Seltene Oper – kaum bekannt
Nikolai Rimski-Korsakow [1844-1908]
Servilija
Servilia
Oper in fünf Akten
russisch gesungen
fertiggestellt 1901
Libretto vom Komponisten
nach einem Drama von Lev Alexandrowitsch Mey
Uraufgeführt am 1. Otober 1902 in Sankt Petersburg am Mariinski-Theater
Charaktere:
Traseas, Senator
Soranus, Senator
Servilia, seine Tochter
Valerius , Volkstribun
Egnatius, ein Freigelassener im Haushalt des Soranus
Tigelinus, Präfekt der Prätorianer
Antonia, Amme Servilias
Locusta, eine Zauberin
Drei Senatoren
Fünf Bürger
Ein Centurio
Ein Herold
Kaiser Nero (nicht präsent)
Ferner: Senatoren, Tribunen, Priester,
Prätorianer, Gladiatoren, Soldaten, Musikanten, Händler und weitere
Das Geschehen spielt in Rom um 67 n.Chr.
SKIZZEN ZUR HANDLUNG
Zwei einflussreiche Senatoren möchten die gegenseitige Beziehungen zu ihren Häusern enger knüpfen und denken an eine Verehelichung ihrer Kinder. Soranus kommt es quer, dass die Tochter Servilia eine Herzensbindung zu Egnatius unterhält, einem Freigelassenen in seinem Haushalt. Valerius, ein Volkstribun und Adoptivsohn des Traseas, zieht sich gekränkt zurück. Egnatius versucht ein Komplott gegen ihn zu schmieden, muss aber einsehen, dass nur der Gehorsam Servilias gegen den Vater Schutz gegen die Unbill der Welt bietet. Valerius ist auf mysteriöse Weise verschwunden. Servilia bekehrt sich zum Christentum und entsagt der Welt.
Vor das Tribunal gerufen, werden sie beiden Senatoren im Zuge der Christenverfolgung in die Verbannung geschickt. Servilija erwartet Egnatius. Valerius keht zuück und er hört eine Proklamation, dass Nero das Tribunal aufgelöst hat.
Sein Wiedererscheinen bewirkt Servilias Tod und Valerius selbst entgeht der Vernichtung nur, weil sein Pflegevater sich einmischt. Egnatius ist in seinem Schmerz untröstlich.
Anmerkung:
Die Musikwelt fragt sich, warum der Komponist zu einem Libretto gegriffen hat, dessen Inhalt mit seinem sonstigen Opernschaffen überhaupt nicht in Einklang zu bringen ist. Die Handlung enthält weder Spannung noch Faszination. Das Publikum ignoriert dieses Werk völlig.
1951 gab MELODIA eine Einspielung heraus, von der man bis heute noch keine CD nachgepresst hat. Renée Fleming hat 1964 die Arie „meine Blumen“ des dritten Aktes in einem Sängerporträt untergebracht.
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2012 musirony – Engelbert Hellen