Schöne Oper – gern gehört
Britten
Benjamin Britten [1913-1976]
Tod in Venedig
Death in Venice
Oper in zwei Akten
englisch gesungen
op.88
Libretto nach der Erzählung von Thomas Mann
Uraufführung am 17. Juni 1973, Aldeburgh-Festival
Dauer 130min.
Charaktere:
Gustav Aschenbach, ein Schriftsteller
eine polnische Dame und ihr Sohn Tadzio
ihre Töchter und deren Gouvernante
Jaschiu, Tadzius Freund
Der Reisende
Gondolieri
der Hoteldirektor
ein Hotel-Friseur
ein Straßensänger
ein Zeitungsverkäufer
ein Reiseleiter
ein Schiffssteward
eine Bettlerin
Stimmen von Dionysos und Apollo
Väter und Mütter diverser Nationen
und weitere
Das Geschehen spielt zeitnah in Venedig
HANDLUNG
Erster Akt:
Der erfolgreiche Schriftsteller Gustav von Aschenbach befindet sich im Herbst seines Lebens in einer Lebens- und Schaffenskrise. Er fühlt sich einsam und die Inspiration hat ihn verlassen. Ein geheimnisvoller Fremder taucht auf und rät ihn zu einer erholsamen und anregenden Reise in den Süden.
Aschenbach bricht also in Richtung Venedig auf. Auf seiner Reise sollte ihm der Fremde in unterschiedlichster Gestalt wiedergegebenen. Er bringt Aschenbach stets dazu, sich seine eigenen Sehnsüchte und Gedanken einzugestehen. So erscheint der Fremde z.B. als Gondoliere, der Aschenbar gegen seinen Willen zum Lido übersetzt. Dort in seinem luxuriösen Hotel angekommen trifft der Schriftsteller unter wohlhabenden Reisenden aus aller Herren Länder auch auf eine polnische Familie mit ihrem Jungen Tadzio.
Befangen von dessen Jugend und Schönheit, blickt Aschenbach auf sein Leben zurück. Er fühlt seine Zeit verrinnen und ihm wird schmerzlich bewusst, was er im Leben versäumt hat. Qualvoll sehnt er sich nach Jugend und Liebe. Als die Hitze des Schirokko Aschenbach zusetzt, entschließt er sich, Venedig zu verlassen. Doch als sein Gepäck an eine falsche Adresse geliefert wird, ist dies für ihn ein willkommener Anlass zu bleiben.
Spielende Kinder entführen den Schriftsteller in einen Tagraum, in welchem bei einem antiken Sportwettbewerb Apoll auftrifft. Liebe aus Schönheit sei gottgewollt, so lautet seine Botschaft. Der Aschenbach findet den Glauben an die Schönheit wieder und öffnet sich zunehmend dem Leben.
Zweiter Akt:
Bei einem Friseurbesuch im Hotel erhält Aschenbach Hinweise auf eine Cholera-Epidemie in Venedig. Als sich diese bestätigen und viele Menschen die Stadt panisch verlassen, bleibt Aschenbach aller Vernunft zum Trotz in der Lagunenstadt. In einem erneuten Traum erlebt er die Götter Apollo und Dionysos in einem Disput. Beide locken Aschenbach und er gibt sich schlussendlich dem Rausch hin, auch wenn er erkennt, dass er damit alle seine bisherigen Ideale verworfen hat.
Alle Versuche, äußerlich die Jugend zurückzugewinnen können ihn nicht darüber hinwegtäuschen, dass sein Verfall nicht aufzuhalten ist. In letzten Gedanken um das Wohlergehen Tadzios und dessen Familie, stirbt Aschenbach.
© 2013 musirony – Raphael Lübbers