Schöne Oper – selten gehört
Tarascon
Ramón Carnicer (1789-1855)
Elena e Costantino
Elena und Costantino
Oper in zwei Akten
Libretto von Andrea Leone Tortola
italienisch gesungen (spanisch im Original)
Uraufführung 1821 in Barcelona, Teatro Santa Cruz
Dauer etwa 150min
Charaktere:
Elena, verkleidet als Riccardo
Costantino
Edmondo
Der Gouverneur von Arlés
Carlo
Anna
Urbino
Das Geschehen spielt im Mittelalter in der französichen Provence
Der alte König
Dokumentation
Label: Dynamic
Einspielung 2009 mit dem Orchestra Titular del Teatro Real de Madrid
unter Jesús Lopez Cobus,
Gesangsolisten: Rosique, McPherson, Pirgu, Santamaria, Cantarero, Menédez
HANDLUNG
Erster Akt:
Der Herrscher von Arles ist eines gewaltsamen Todes gestorben, und der Verdacht, sein Mörder zu sein, richtet sich gegen den Kronprinzen. Costantino war aber nicht der Übeltäter, sondern ein naher Verwandter, der sich auch des Throns bemächtigt hat, ist der Schuldige. Die Justiz und die öffentliche Meinung sind gegen ihn und er muss sein Heil in der Flucht suchen.
Seiner Gemahlin bleibt auch keine andere Wahl, als das schöne Tarascon zu verlassen. Sie verkleidet sich als Mann und nennt sich Riccardo. Mit ihrem kleinen Söhnchen findet sie eine Zuflucht bei einem Bauern,der ihr auch Brot und eine Arbeit als Hausknecht gibt.
Dem Übeltäter hat seine Intrige kein Glück gebracht. Das Schicksal ist gegen ihn und setzt seinem Leben ein plötzliches Ende. Sein Verbrechen beichtet er zuvor seinem Sohn Edmondo, bevor dieser seinen Platz einnimmt.
Nach langer Irrfahrt ist Costantino sein freiwillig gewählten Exil müde geworden und er begibt sich auf die Heimreise nach Tarascon, um nach seiner Familie zu suchen. Das Glück ist ihm hold und er trifft nicht nur auf seine Frau und sein Söhnchen, sondern auch auf seinen alten Freund Carlo, der ihn nicht verleugnet.
Das Glück ist aber nicht von langer Dauer, denn es verbreitet sich das Gerücht, dass Costantino wieder in Tarascon ist. Die Wachen Edmondos fangen den Flüchtigen eilig wieder ein. Der Gouverneur und der Pöbel bestehen auf seiner gerechten Strafe und verlangen den Tod.
Zweiter Akt:
Edmondo ist ein Gerechtigkeitsfanatiker. Vor seinem Tode hat sein Vater ihm gebeichtet, dass er selbst der Mörder gewesen ist, und den alten König Adolfo ins Jenseits befördert hat.
Es hält ihn der Konflikt gefangen, seinen toten Vater belasten zu müssen, wenn er die Sache sauber abwickeln will. Die Eheleute müssen erneut vor Gericht erscheinen, und sie finden Edmondo emotional auf ihrer Seite. Er hat sich entschlossen, das Verbrechen seines Vaters kund zu tun und auf seinen Status als Herrscher zu verzichten. Ist das nicht riesig anständig, lieber Opernfreund?
Das Verfahren spricht den Prinzen frei, so dass er seine legitimen Sitzgelegenheit wieder einnehmen kann.
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2014 musirony - Engelbert Hellen