Schöne Oper – selten gehört
Rutland Boughton [1878-1960]
The Queen of Cornwall
Die Königing von Cornwall
Musikdrama in zwei Akten
englisch gesungen
Libretto vom Komponisten nach dem Spiel von Thomas Hardy
Uraufführung: 21. August in Glastonbury
Charaktere:
Queen Iseult (Isolde) of Cornwall
König Mark
Sir Tristam
Iseult of Britanny (Isolde Weishand)
Brangwain
Sir Andret
eine Hofdame
ein Wachmann
und weitere
Das Geschehen spielt auf der Festung Tintagel in Cornwall im 5. Jahrhundert n. Chr.
HANDLUNG
Erster Akt:
Isolde, Königin von Cornwall, kehrt von einem kleinen Ausflug zur See zur Festung Tintagel zurück. Die vorübergehende Abwesenheit ihres Ehemannes, König Marke, hatte sie genutzt, um auszurücken. Ihre Vertraute Brangwain ist erleichtert, als sie wohlbehalten wieder in der Burg erscheint
„Wir wissen nicht und wollen es auch nicht wissen.
Sie nahm ein Schiff unten am Ufer
und ging mehrere Tage fort.
Sie ist zurück vor ihm.
Gott hochoben, Anbetung ihm,
schützte sie auf ihren Wegen,“
äußert sich der Chor der Schatten der Verstorbenen Landsleute.
„Wo ist die Königin“ will König Marke wissen und bekommt von ihrer Vertrauten Brangwain die Antwort, dass sie sich gerade umzieht. Sie wird gleich herunterkommen, um Majestät anzutreffen.
Isolde leugnet, dass sie ihren Liebhaber, Sir Tristam gesehen hat, jedoch der König ist argwöhnisch. Um seine Zweifel auszuräumen behauptet sie, dass Tristam tot sei. In der Tat ist Isolde in Britannnien gewesen und ist von Isolde Weishand, Tristams Frau, mit ein paar Worten über die Kaimauer informiert worden, dass er an seiner alten Wunde gestorben ist.
Königin Isolde ist nachdenklich geworden und beginnt allmählich zu realisieren, dass Isolde von Britannien sie belogen hat. Zu ihrer Bestätigung hört sie Tristams Stimme hinter den Kulissen.
Er tritt ein und schon liegen sich die Liebenden in den Armen. Sie singen von ihrer Liebe und können sicher sein, nicht gestört zu werden, denn König Marke befindet sich mit seinen Rittern bei einem Saufgelage. Notfalls wickelt sie ihn um den Finger.
Zweiter Akt:
Der Wachmann avisiert die Ankunft eines Schiffes in der Bucht und Könin Isolde möchte herausfinden, was es für ein Schiff ist.
Der Schattenchor verrät ihr, dass es Königin Isolde von Britannien ist. Sie tritt ein und wird von ihrem Ehemann abgefangen. Er wird angefleht mit ihr nach Britannien zurückzusegeln, er aber weigert sich.
Die Queen von Cornwall und Brangwain belauschen ihren Wortwechsel. Schließlich platzt der Erstgenannten der Kragen und sie kommt herunter in die Halle. Die britische Königin glaubte sich mit Tristam allein, fühlt sich überrascht und fällt in Ohnmacht.
Tristam streitet sich mit seiner Liebsten und versucht die Aufgebrachte zu beruhigen. Doch ihr Herz wendet sich im Moment von ihm ab. Eine Hofdame tritt mit einem Brief zu Tristam, den sie abgefangen und geöffnet hat. König Mark hat an König Arthur geschrieben, dass er an Tristam Rache nehmen soll. Er soll neu versiegelt werden, damit die Post ihren Weg gehen kann. König Mark hat den Liebenden nachspioniert.
Weit weg ist er nicht. Er kommt und stört das Liebesduett:
„Die Nacht fällt auf uns, Dunkelheit der Hoffnung,
Lass und wahr sein, was immer auch geschehen mag.
Lass uns stark sein ohne zu wanken
und dunkles Schicksal soll uns nicht mutlos sehen!"
Tristam fragt, wo König Mark sei. Er muss weit weg sein! Nein, er ist im Haus, und stößt seinen Dolch in Tristams Rücken. In Revanche ergreift Isolde blitzschnell den Dolch wendet ihn gegen ihren Mann und trifft ihn tödlich. Sie sieht was sie angerichtet hat und springt von den Klippen ins Meer. Isolde Weishand kommt hinzu sieht den toten Körper ihres Ehemannes und stimmt einen Trauergesang an. Fast alle handelnde Person sind tot. Es geschah im Eiltempo!
Was geschieht mir den Leichnamen: König Marke wird auf einer Bahre fortgetragen; Tristan wird über die Klippen geworfen und Queen Iseul hat sich selbst entsorgt. Der Chor vokalisiert und im Zustand der Verklärung steigen Tristam und Isolde himmelwärts.
Anmerkung:
Als Vergleich sollte man nicht Richard Wagner hinzuziehen, denn inhaltlich nimmt die Oper einen anderen Radius des Stoffes wahr. Mit zwei Isolden liegt sie historisch zwar richtig, wirkt aber eher wie eine Glosse.
Die Festspiele von Glastonbury von 1924 prunkten mit glanzvollen Kostümen und Dekorationen, aber in heutiger Zeit ist das Werk von den Bühnen verschwunden. Eine englische CD-Einspielung wurde im Juli 2010 aufgelegt.
***
2013 musirony - Engelbert Hellen