Schöne Oper – selten gehört
Nikolai Rimski-Korsakow [1844-1908]
Die Bojarin Vera Sheloga
Boyarinya Vera Sheloga
Oper in einem Akt
russisch gesungen
Libretto vom Komponisten
Uraufführung am 27. Dezember 1898 , Moskau. Theater Solodownikows
Dauer etwa 50min.
Charaktere
Iwan Semjonowitsch Scheloga, ein Bojar – Bass
Prinz Tomakow, sein Freund – Bass
Wera Scheloga, Iwans Frau – Sopran
Nadeschda. ihre Schwester – Mezzopran
Wlassjewna – Sopran
Das Geschehen spielt in Pskow
Gesangsnummern
Erste Szene:
> Wlassjewna: „Schauen Sie, liebe Bojarischnja, was für eine Perlenkette!“
> Wera: „Ich singe Dir, singe Dir ein Wiegenlied!“
Zweite Szene:
> Nadeschda: „Ist Olenka bei Deinem Lied eingeschlafen?“
> Nadeschda: „Wer ist es denn?“
> Wera: „Frage nicht, Nadeschda?“
> Wera: „Ich dachte, ich hätte irgendwo einen Kuckuck?“
Dritte Szene:
> Wera: „Halt!“
> Bojar Scheloga: „Haben sie nicht weitere Gäste erwartet?“
HANDLUNG
OUVERTÜRE
Der Bojar Iwan Semjonowitsch Scheloga ist mit seinem Freund, dem Prinzen Tomakow in den Krieg gezogen. In Livland kämpfen die beiden Haudegen vereint gegen die Deutschen. Das bringt mehr Spaß, als zu Hause bei einer Frau zu sitzen, die ihn langweilt. Aber seine Frau Wera will auch ihren Spaß haben. Ihren vierschrötigen Mann hat sie noch nie gemocht. Sie ist hübsch und bekommt Besuch vom Zaren. Welche Freude! Der Besuch bleibt nicht ohne Folgen und Wera schenkt einer Tochter das Leben. Ihre Schwester Nadeschda, die mit dem Prinzen Tomakow liiert ist, besucht sie eines Tages.
Wera hat Angst vor Prügel, wenn ihr Mann nach Hause kommt und bittet ihre Schwester, das Kind sicherheitshalber als ihren Sprössling auszugeben. Sie befürchtet ferner, dass ihr Ehemann den kleinen Bastard umbringen könnte. Sie beiden Frauen werden sich einig und die Geschichte bleibt in der Familie. Ihren Ehemann hat sie noch nie leiden können. Deshalb macht es ihr auch nichts aus, ihm das Kuckucksei zu unterschieben.
Überraschend kommen die Männer aus dem Krieg zurück, aber der kleine Schwindel bleibt unentdeckt. Der Zar erfährt erst nach Jahrzehnten von der Geschichte, die dann ausführlich in der Oper „Das Mädchen von Pskow“ erzählt wird.
Anmerkung:
Der Sketch von der Bojarin Wera Sheloga kann als eigene Oper funktionieren oder als Prolog der Oper "Das Mädchen von Pskow" vorangestellt werden. Probiert und gemauschelt wurde genug. Komponiert wurde das „Mädchen von Pskow“ bereits in der Zeit von 1868-73.
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2012 musirony – Engelbert Hellen