130 min.

Charaktere:

Nekrotzar, Le Grand Macabre  - Bariton
Piet vom Faß - Tenor
Fürst Go-Go  - Sopran
Weißer und schwarzer Minister - Sprechrollen
Astradamors, Hofastrologe - Baß
Mescalina, seine Frau - Mezzosopran
Spermando - Mezzosopran
Hymenia - Sopran
Ruffiak, Schobiack, Schabernack - Bariton
Chef der Gepopo (der Geheimen Politischen Polizei) - Sopran
Venus - Sopran
Clitoria - Sopran

Geheimpolizisten und Henker; Gehilfen des Chefs der Gepopo; Pagen und Diener am Hof des Fürsten Go-Go; Höllisches Gefolge des Nekrotzar beim Einzug am Hof des Fürsten Go-Go, Das Volk von Breughelland

Die Handlung spielt im Fürstentum Breughelland, im soundsovielten Jahrhundert





HANDLUNG

Erster Akt

1. Bild

Der Weinabschmecker und Totengräber Piet vom Fass stört das Liebespaar Amando und Amanda, welches sich daraufhin ein ruhigeres Plätzchen suchen will. Er selbst wird von Nekrotzar, den „Großen Makabren“ gestört, der einem Grab entsteigt und mit infernalischem Sendungsbewusstsein den Untergang von Fürst Go-Gos Breughelland verkündet Für Amando und Amanda scheint die ehemalige Behausung von Nekrotzar ideal als Liebesnest und der Makabre fordert Piet auf, ihn bei seinem Zerstörungswerk zu unterstützen. Auf dem Rücken von Piet reitet er zum fürstlichen Hogf.

2. Bild

Der Hofastrologe Astradamors und seine Frau Mescalina treiben ihre rituellen sadomasochistischen Liebesspiele. Schließlich zwingt Mescalina ihren Mann an dessen Fernrohr. Er entdeckt voll entsetzten das Herannahen eines riesenhaften Kometen, doch seine Frau sucht währenddessen hingebungsvoll das Zwiegespräch mit Göttin Venus. Sehnsüchtig erbittet sie sich einen potenten Liebhaber, da ihre bisherigen Männer stets Versager waren. Venus erhört die lüsterne Betende und prophezeit Abhilfe. Mescalina glaubt sie in dem herannahenden Nekrotzar zu sehen. Dieser fällt allerdings so unerwartet Stürmisch über Mescalina her, dass sie schließlich für tot gehalten und in den Keller geworfen wird. Gleißendes Licht verheißt die baldige Ankunft des Kometen. Astradamors, zufrieden über sein neues Leben als Witwer, schließt sich dem Zug des zerstörerischen Makabren an.

Zweiter Akt

3. Bild

Am Hof des Fürsten Go-Go von Breughelland liefern sich der schwarze und der weiße Minister ein Beleidigungs-Duell der Extraklasse. Gemeinsam sinnieren sie darüber, wie sie den naiven Fürsten Go-Go am besten tyrannisieren können. Go-Go, stets nur mit dem Gedanken an Essen beschäftigt, nimmt schließlich eine der vielen angedrohten Demissionen der Minister an.

Der Chef der Geheimen Politischen Polizei (Gepopo) überbringt voller Hysterie verschlüsselte Nachrichten vom Herrannahen einer großen Menschenmasse und von der Ankunft Nekrotzars. Hilfesuchend ruft das Volk nach seinem Fürsten. Als die Minister angsterfüllt verschwinden, genießt Go-Go für einen Moment die Befreiung, versteckt sich dann aber selbst. Als der große Makabre endlich erscheint, verkündet er wiederum mit großer Wortgewalt den Weltuntergang, wird jedoch von Piet und Astradamors mit Moselwein außer Gefecht gesetzt. Der Komet rast auf die Erde, Nekrotzar bleibt handlungsunfähig, die Szene endet in Dunkelheit und Stille.

4. Bild

Piet und Astradamors glauben sich nach dem vermeintlichen Weltuntergang im Himmel. Fürst Go-Go hält sich für den einzigen Überlebenden der Katastrophe, kann sich aber nur mit Mühe die marodierenden Reste seiner eigenen Armee (die Raufbolde Ruffiack, Schobiack und Schabernack) vom Leib halten. Nektrozar begreift seine Mission als gescheitert. Ihm bleibt aber kaum Zeit über seine Niederlage nachzudenken, wird er doch unvermittelt von der dem Keller entstiegenen Mescalina angegriffen, die ihn für ihren ersten Mann hält. Sie wiederum wird vom Geheimpolizeichef und den Ministern mit heftigen Vorwürfen über all ihre Missetaten aufgehalten. Auf befehl Go-Gos werden alle Streithähne von den Raufbolden erledigt. Piet und Astradamors treten auch wieder auf den Plan und kommen zu dem Schluss, dass sie aufgrund ihres unbändigen Durstes nicht tot sein können. Nekrotzar kann sein Versagen nicht verstehen und stirbt. Einzig Amando und Amanda haben von dem ganzen Tohuwabohu der Apokalypse nichts mitbekommen. Sie entsteigen ihrem Liebesnest und alle außer Nekrotzar stimmen in das Fazit des Paares mit ein:

Nämlich das Beste, was es gibt,
ist, wenn man sich ausführlich liebt.
Wenn man das tut, dann steht die Zeit
Ganz still: es gibt nur Ewigkeit.

Fürchtet den Tod nicht, gute Leut’!
Irgendwann kommt er, doch nicht heut’.
Und wenn er kommt, dann ist’s soweit….
Lebt wohl so lang in Heiterkeit!

© 2013 musirony- Raphael Lübbers

 

 

 

 


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