musirony - Artaxerxes - Vol. II
 

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 Schöne Oper - selten gehört



                     Elizabeth Vestris als Artxerxes


Thomas Arne [1710-1778]

ARTAXERXES



Oper in drei Akten

englisch gesungen

entstanden 1762,
. rekonstruiert von Peter Holman

Libretto von Metastasio (1729) in bearbeiteter Form


Uraufführung am 2. Februar 1762 in London, Covent Garden


Dauer etwa 140 Minuten




HANDLUNG  (Fortsetzung von Blatt 1)



                    Mandane

Dritter Akt: 

Achtundzwanzigste und neunundzwanzigste Szene:

Im Kerker sitzt Arbaces und ist extrem depressiv gestimmt. Warum kommt der Tod so spät, um den Kummer eines Verzweifelten zu beenden. Hoher Besuch erscheint unerwartet. Gütiger Himmel. Was sieht der Gefangene? Geruht es den königlichen Artaxerxes den unseligen Arbaces zu besuchen, um dessen grausigen Kummer zur Kenntnis zu nehmen? Nein, Mitleid und Freundschaft haben ihn hergebracht, um ihn zu retten. Artaxerxes will ihm den geheimen Gang zeigen, der zu Leben und Freiheit führt. Das ist sehr freundlich, aber die Welt glaubt, dass er schuldig sei und deshalb möge der König ihn sterben lassen. Artaxerxes vertritt die Auffassung, dass solche edlen Gefühle niemals einem schuldbeladenen Geist entspringen könne. Er fordert den Freund nochmals auf, den Fluchtweg zu nutzen, um sich zu retten – seinem Wunsch gibt er die Form eines Befehls! Arbaces gibt nach. Aus Dankbarkeit für die entgegengebrachte große Freundschaft verlässt er diesen Ort des Schreckens und der Verzweiflung. Doch in der Verbannung wird er rastlos den Pfad des Elends gehen. Der Verzweifelte vergleicht sich bei seinem Abgang stilvoll mit den Attributen des Wassers in seinen differenzierten Erscheinungsformen.

Der sprudelnden Quelle entflieht es,
um durch fruchtbare Täler zu fließen. 

Den Fluss lässt es anschwellen
bis er sich ins Meer ergießt.

Auf der Suche nach der verlorenen Ruhe,
verdammt und verloren,
wird das Wasser weiter murmeln
bis es eine Heimat findet.
 

Artaxerxes philosophiert, dass der Schleier des Leidens das innere Licht nicht ganz verdecken kann, wenn eine edle Seele seine Strahlen verschickt und das Herz sich im Antlitz widerspiegelt. Trotz Schuldanklage bewahrt der Verdächtigte die Fassade seiner ihm bewussten Unschuld.

Dreißigste und einunddreißigste Szene: 

Artabanes kommt mit einer Truppe von Verschwörern, um seinen Sohn im Gefängnis aufzusuchen. Er findet ihn nicht vor und völlig verunsichert fragt er Rimenes, ob er nicht weiß, wo Arbaces sei. O unbarmherzige Götter, er wird doch nicht etwa umgekommen sein? Rimenes beruhigt den Aufgeregten, so gut er kann. Vielleicht könnte Mandane ihm zur Flucht verholfen oder Artaxerxes in einem plötzlichen Entschluss ihn bereits ins Jenseits befördert haben. Artabanes jammert, dass er keine große Tat mehr vollbringen könne, wenn der Sohn verloren ist.  

Er solle jetzt kaltes Blut bewahren und eine Entscheidung treffen. Genau in diesem Augenblick schicke Artaxerxes sich an, den Krönungseid zu leisten. Er wird aus dem heiligen Kelch trinken, dessen Wein auf seinen Befehl vergiftet worden sei. Artabanes hört nicht auf, mit jammern. Arbaces war sein Leben und seine Seele! Damit er König sei, wurde er zum Verräter und nun hasse er sich selbst. Verzweiflung treffe ihn wie ein Schlag und erfriere die reifen Früchte seiner Verbrechen. Rimenes sieht die Situation emotionslos: Den Sohn erwartet der Thron aus seiner Hand, falls er lebt - andernfalls verbleibt nur gnadenlose Rache. Dieser Gedanke beflügele nun auch seinen schwachen Geist, setzt Artabanes die Argumentation fort Er legt sein Schicksal in die Hand des Freundes. Rimenes bekräftigt zuversichtlich, dass er ihn zum Sieg führen werde. Die Gefahr, in welcher der Sohn möglicherweise schwebt, soll seinen rächenden Zorn anregen. Die Aussicht auf das erzielte Königreich soll das Feuer des Eifers schüren. Dem verletzten Geist sei Rache ein Balsam und mit Kraft und Stärke soll er er die freudige Ruhe der noch freudigeren Wut opfern.

Die widrigen Götter haben den einzigen Weg gefunden, um seinen riesigen Eifer zu bezwingen. Verwirrender Zweifel, ob sein Sohn noch lebt, erweckt in ihm Furcht. Dass entsetzliche Bild der Verzweiflung steigt auf, nimmt seinem Arm die Kraft und zügelt seine kühne Seele. Die Verzweiflung bestärkt seinen Entschluss im Zweifel des Misslingens all seiner Pläne, den König in jedem Fall ins Totenreich vorauszuschicken.

O mein viel geliebter Sohn, wenn der Tod
den Atem deines Lebens genommen hat
werde ich dein unseliges Los teilen
Doch ehe der Dolch von meinem Blut trinkt,
soll ein gemordeter König an Lethes Flut
die Geschichte erzählen

Caron soll seine Mühen einstellen
und auf seinem Ruder ausruhen
bis zu seiner Ankunft.
Die ewigen Gefilde zu erreichen
sei seine Absicht, um sich
nie wieder von seinem Sohn zu trennen.

Zweiunddreißigste und dreiunddreißigste Szene  

Mandane und Semira streiten sich wie üblich. Die Erstgenannte greift den Gedanken auf, dass der König den Arbaces vielleicht freigesetzt habe, doch Semira glaubt eher, dass er ihn umgebracht hat. Damit wäre ihrer Sucht nach Vergeltung letztendlich gedient. O armer Jüngling, ein solches Geschehnis wäre kaum zu ertragen. Semira ersucht die Tochter des Xerxes, das Heucheln zu lassen, denn in Realität besitze sie ein Herz, welches alles Mitgefühl verloren habe. Alle Augen Persiens erwarten voll Traurigkeit Arbaces tragisches Los, doch ihre Augen sieht sie trocken. Mandane entgegnet, dass die Sorgen ihre Sprache hemme. Je größer das Leid, desto geringer sei die Trauer, die durch Tränen Ausdruck findet. Semira weiß sich vor Bosheit nicht zu lassen. Mandane soll hingehen und sich am Anblick der gemetzelten Überreste des geliebten Bruders heimlich erfreuen und seine blutenden Wunden zählen. Die Angegriffene bittet, dass der Zorn im Busen Semiras des Mitleids zartes Flehen nicht zerschlagen soll, denn das sterbende Herz, von der Pflicht bezwungen, wird von Liebe gequält. Von allen unedlen Gedanken möge ihre Richterin ihr Inneres entlasten, denn mit nie endender Bitterkeit häufe sie neue Sorgen auf ihre Verzweiflung. Niemand kann ihr bedrücktes Gemüt ausloten, denn verloren habe sie zur gleichen Zeit den Vater, den Bruder und den geliebten Freund.

Was hat Semira getan? Vergebens hat sie geglaubt, geteiltes Leid sei halbes Leid. Dieser grausame Angriff gegen Mandane gerichtet, hat ihre Brust durchstochen, die eigene aber nicht erleichtert. Es ist nicht wahr, dass in unserem Kummer das Weinen des Anderen unseren Sorgen Trost bringt und jegliches Unglück verringert. Nein, wer vom Schicksal hart geschlagen, soll besser allein seufzen, als eine doppelte Last tragen, nämlich die Sorgen des anderen und die eigenen.

Vierunddreißigste Szene:

Arbaces denkt nicht daran, sich unverzüglich aus dem Staub zu machen. Wie gern würde er vor dem ewig währendem Exil sein Herz mit einem letzten Adieu seiner Liebe frönen. Vielleicht hier entlang – doch wohin soll er jetzt gehen? Seine suchenden Augen können Mandane nirgendwo finden. O himmlische Macht, dort steht sie! Sein Mut verlässt ihn – doch er wird sprechen – Mandane, Hallo!

Du meine Güte, Arbaces und frei? Eine Freundeshand hat seine grausamen Fesseln entsiegelt. Mandane rät, schnell zu fliehen. Doch wie soll er sich von solcher Schönheit trennen? „Perfider Verräter! Was willst du von mir?“ Mandane versucht, ihn rhetorisch fertig zu machen. „Bin ich meiner Mandane nicht mehr lieb?“„Du wurdest Gegenstand meines Hasses!“ Die barbarische Maid kennt kein Mitleid. Nur der Tod wird ihre Verachtung beenden. Nun flieht er seinem Schicksal entgegen. Lebe wohl auf ewig! 

Arbace soll sie anhören! Welche Pein hält sie nun schon wieder für ihn bereit? Er soll fliehen und sich retten! Der Ort hier sei für ihn viel zu gefährlich. „Was meint die Prinzessin? Wie soll er die erneute Anteilnahme bewerten?“ Ihr Erröten sei Erklärung genug! Er soll ihr Herz nicht zersplittern und verschwinden, um zu leben. Wann hat die göttliche Strenge endlich ein Ende?

Fünfunddreißigste und sechsunddreißigste Szene:

Artaxerxes gibt eine Regierungserklärung ab. Als König und Vater wird er dem Volk seine ganze Hingabe widmen. Das Recht seiner Geburt bevollmächtige ihn, Gesetze zu erlassen und die Einhaltung der guten Sitten zu beobachten. In eifriger Sorge will er den ewigen Bund schließen und die alten Riten einhalten. Artabanes bietet ihm nun den Kelch an, damit er einen kräftigen Schluck daraus nehme. Zuvor wendet sich der König an die strahlenden Götter, durch die der Frühling erblüht. Der wärmende Strahl der Sonne belebt und erwärmt alle. Der König fordert die Götter auf, nach unten zu schauen. Falls seine verräterischen Lippen eine Lüge verlauten lassen, so sollen sie den gesunden Trunk sofort in ein tödliches Gift verwandeln!

Doch in dem Moment, als der König gerade trinken will, kommt Semira in die Thronhalle gestürmt. Er soll schnell fliehen, denn Tausende von rebellischen Truppen, geführt von Rimenes, haben den Palast umzingelt. Sein Tod sei geplant und die Leibwächter wurden bestochen. Welche Aufregung! Doch Artabanes beschwichtigt, allein durch seine Anwesenheit, verspricht er, wird er den Tumult niederringen. Der König muss keine Furcht haben.

Siebenunddreißigste Szene:

Mandane kommt und bringt neue Botschaft. Sie Rebellen sind geflohen. Der Bruder muss sich nicht mehr ängstigen. Genau in dem Augenblick, als Arbaces in die ewige Verbannung aufbrechen wolle, drangen die Rebellen in den Palast ein. Die Brust des Helden widersetzte sich dem Ansturm und er schwor für seinen großen Herrn zu sterben. Dem Rimenes spaltete er den Schädel. Ohne Führung wussten seine Gefolgsleute nicht mehr zu agieren und ließen die Waffen fallen. Der König ordnet an, dass man seinen Retter sofort in seine Arme bringen soll. Mandanes Herz lebt auf. Unterdrückter Tapferkeit entspringt neue Ehre. Keiner glaubt mehr, dass Arbaces den Xerxes ermordet haben soll. 

Achtunddreißigste Szene:

Nachdem der König den geliebten Arbaces in seine dankbaren Arme genommen hat, macht dieser es sich zu seinen Füßen bequem. Mandane erinnert ihn daran, dass es nun endlich an der Zeit sei, den gegen ihn gehegten Verdacht zu entkräften und eine Erklärung abzugeben, welche Bewandtnis es mit dem bluttriefenden Schwert gehabt habe. Das Volk möchte eine Antwort und er soll den Grund nennen, um alle Zweifel zu neutralisieren. Doch Arbaces bleibt störrisch und erwidert, dass seine Taten und nicht Worte die Treue seines Herzens zur Genüge zum Ausdruck gebracht haben. Er sei unschuldig und weitere Erklärungen entfallen. Artaxerxes gibt sich versöhnt und anstelle einer verbalen Erklärung soll ein Schluck aus dem heiligen Kelch für seine Unschuld stehen und ein heiliges Versprechen sein.

Erneut gerät Artabanes in ärgste Bedrängnis, denn – o grausame Götter - wenn sein Sohn trinkt, stirbt er. Offenbar gehört der Spruch von den verräterischen Lippen, die im Falle einer Lüge den gesunden Trunk in Gift verwandeln sollen zur Zeremonie, denn Arbaces wiederholt, was der König bereits deklamiert hat. Doch jetzt ist Artabanes mit seiner Beherrschung am Ende. Der Sohn solle nicht trinken, denn es sei Gift in dem Becher, bekennt er. Artaxerxes wird aufmerksam und will, dass Artabanes sofort den Namen der Furie nennt, die ihn zu solch gemeiner Tat verleitet habe. Schluss mit der Maske. Der Zerknirschte legt ein umfassendes Geständnis ab. Das Getränke sei für den König bestimmt gewesen, doch seine väterliche Liebe habe ihn nun verraten. Er selbst habe den Xerxes ermordet, um den Thron für seinen Sohn zu gewinnen. Es sei geplant gewesen, auch ihn zu vernichten. Der Elende muss sterben! Doch der unverbesserliche Arbaces übt Druck auf den König aus, dass er das Leben auch ablehne, wenn seinem lieben Vater ein Härchen gekrümmt würde. Artaxerxes bringt ihn auf andere Gedanken: Mandane wird seine fleckenlose Tugend belohnen und seine Schwester Semira darf neben dem König als seine Gemahlin auf dem Thron sitzen. Aber der Verräter muss sein Leben lassen; das geht nun mal nicht anders. Arbaces bietet an, dass er mit seinem Blut die kleine Unregelmäßigkeit des Vaters sühnen will. Semira gibt zu bedenken, dass auch die Ehre seiner schuldlosen Kinder zu leiden hätte, wenn der Vater als Verbrecher hingerichtet würde. Schließlich einigt man sich auf Verbannung.

Wie es in der Barockoper üblich ist mahnt nun der Opernchor die Clemenza des Herrschers an, huldigt ihm mit einer Lobeshymne und dankt dem König für Eigenschaften, die er im Prinzip gar nicht hat, ihm aber gut anstehen würden.

"Virtue in his Soul recides
In his Truth the World confides.
To the Patron of our Lows
Pierce the Air with loud Applause

Pity from the Throne descending
How the Monarch it endears
When with Justice, Mercy blending
In the King a God appears.

Tyrants claim with iron Scepter,
Duty which our Fears impart;
But our gentle kind Protector
Monarchs regns over evry Heart. - 

Tugend wohnt in seiner Seele.
Die Welt vertraut auf seine Wahrheit.
Dem Beschützer unserer Gesetze
erschalle lauter Beifall. 

Mitleid vom Thron herab,
wie es den Herrscher beliebt macht,
wenn mit Gerechtigkeit sich Gnade verbindet
erscheint im König ein Gott. 

Tyrannen fordern mit eisernem Zepter
Pflichten, die aus Furcht wir tun.
Doch unser friedlicher Beschützer
beherrscht als König jedes Herz."


Anmerkungen:

folgen

***
musirony 2009 - engelbert Hellen

 
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