musirony - Katinka und der Teufel |
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Schöne Oper - Selten gehört
Antonín Dvořák [1841-1904]
Katinka und der Teufel
Cert a Cáča - Die Teufelskäthe - Kate and the Devil
Darsteller:
Jirka, ein mutiger Schafhirt (Tenor)
Katinka, Bezwingerin des Satans (Mezzosopran)
Ihre Mutter, eine einfache Bäuerin (Mezzosopran)
Fürstin, eine bedrohte Schlossherrin (Sopran)
Luzifer, der Höllenfürst (Bass)
Marbuel, Teufel im Außendienst, als Jäger erkleidet (Bass)
Teufel, Torhüter (Bass)
Weitere: Marshall, Verwalter, Kammermädchen, Musiker und jede Menge Teufel
HANDLUNG
Erster Akt: GASTWIRTSCHAFT AM KIRMESTAG
Kirchweih ist immer ein besonderer Tag im Dorfe. Schon am Vormittag beginnt man zu feiern und lässt den süffigen böhmischen Hopfensaft durch die Kehle laufen. Doch der Schäfer Jirka muss Maß halten, denn Ihn ruft der Dienstherr auch am Sonntag zur Schafschur. Ausnahmsweise ist er erfreut, einen Vorwand zu haben, sich entfernen zu können, denn soeben hat Katinka in Begleitung ihrer Mutter die Tenne betreten. Er weiß, dass Käthe es auf ihn abgesehen hat. Nicht, weil ihr die schmucke Folklore-Tracht nicht stehen würde, nein – mit dem losen Mundwerk kann er sich nicht abfinden. Es ist der gleiche Effekt, wenn das Wasser sich ungezügelt ergießt, nachdem der Müller die Schleusen vom Mühlenteich geöffnet hat. Jirka urteilt wirklich sehr hart. Es werden noch Jahre vergehen, bis ein Dummer sich findet, der die Käthe nimmt - schon allein die eckigen Hüften zu umrunden, braucht es einen Tag. Die Musikanten bittet er, sein Lieblingslied zu spielen. Es handelt von einem armen Schäfer, der drei Tiere verloren hat, als der die Herde auf die grüne Weide trieb. Kam des Weges ’ne schöne Frau, ganz in Samt und Seide, Staub erhob in Wolken sich hinter ihrem Kleide. Jirka verlässt die Gaststätte um sich zum Arbeitsplatz zu begeben. Mit der Musikkapelle steht er sich gut, denn sie begleitet ihn ein Stück des Weges. Man wiederholt das Lied von der Frau in Samt und Seide.
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Katinka und ihre Mutter haben Platz genommen und das Mädchen wartet, dass jemand es zum Tanzen auffordern wird. Aber die Burschen wählen eine andere und belächeln die Missachtete. Diese beklagt sich bei ihrer Mutter, dass die jungen Männer sie nicht mögen, obwohl sie für ihr Leben gern tanzt. Die Mutter denkt nicht daran, Katinka zu trösten, sondern antwortet, voraus gesehen zu haben, dass sie sitzen bleiben wird. Überhaupt wäre es gescheiter gewesen, zu Hause zu bleiben. Katia zuckt es durch die Glieder und sie verkündet, dass sie mit jedem tanzen würde, selbst wenn es der Teufel wäre.
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Der Teufel hat es gehört, lässt sich nicht zweimal bitten und schickt seinen Außendienstmitarbeiter Marbuel. Plumpes vorgehen kann die Hölle sich nicht leisten, wenn sie auf Seelenfang geht. Als schmucken Jägersmann mit einer Eichehäherfeder am Hut hat Marbuel sich verkleidet. Seine Haare sind kohlrabenschwarz und die Augenbrauen auch. Er grüßt die Anwesenden freundlich, von denen keiner ihn von Angesicht kennt. Er fragt ob er hier im Wiestal angekommen und ob das schöne Gebäude auf dem Hügel das Schloss sei. Will er etwa mit dem Verwalter Kirmes feiern? Nein, er möchte wissen, ob die Leute mit der Obrigkeit gut auskommen. Schön wäre es, aber der Verwalter ist sehr streng und kennt kein Mitleid. Weshalb beschweren die Dörfler sich nicht bei der Frau Fürstin? Die Dame taugt genau so wenig wie ihr Angestellter. Will der Fremde sie etwa aushorchen und anschließend anschwärzen, man nimmt drohende Haltung an. Er fragt nur aus Anteilnahme. Würden die Anwesenden es begrüßen, wenn jemand den strengen Verwalter entfernen würde? Den alten Quälgeist soll der Teufel holen. Der Fremde lacht teuflisch auf. Er wird sich etwas ausdenken..
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Der Gast lässt sich am Tisch von Käthe und ihrer Mutter nieder und bestellt einen Krug Bier. Die Burschen schauen sich fragend an. Kennt jemand den Jägersmann, der sich zur Käthe setzt? Der Fremde kommt ihnen nicht geheuer vor. Er fragt nach dem Verwalter und nach der Fürstin und ob es schwierig sei, mit ihnen klar zu kommen. Wählerisch ist er auch nicht, weil er sich zur Käthe setzt. Wird er etwa mit ihr tanzen wollen? Der bestellte Humpen Bier kommt und er lässt Katinka zuerst trinken. Die Umworbene fühlt sich sehr geehrt und schaut triumphierend in die Runde. Mit gezierter Bescheidenheit nippt sie ein wenig am Rande des Kruges. Warum trinkt sie so wenig? Sie ist doch nicht etwa scheu? Er ist es gewohnt, dass man etwas tiefer in den Krug schaut, wenn man auf sein Wohl trinkt. Auf ex! Käthe bedankt sich artig. Solch edle Gesinnung hat der Verwalter auf dem Schloss nicht. Sie nimmt einen herzhaften Schluck und beginnt mit dem Teufel zu kokettieren, so gut sie es versteht. Ach, wie sie mit ihm liebäugelt! Was ist dem Fremden nur in den Sinn gekommen, ausgerechnet mit Käthe anzubändeln?
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Hat sie keine Lust zu tanzen, weil sie so allein da sitzt. Das ist aber schade! Natürlich, Käthe tanzt sehr gern, aber nicht mit diesen gemeinen Kerlen, die keine Manieren haben, das reizt sie nicht. Der Jägersmann wirft den Musikanten einen Taler zu, packt sich die Katinka und mit einem Satz sind sie auf der Tanzfläche. Schaut, die Käthe hat es getroffen! Ein toller Tänzer fand sich heut, obwohl er mit einem Fuß ein wenig lahmt. Nun, sie hat lang genug warten müssen. Wie hoch sie die Nase trägt! Nur schön munter, werden die Musikanten aufgefordert. Wie der Wind fliegen Katinka und der Teufel im Kreis herum. Schaut euch die Käthe und den Herrn an. Sie wird richtig durchgeschüttelt, die Musik kommt kaum nach. Nach einer Weile hält Käthe erschöpft inne und lässt sich auf einen Stuhl fallen. Immerdar möchte sie mit dem edlen Herrn tanzen. Dann soll sie doch mit ihm kommen und ihr Wunsch wird sich erfüllen. Was ist mit dem Haus und ihrer Mutter. Soll sie die liebe Mutter etwa verlassen? Nun, das Haus wird niemand forttragen und die Mutter wirtschaftet allein. Hin und wieder kann sie doch zu Besuch kommen. Sie soll es sich überlegen, aber nicht zu lang warten.
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Hurrah, Jirka kommt schon zurück! Die Miene ist finster und der Kopf gesenkt. Was ist passiert? Nun der Herr hat ihn hinausgeworfen, weil es ihm nicht gepasst hat, dass er sich mit Musik zur Arbeit begleiten lässt. Mit dem Stock wollte er ihn züchtigen und er hat das Stöckchen genommen und entzwei gebrochen. Aber der Verwalter hat die Musik doch überhaupt nicht finanzieren müssen. Er soll zum Teufel gehen, hat er zum Schluss noch gesagt. Dieser ist wieder mit Katinka beschäftigt. Will sie nun mitkommen? Wo ist er eigentlich zu Hause, will Käthchen wissen. Ein bisschen weit weg ist es schon, aber die Wegstrecke ist schnell überwunden. Bestimmt wird es ihr bei ihm gefallen. Er wohnt in einem roten Schloss. Es ist geräumig und hell und gut geheizt, dass man staunen muss. Wer einmal eingezogen ist, dem gefällt es so gut, dass er es niemals verlassen möchte. Und lustig ist es, die Musikkapelle hört niemals auf zu spielen. Das holde Käthchen soll nicht lang überlegen und sich heimführen lassen. Wenn erst die Leute sie im Schloss sehen, werden sie vor Neid erblassen. Nun, wenn er durchaus will, wird sie mitkommen. Also, gehen wir! Der Teufel nimmt Käthchen bei der Hand, schrammt mit dem Hinkefuss, das Parkett und unter Blitz und Donner öffnet sich dort eine Luke. Beide versinken - Rauch steigt empor. Die Wirtshausgäste verharren in stummer Erstarrung. Gott soll sie nicht verlassen. Der Teufel nahm Katinka mit in die Hölle. Käthe, liebe Käthe! Was soll die Mutter ohne sie anfangen. Jirka spricht ihr Mut zu. Die Luke ist noch offen und er wird ihnen nachfolgen. Der Verwalter hat zu ihm gesagt, er soll sich zum Teufel scheren. Dem steht nichts entgegen und Mut hat er genug. Ist Jirka verrückt geworden? Entweder er bringt Käthchen heim oder er lässt sich nie wieder unter ihnen blicken, betont er. Seinen Job ist er los und er hat nichts zu verlieren. Gott behüte ihn. Den Weg der zur Hölle wird er schon finden. Vielleicht ist er sogar ausgeschildert, ansonsten wird er den Schwefeldämpfen nachgehen.
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Zweiter Akt: IN DER HÖLLE
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In den unterirdischen Gewölben geht es lautstark und lustig zu. Die Geschwänzten mit den Widderhörnern vor dem Kopf - sieben an der Zahl - sitzen beim Kartenspiel. Sie loben die Leidenschaft des Spieles und die unheilbringende Macht des Goldes. Wer ihr verfallen ist, kommt vom rechten Weg ab und seine Seele findet den Weg bald nach unten. Die Aufsicht führt der Höllenfürst selbst. Soll Luzifer diesen Krach ewig ertragen? Er wird die Ungebärdigen wegen Ruhestörung streng bestrafen. Eingeschüchtert fallen diese in den Kohlenstaub auf die Knie und bittern um Gnade. Die vielen Heizöfen im Hintergrund verursachen eine Menge Russ, der sich in den Räumlichkeiten der Unterwelt überall verteilt. Ist Marbuel vom Seelenfang auf der Erde schon heimgekehrt, will der Höllenfürst wissen. Die Halbwüchsigen laufen zum Torhüter, der eingeschlafen ist, schütteln ihn und wiederholen die Frage. Neugierig sind die Biester auch noch. Wohin hat man den Außendienstler geschickt. Nach Wiestal sollte er gehen, dort sitzt angeblich eine grausame Fürstin, die ihre Untertanen schikaniert. Sie ist reif für die Hölle, denn es kommen von den Geplagten dauernd Flüche hier unten an. Es wird ans Tor gepocht. Endlich ist er da. Der Torhüter erkennt ihn am Rhythmus seines Klopfens. Der Pförtner schaut durch das Guckfenster und verkündet, dass er ein Weib dabei hat. Ist es die Fürstin? Er schiebt den Sperrriegel zurück. Marbuel erscheint mit tief bekümmertem Gesicht und trägt die rothaarige Käthe auf dem Rücken. Käthe schreit entsetzt auf, als sie die vielen geschwänzten Teufel sieht. Schallendes Gelächter dröhnt den Ankommenden entgegen. Marbuel jammert und stöhnt. Käthe hält seinen Hals immer noch fest umklammert. Ein Lustschloss hat ihr der Betrüger versprochen. Sie wird nicht eher von ihm weichen, bis er sie dahin zurückgetragen hat, von wo er sie hergelockt hat. Der Gescholtene verspricht es, nachdem sie den Würgegriff ein bisschen gelockert hat. Die Teufel haben Mitleid und raten ihrem Kumpel, das Weib einfach abzuwerfen. Sie wollen ihm dabei helfen. So einfach ist es nicht. Sie hat ein Kreuz am Hals baumeln und das Symbol beschützt sie. Marbuel fürchtet, er wird sie nicht mehr los. Ein Kreuz in der Hölle – erschrocken springen die Teufel zurück. Käthe wird es dem Betrüger heimzahlen. Anstatt ihn in sein Schloss zu führen, hat er sie in die Hölle gezerrt. Von Katinkas Gezeter angelockt, erscheint Luzifer selbst. Wen bringt er angeschleppt. Luzifer soll Erbarmen haben und guten Rat geben.
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In diesem Moment pocht es erneut ans Höllentor. Der Türgucker stellt fest, dass irgend so ein Bäuerlein Einlass begehrt. Das Portal wird geöffnet und der Schäfer Jirka trägt entschlossen seine Absicht vor. Er kommt die Käthe holen, die der Teufel aus dem Wirtshaus widerrechtlich mitnahm. Er kommt gerade wie gerufen. Gern darf er die Käthe nach oben begleiten. Doch jetzt widersetzt sich Käthe. Zu Fuß soll der Unhold sie dorthin zurücktragen, wo er sie geraubt hat. Vorher geht sie ihm nicht vom Halse. Der Schäfer bittet die Erzürnte mitzukommen, denn die Mutter sei in Sorge. Ach, die Mutter ist nicht so wichtig. Luzifer beweist Intelligenz. Man soll der Angeschleppten Gold zeigen. Bestimmt wird sie den Kragen des Kidnappers freigeben, um danach zu greifen. Luzifer winkt einen kleinen Teufel heran und flüstert ihm etwas zu. Dieser eilt fort und kommt mit einer Menge goldener Ketten zurück, die er sich über den Ellbogen gehängt hat. Luzifer redet begütigend auf Käthe ein. Sie wird alles bekommen, aber sie soll den Marbuel jetzt loslassen, damit der müde Wanderer sich ein bisschen ausruhen kann. Danach wird er sie heim tragen. Das Teufelchen schaukelt mit den Ketten hin und her. Katinka lässt von Marbuel ab und schnappt nach dem Schmuck. Doch der Teufel will ihn ihr nicht geben und rennt mit den Wertsachen fort. Katinka hinterher! Luzifer schilt Marbuel, weshalb er das Weibsbild an diesen Ort des Friedens überhaupt hergetragen hat. Er wollte nur einen Scherz machen und die Kleine erschrecken, aber übel ist es ihm bekommen.
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Hat er seinen Auftrag erfüllt und nachgeschaut wie es um die Fürstin und den Verwalter bestellt ist? In der Tat ist der Sündenbecher der Fürstin randvoll. Unablässig hört er klagen, dass sie sich um das Volk überhaupt nicht kümmere. Während die Genusssüchtige Freudenfeste feiert, schwelgt und schmaust verkommt das Volk in Not. Luzifer trifft eine Entscheidung: Dem Verwalter sei noch eine Frist gegeben, aber er soll ihm ernstlich drohen. Die Fürstin soll er in die Hölle bringen. Er kann das auf dem Rückweg erledigen, denn vorher soll er schauen, dass er Katinka ordnungsgemäß oben absetzt. Muss er sie wieder tragen? Kann sie nicht allein laufen? Das Kreuz am Halsband drückt ihn wie ein Fels nieder. Er soll schauen, wie er Katinkas Rückreise gestaltet.
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Freudestrahlend kommt die Siegreiche hervor. Sie hat dem Teufelchen das gesamte Geschmeide abgenommen und zeigt es prahlerisch dem Jirka. Könnte der Schäfer sie nicht auf die Erde tragen. Marbuel verspricht ihm reiche Belohnung. Jirka gibt sich verhandlungsbereit, wenn Käthe eine Menge Wertsachen bekommt, möchte er vom Golde auch etwas abbekommen. Marbuel flüstert ihm zu, Schätze aus der Hölle soll er erst gar nicht begehren, denn hinter dem Tor der Hölle wird alles zu welken Blättern. Wenn er ihn von dem Drachen befreit, weiß er eine bessere Belohnung. Katinka hat das Geschmeide in die Handtasche gestopft und möchte jetzt ein wenig die Innenarchitektur besichtigen. Die kleinen Teufel plagt die Unrast und sie zupfen sie neckisch an den Rockschößen.
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Marbuel offenbart Jirka seinen Plan. Er habe Auftrag die Fürstin in die Hölle zu tragen. Der Verwalter soll vorerst verwarnt werden, er wird sich dann bessern. Wenn Neumond ist, wird Marbuel dann ins Schloss kommen und so tun, als ob er den Fronknecht holen wolle. Jirka sollte zu diesem Zeitpunkt im Schloss anwesend sein und zum Schein zu ihm sagen, dass es ihm übel ergehen könne, wenn er nicht sogleich verschwände. Gelingt der Plan, wird der Verwalter sich seinem Beschützer gewiss erkenntlich zeigen. Jirka findet die Idee vortrefflich. Aber es soll ihm nicht in den Sinn kommen, warnt Marbuel, auch die Fürstin retten zu wollen. Ihr Seelenheil ist unwiderruflich verwirkt. Jetzt soll er aufpassen. Die Hauskapelle spielt zum Tanz auf. Er soll sich im Kreise drehen, bis in Katinka die Tanzlust erwacht. Das Höllentor wird in aller Heimlichkeit entriegelt. Katinka wird berauscht in seinen Armen liegen und die beiden sollen aus der Hölle einfach hinaustanzen.
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Katinka soll sich zum Aufbruch fertig machen, aber bevor es auf die Reise geht, will Marbuel die Liebenswürdige erst noch bewirten. Aber gern, soviel Zeit muss sein! Käthe ist gespannt, denn es soll ein Freudenfest werden, damit sie später erzählen kann, wie lustig es in der Hölle zugeht. Nun wird der Tisch gedeckt. Schüsseln mit duftenden Speisen und verzierte Becher für die Getränke werden aufgetragen. Silberbesteck und Servietten dürfen nicht fehlen. Zu den Mahlzeiten gibt es in der Hölle immer ein bisschen Ballett. Gequälte Seelen mit Ballettausbildung dürfen zu diesem Zweck die Flammen kurzfristig verlassen. Nun, wie gefällt es Katinka in der Hölle? Ganz vortrefflich, sie hätte gute Lust zu bleiben! Die Speisen waren vorzüglich und die Getränke gepflegt, ähnlich wie im Schloss bei großen Festen. Die Musikanten spielen hervorragend, viel besser als im Wirtshaus und jetzt hätte sie Lust zu tanzen. Kann sie alles haben. Marbuel zwinkert dem Schäfer zu. Jirka lockt: Käthe komm! Sie beginnen zu tanzen und nach der zweiten Runde nähert sich der Schäfer mit Katinka dem Tor und tanzt mit ihr hinaus. Krachend fällt das Tor ins Schloss. Käthe hört wie die Teufelchen sie auslachen. Was die Hölle nicht vermochte hat die Musik geschafft. Marbuel will Katinka nie wiedersehen.
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Dritter Akt: IM SCHLOSS
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Die Fürstin steht in Gedanken versunken am Fenster und schaut auf den Schlosspark. Wo einst Heiterkeit erschallte, herrscht nun Grabesstille und die eigenen Schritte hallen wieder. Einst blühten hier Lust und Wonne, Scharen wohlgelaunter Gäste genossen die langen Nächte. Das Leben floss hier wie ein Traum. Doch dann ertönte die kalte Stimme des Orakels und verkündete den Gästen, dass die Fürstin der Hölle verfallen sei. Die Gesichter schreckensbleich, flohen alle verwirrt davon. Gähnend tut sich nun der Abgrund vor ihr auf und konfrontiert sie mit ihren Fehltritten, von denen sie bislang gar nicht wusste, das es welche waren. Jetzt quält sie die Reue und sie sieht klar, dass sich im Rausch der Lust die Sünde versteckt hielt. Außer eitler Hoffnung bleibt ihr nichts. Wer könnte sie erretten. Sie setzt sich neben den Stuhl auf den Boden und klingelt nach der Zofe. Ihr ist bange und sie ängstigt sich vor dem furchtbaren Orakel. Die Zofe tröstet. Vielleicht funktioniert der Zauber gar nicht. Hat sie nicht gehört, dass der Teufel beim Verwalter eingedrungen sei? Er wollte ihn in die Hölle zerren, doch der Schäfer war bei ihm und hat ihn errettet. Dann wird der Schäfer auch die Fürstin erretten und den Teufel verjagen. Aber ihre Schuld ist viel größer, der Verwalter tat nur, was sie wünschte. Die Sonne geht schon unter und die Fürstin weiß nicht, was die Nacht bringen wird. Sie hat nach dem Schäfer geschickt. Endlich taucht die Kutsche mit den vier Pferden am Horizont auf. Der Marschall mit zwei Lakaien tritt ein und kündet die Ankunft des heiß Ersehnten. Er soll sie aus den Krallen der Hölle erretten, beim Verwalter hat es funktioniert. Ihre letzte Hoffnung setzt sie in ihn. Hinterher gibt es eine fette Belohnung. Der Schäfer macht ihr Vorhaltungen, dass sie grausam regiert habe. Das soll alles anders werden. Ihrem Volke wird sie eine Mutter sein, wenn sie den Weg ins Höllenfeuer nicht antreten muss.
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Zunächst muss die Fürstin ihre Glaubwürdigkeit unter Beweis stellen und als Vorleistung den Frondienst abschaffen, der die Menschen peinigt. Das wäre eine schöne Tat. Der Marschall und die Höflingen sind entsetzt, es sei unmöglich. Doch draußen jauchzen die Menschen, dass der Teufel die Fürstin endlich holen wird. Er selbst traut sich zu, die Gnädigste dem Satan zu entreißen, selbst wenn es sein Leben kosten würde. Die Fürstin überlegt eine Weile und gibt dem Marschall den Auftrag, den wartenden Menschen zu verkünden, dass der Frondienst ab sofort abgeschafft sei. Der Schreiber soll die Urkunde erstellen, damit der Minister das Siegel darunter setzen kann. Vivat, Vivat, hört man das Volk rufen, denn es hat die Mitteilung aufgefangen, dass die Hörigkeit jetzt eine Ende haben wird. Die Fürstin lebe hoch.
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Der Geist kommt nicht, bevor es Nacht wird. Jirka hat der Fürstin nicht erzählt, dass er Katinka mitbrachte, die bei der Vertreibung des Teufels assistieren soll. Er hat ihr viel ins Aussicht stellen müssen. Marbuel soll nur kommen, sie wird ihm die Hölle ganz schön heiß machen und ihm auf den Buckel springen. Diesmal wird er mit harten Dukaten zahlen und sie nicht mit einem Haufen Blätter abspeisen. Sehr gut. Sie wird sich im Nebenraum bereit halten und so bald er die Tür aufmacht, soll sie sich auf ihn stürzen. Käthe wird nicht locker lassen. Die Lichter werden gelöscht, es genügt, wenn der Mond leuchtet. Das fahle Licht verwandelt sich plötzlich in ein blutrotes. Das Fenster wird aufgestoßen und Marbuel steht im Raum. Mit fürchterlicher Stimme donnert er die Fürstin an, dass sie sich zur Reise rüsten soll. Die Stunde sei gekommen, in der er sie zur Hölle tragen wird. Sie fällt vor Angst auf die Knie. Doch dann öffnet sich die Tür zum Hinterzimmer und der Schäfer empfiehlt dem Teufel, dass er sich retten soll, denn es drohe ihm Schlimmes. Was macht Jirka hier? Hat Marbuel ihm nicht verboten, der Fürstin zur Seite zu stehen? Was schert ihn die Fürstin, Käthe ist hier. Sie will ihn schnappen, weil er sich nicht anständig zu ihr verhalten hat. O Grauen der Welt. Die Käthe will er nie und nimmer auf dem Hals haben, selbst wenn er die halbe Hölle verlöre. Käthe erscheint im Türrahmen und mit einem gewaltigen Satz ist der Teufel zum Fenster hinaus. Der Mond hat wieder seine normale milchige Farbe angenommen. Die Fürstin ist sichtlich erleichtert und Jirka bekommt sogleich einen Ministerposten zugesichert. Aber auch Käthchen will entlohnt werden. Jirka nimmt sie an der Hand und stellt sie förmlich vor. Ohne ihre Hilfe hätte die Aktion niemals geklappt. Ist das die Käthe, die in die Hölle eindrang? Was wünscht sie sich. Ein Häuschen möchte sie, denn das sei baufällig. Das schönste Häuschen in der Stadt darf sie sich aussuchen. Die Fürstin gibt ihr das Geld dafür. Einen Freier wünscht sie sich noch, aber der wird nun schon von allein kommen. Sie darf wählen, als ob sie das schönste Mädel im Dorf wäre. Bauern und Bäuerinnen betreten des Saal. Nach der Huldigung wird bewirtet..
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Anmerkungen:
Der Teufel genießt in der slawischen Literatur wenig Respekt. Es gelingt fast jedem Bäuerlein, ihn zu überlisten. In der Hölle geht es recht behaglich zu. Zum Kartenspiele wird der Verführungskraft des Goldes gedacht. Slawische Volksweisen finden auch als Tafelmusik Anklang. Das Geschmeide, welches Käthchen in ihrer Handtasche davontragen wollte, verwandelt sich nach Verlassen der Hölle in welke Blätter. Der Teufel soll es nicht wagen, sich auf Erden noch einmal blicken zu lassen. Er wagt es und zieht den kürzeren. Käthchen lässt sich nicht ungestraft verschaukeln. Es verhindert die Entführung der Fürstin und wird mit einem Häuschen belohnt.
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Erstaufführung fand 1909 in Bremen statt. Die deutsche Übersetzung besorgte Richard Batka. Erfolge außerhalb Böhmens hatte der musikalische Schwank in Wien (1924), Katowice (1930), Oxford (1932), Poznań (1934). Nach dem zweiten Weltkrieg folgten: Wróchlaw, Ljubljana, Zagreb und Linz.
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© MUSIRONY August 2007 – Engelbert Hellen
CD-Empgehlung: http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/hnum/6917739/rk/home/rsk/hitlist
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