Uraufführung
am 27. Januar 1855, Teatro alla Scala
Choreographie: Giovanni Casati
Kostüme: G. Zamperoni
Ausführende: Effisio Catte (Shakespeare) – Claudia Cucci (Olivia) – Assunta Razzanelli (Elisabeth) – Federico Ghedini (Falstaff)
Personen:
Shakespeare
Königin Elisabeth
Olivia, Hofdame der Königin
Latimer, ihr eifersüchtiger Verlobter
Nelly und Tom, ein Liebespaar
Falstaff, ein Angeber
und weitere Personen aus Shakespeares Theaterstücken
wie Romeo und Julia, Othello und Macbeth
Das Geschehen spielt in England im 16. Jahrhundert.
HANDLUNG
William hält e
William hält es für nötig, das wahre Leben aus erster Hand kennen zulernen, um es in seinen Theaterstücken besser beschreiben zu können. Er kann jedoch das Maß nicht einhalten, begibt sich an abwegige Orte und gerät immer wieder in unliebsame Situationen. Auf der ewigen Suche nach Zerstreuung bleiben Anstand und Sitte oftmals auf der Strecke und der Alkohol setzt seiner Gesundheit zu.
Königin Elisabeth ist um die Schaffenskraft ihres Hofpoeten ernsthaft besorgt. Das künstlerische Niveau ihres Theaters muss erhalten bleiben, um gegen Frankreich und Spanien konkurrenzfähig zu bleiben. Immer wieder geschieht es, dass die Königin in eigener Person – selbstverständlich maskiert – sich aufmacht, um den Trunkenbold aus der Schenke zu holen.
Ihre Hofdame Olivia hat Verdruss mit ihrem Verlobten Latimer und der dicke Falstaff nervt mit seiner Aufschneiderei. Ein erfrischender Wind begleitet das Liebespaar Nelly und Tom.
Um den Meister der Dichtkunst wieder auf den richtigen Weg zu bringen, bleibt der Königin nichts anderes übrig, als in den Gärten von Hampton Court einen Sommernachtstraum der besonderen Art zu inszenieren. Sie bedient sich der schwarzen Magie, um die Figuren aus seinen Dramen und Komödien lebendig werden zu lassen, die begütigend auf ihren Schöpfer einreden sollen. Othello und Macbeth erzielen bemerkenswerte Erfolge. Romeo und Julia haben den eigenen Kummer vergessen und setzen alles daran. Ihrem Schöpfer den rechten Weg zu weisen. Das Experiment gelingt. Der Dichter findet wieder zu sich selbst. Verwicklungen lösen sich wie im Traum.
William erkennt in Elisabeth die Frau seines Lebens, zu der seine Liebe erwacht ist. Die Etikette verbietet jedoch Lisbeth in ihrer Eigenschaft als Landesmutter, ihr Herz an Einzelpersonen zu verschenken. Philipp von Spanien würde zudem gekränkt sein.
Um ihren Verehrer aber nicht zu enttäuschen, veranstaltet sie zu seinen Ehren einen Hofball. Das Ballett tanzt und ihre königliche Majestät ist sich nicht zu schade, sich ans Virginal zu setzen, um durch einen königlichen Beitrag dem Abend einen Höhepunkt zu geben.
Anmerkung:
Es ist erstaunlich, wie gut es dem Librettisten gelungen ist, William und Elisabeth auf die Ballettbühne zu bringen. Heimisch Werden konnten sie dort auf Dauer allerdings nicht.
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musirony 2007 - Engelbert Hellen