Schöne Oper - Selten gehört
Johann Gottlieb Naumann [1741-1801]
Gustaf Wasa
Lyrische Tragödie in 3 Akten
Libretto von Johan Henrik Kellgren [1751-1795]
in schwedischer Sprache
Uraufführung am 19.01.1786 in Stockhom
Dauer ca. 130 Min.
Darsteller:
Gustaf Wasa - König von Schweden
Christjern /Christian II - König von Dänemark und Norwegen
Sevrin Norby - Großadmiral des dänischen Königs
Christina Gyllenstierna - Witwe Sten Stures
Cecilia af Eka - Mutter von Gustaf Wasa
Margaretha Wasa - Witwe von Joachim Brake
Anna Bjelke
Lars Sparre
Ein Herold
Die Geister ermordeter schwedischer Adeliger
und weitere
Das Geschehen setzt 1520 nach dem Stockholmer Blutbad ein und endet 1523 mit der Krönung von Gustav Wasa zum König von Schweden.
Stockhol im Mittelalter
HANDLUNG
OUVERTÜRE
Erster Akt
Erste Szene:
Die Frauen und Witwen der führenden schwedischen Adelsschicht werden von König Christjern mit ihren Kindern in Haft gehalten und führen ein trauriges Dasein in den unterirdischen Gewölben des Königsschlosses von Stockholm. Erleuchtet ist das Gefängnis von einer einfachen Fackel, welche ein abgeschwächtes und melancholisches Licht auf die Gefangenen wirft. Zu den prominentesten Gefangenen gehören Gustafs Mutter Cecilia af Eka und ihre Tochter Margaretha Wasa. Zu ihnen gesellt sich die Witwe Joachim Brahes mit ihrem minderjährigen Sohn Pehr Brahe. Neben ihnen sitzt Anna Bjelke. Auf Steinen lagern die anderen schwedischen Frauen mit ihren Kindern. In ihren Gesichtern spiegelt sich tiefe Sorge und Verzweiflung. Den Blick nach oben gerichtet, fragen sie, ob Gott nicht mehr der Vater der Bedrängten sei? Er möge doch bitte entweder ihre Ketten brechen oder ihr Leben beenden.
Cecilias Sohn Gustaf Wasa, der momentan seine Würde nur unter eingeschränkten Umständen ausüben kann, setzt Schande auf seinen ehrwürdigen Namen. Sie wird sterben, aber nicht in seinen Armen – er wird leben, aber ohne Ehre! Margaretha fragt, was nun das Schicksal ihres kleinen Sohnes sein wird, der geboren wurde, um zu leiden. Die Bekümmernis der Mütter bindet sich an die kindlichen Tränen - in Elend, Erniedrigung und Sklaverei sind sie verdammt, ihr Leben zu verbringen.
Noch ist Gustaf am Leben und die Mutter hat die Hoffnung, dass sein Mut sie eines Tages von ihrem schrecklichen Los befreien wird. Auch wenn Ketten ihren Geist und ihre Glieder belasten, sollen die schwedischen Frauen sich daran erinnern, dass ihr edles Blut sie miteinander verbindet. Was bedeutet schon der Mut eines Einzelnen als Gegensatz zu der Kraft und dem Vermögen eines Tyrannen? Gedemütigt sieht Margaretha ihn sterben. Alle werden untergehen: Gustaf, sein Name und das Vaterland. Cecilia setzt dagegen, dass der Hass eines Volkes, welches gelernt hat die, die Freiheit zu verehren, von der Verzweiflung genährt, die Ketten irgendwann sprengen wird. Doch der Hass sei kraftlos und dem Verzweiflungsschrei fehle die Dauerhaftigkeit. Schweden existiere nicht mehr seit dem Tod von Sten Sture, behauptet Margaretha. Cecilia gibt der Hoffnung Ausdruck, dass die Völker des Nordens dem kindlichen Sohn des ehemaligen Reichsverwesers Loyalität entgegenbringen werden, damit dieser das Rettungswerk vollenden kann. Rache ist es, was das Volk verlange! Anna hält es für möglich, dass der Himmel Erbarmen haben wird – ihrer aller Freiheit liege in seiner Hand! Gott soll dem Tyrannen Fallstricke legen! Das liebe Kind, in welches sie ihre Hoffnung setzen, soll seine Jugend und seine Unschuld vor drohenden Gefahren schützen.
Zweite Szene:
Die alte Cecilia räuspert sich, sie habe gehört, wie die Tür zu ihrem dunklen Aufenthaltsort geknarrt habe. Es tritt der Gefängniswärter ein, gefolgt von einem Soldaten, der einen Knaben an der Hand hält. Wer ist die arme Seele, die ihnen Gesellschaft leisten soll? Dem Gefängniswärter wird bedeutet, dass er seine schützende Sorge über den wertvollen Knaben verstärken solle. Bald würde er weitere Information erhalten, welches Schicksal den Kleinen erwarte. Man erkennt in ihm den Sohn Stures. Es sei der Frevel, den sie erwartet habe. Die mütterliche Umarmung der Frauen verwirren den Knaben. Andere recken ihre Arme nach oben und sprechen ein Gebet:
„O Gud! Du vára bittra öden
till sista rågan upfyllt har.
O Gud! Så vägra då ej döden
att sluta våra usla dar!
O Gud! O Gud!“
O Gott, du hast unseren Becher bis zum Rand mit Bitternis gefüllt.
Nun verweigere uns den Tod nicht und beende unser armseliges Leben!
O Gott, O Gott!
Dritte Szene:
Das elende Volk möge das überflüssige Klagen endlich unterlassen. Die Gefangenen sollen den Offizier begleiten. Christjern, verlangt nach ihnen. Sie sollen sorgsam lauschen, welche Strafe er für sie bereit hält. Stimmt es, dass sie zum Tode geführt werden, denn er sei ihre einzige Hoffnung. Die Aufsässigen sollen nicht länger trödeln, denn ihr König erwarte sie. „Ja döden, döden är vårt hopp. - Ja Tod, Tod ist unsere Hoffnung.“
Vierte Szene:
Der Thronsaal im schwedischen Königsschloss ist für eine Feier dekoriert. Volk hat sich vor dem Gebäude versammelt. Zur flotten Marschmusik betreten in geordneter Prozession die Würdenträger des dänischen Volkes, von Wachen sorgsam abgeschirmt, die große Halle. Christjern tritt ein und macht es sich auf dem Thron, den er für sich beansprucht, bequem. Die Worte, die er zu den Versammelten spricht sind sorgsam gesetzt. Der Librettist hat gute Arbeit geleistet. Nun vernehme das Opernpublikum, wie Christjern schwadroniert:
Mehr als sechzehn Jahre sind vergangen, in denen die Gefahr und die Drangsal des Krieges den Tagesablauf bestimmten. Das Ziel seiner Rache sei erreicht, das schwedische Volk sei dem dänischen Königreich eingegliedert. Das noble Blut, welches zu seinem Herzen strömt und es wieder verlässt, hat seiner Fürsorge einen geschwächten und verwundeten Körper hinterlassen, der seine Ketten folgsam trage. Seine versteckten Strategien haben die stolze schwedische Macht gebrochen, allerdings zeige sie noch Abscheu vor fremdem königlichen Blut. Die Stärke seiner Armeen, des Henkers Schwert und seine politische Gerissenheit, vermengt mit seiner Klugheit, habe einen Wandel geschaffen, dem der schwedische Hochadel nur die Verachtung vor dem Tod entgegenzusetzen wisse. Das Wohl des Landes liege nun in seiner Hand.
Sten Sture lebt nicht mehr. Als Objekt seiner Geringschätzung werden seine Frau und sein Sohn von ihm in Ketten festgehalten. Tapfere dänische Männer, die er mit der Ausdehnung seines Königreichs in den Norden beauftragt habe, steigerten das Ausmaß seiner Herrlichkeit. Die Anwesenden sollen sich nun bei Spiel, Gesang und Tanz ergötzen, seinen Namen feiern und sich der eigenen Glückseligkeit hingeben. Möge das dem König gespendete Lob die Demütigung und das Leiden der Besiegten anheben. Vergeblich mögen die Kinder durch stille Tränen Deckung vor ihrem Elend suchen. Die Scheiterhaufen ihrer Vorfahren haben lustig geknistert. Nun werden die Entrechteten im Nebel krabbeln und entsetzt sein, dass die neuen Freudenfeuer durch ihr eigenes Blut zum Erlöschen gebracht werden. Den Ohren des Königs wird es ein Vergnügen sein, wenn er inmitten des Geheuls von Sklaven die lustigen Lieder der Feiernden hört.
Laut soll das Lob für den Helden erklingen. Über hundert Nationen werden ihre Verblüffung über seine heroischen Taten kaum verbergen können. Fluchen mögen diejenigen, welche sich nun in Abhängigkeit befinden und in Ketten ihres Schicksals harren. Zittern sollen die Rebellen vor seinen Befehlen.
Ein Frauensolo singt von Weisheit, Mut und Festigkeit, die es fertig gebracht haben, aufsässige Feindschaft klein zu halten. Nun soll aber Friede werden, damit der königliche Sieger unbelastet seinem Vergnügen nachgehen kann. Sein Volk jubelt ihm zu und ist glücklich und zufrieden, weil der König mittels seiner Tugend seine Ehre wieder hergestellt sieht. Der Chor ist aufgefordert zum Lobpreis des Helden laut zu singen und der Opernbesucher darf ebenfalls applaudieren.
BALLETT
Fünfte Szene:
Norrby, der Kriegsführer der Dänen, betritt den Thronsaal in Hast, und liefert seinen Kriegsreport ab. In dänischen Ohren klingt dieser allerdings nicht sehr schmeichelhaft. Aus jedem Wäldchen und von jedem abschüssigen Felsen, gleich einem unheilbringenden Fluss, stürzten schwedische Widerstandskämpfer sich ins Schlachtgewühl. Glamourös flatterten die schwedischen Banner im Winde und der Klang der Waffen, begleitet von Kanonendonner, erschallte aus allen Richtungen. An der Spitze der Streitmacht stand Gustaf Wasa und feuerte, seiner Person nicht achtend, die Schweden zu Mut und Begeisterung an.
König Christjern möge nicht länger auf Behutsamkeit setzen, sondern die Attacken der Feinde ernst nehmen. Gottes Rat soll er in Anspruch nehmen und nicht länger säumen, bevor das Kriegsglück die Seiten wechselt. So lautet der Rat Norrbys.
Sechste Szene:
Einige der eingekerkerten Frauen werden dem König von der Garde vorgeführt. Spöttisch wendet sich Christjern an Norrby, dass nun die derbe Abwehr anrückt, die seinen Thron schützen wird – eine verlässliche Kraft, die seinen Sieg garantiere. In stolzer Haltung nähert sich Cecilia. Weshalb lungert der Barbar herum, anstatt seine Aufgabe zu vollenden? Mit brutaler Kraft habe er das Land niedergeworfen und die Menschen in die Sklaverei gestürzt. Durch Verrat sei der Sohn gestorben und von des Mörders Hand wurde der Gatte umgelegt. Warum sollte er die Frauen verschonen, welche die Helden in ihrem Kampfesmut bestärkten? Er soll sich beeilen und Feuersbrünste entfachen, um das Land endgültig dem Erdboden gleich zu machen. Anna und Margaretha verstärken die Anklage der Mutter Gustaf Wasas. Christjern ist nicht geneigt, Spott und Herausforderung zu ertragen. Vergeblich fechte Gustaf voller Zorn für ihre Rettung! Nun liegt das Erstaunen bei den Frauen, dass Gustaf überhaupt noch lebt und sich in Freiheit befindet. Diese frohe Botschaft im Herzen, werden Mutter und Schwester dem Tod freudig ins Auge blicken. So einfach kommen die hochgestellten Damen nicht davon. Der Tod sei eine eingebildete Hoffnung, mit der die Beschädigung seines Königtums nicht abgegolten wäre. Das Leben wird er ihnen bewilligen, aber sie sollen zittern, denn es wird ein Vegetieren in Aussichtslosigkeit und Elend sein. Die Wache soll jetzt Sten Stures Witwe hereinbringen.
Norrby befindet sich im Zwiespalt: Als dänischer Würdenträger und Untertan ist er der Krone verpflichtet und muss gehorchen, andererseits widerstrebt es seinem Ehrgefühl, in die Teufeleien Christjerns einbezogen zu werden. Dieser erläutert ihm sogleich seine Absichten. Demütigen wird er Christina, die Frau des ehemaligen schwedischen Reichsverwesers, und sie auffordern, für seine Sache zu kämpfen, die Gustaf Wasas Fall beschleunigen soll. Mit der Drohung, dass die Mutter Gustaf Wasas den Foltertod erleiden wird, beabsichtigt er, ihre Kühnheit in ihrer Seele einzusperren. Wenn dieser noch Sohnesgefühle hat, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die Waffen zu strecken.
Christjern frohlockt! Den gewagten Attacken Gustafs wird er wie gewohnt List und Klugheit gegenüberstellen. Mit der Hilfe Gottes wird er den Sieg davontragen und seinem Todfeind den Untergang bereiten. Schwedens endgültiger Fall ist nicht mehr aufzuhalten. Gustafs Mut wird er missachten und sein geschwächtes Herz reizen, den Treueeid gegen das geliebte Land seiner Geburt zu brechen. Den jungen Sture nimm Christjern von der Seite Cecilias und versteckt ihn unter den Wachen.
Siebte Szene:
Christina wird von den Wachhabenden hereingebracht. Das Mundwerk läuft wie geschmiert! Die Vorsehung sei gepriesen, die immer herbeikommt, wenn sie den Betenden in seiner Unterdrückung beobachtet. Der Tyrann soll sich hüten, denn die Belohnung erwarte ihn durch die Hand seines Rächers. Ja, die Stunde ist endlich gekommen und die Hand zeigt zum Himmel, der Schwedens Ketten lösen wird. Christjern soll auf den Turm klettern und Ausschau halten! Gustaf und seine Streitmacht rücken an und der Okkupant soll begreifen, dass er es ist, welcher jetzt entthront wird. Der Barbar, behauptet Christina. weiß überhaupt nicht, wie man herrscht – er respektiere keine andere Meinung und kenne nur Falschheit und Teufelsgetue. Schon bald wird er einen Helden erblicken, welchen allein durch Tugend und Courage den Sieg davon tragen wird.
Von Christinas Eifer lassen sich die anderen drei prominenten Frauen mitreißen. Die Schatten der Heroen, die einst Schwedens Hoffnung waren, werden beschworen. Sie sollen auferstehen und sich beeilen, dem Tyrannen, dessen Herz durch fortgesetztem Horror regiert wird, seine Laster aufzuzeigen. Namentlich aufgerufen werden Karl Knutson, Puke und Engelbrecht. Die Seelen von Schwedens Adel sollen sich unter Gustafs Banner begeben und ihn in der Schlacht anfeuern. An seinem Elan sollen die Kameraden sich entzünden und ihre Waffen furios gegen die Unterdrücker richten. Die edlen Schatten mögen in den Herzen der Landsleute ein Feuer entzünden, welches nach Freiheit dürstend unaufhaltsam flackert.
In Kenntnisnahme von soviel Unverstand und Realitätsferne kann Christjern den Ausbruch von fruchtlosem Zorn nur aufrichtig bedauern. Zu Christina sagt er, sie solle eilig zu Gustafs Feldlager gehen und ihm erzählen, dass seine Mutter und seine Schwester in seiner Gewalt seien. Der Dolch sei erhoben, um den Schoß zu zerreißen, der ihn geboren habe, wenn er sich noch weitere Tage von Stockholms Mauern fernhalte.
Erwartungsgemäß ist Christina nun endlich schockert, aber immer noch nicht schlau geworden. Sie provoziert weiter: Der Tyrann beauftrage sie mit einer Aufgabe, die sogar die Hölle mit Schrecken erfüllen würde. Er mache sie zu einem schmachvollen Instrument, welches einer Folter gleichkäme, wie sie nicht grauenhafter sein kann. Er sei ein Mörder, der ihre ganze Familie getötet habe! Christjern ist nicht beeindruckt. Eine edle Geisel wird für ihren Gehorsam sorgen. Er appelliert an ihre Muttergefühle und zieht ihren kleinen Sohn hervor, der sich schutzsuchend zu Norrby geflüchtet hat, und bedroht ihn mit dem Dolch, indem er die Geste des Halsabschneidens ausführt. Kann dem furchtbaren Mann niemand Einhalt gebieten? Sie selbst kann es, wenn sie tut, was er ihr sagt! Norrby wird angewiesen, sich auf den Balkon zu begeben und dem Volk eine schwungvolle Rede zu halten: Des Königs Rache wird deren Verbrechen angemessen ausfallen. Der Tod ereilt alle, die keine Reue zeigen.
Achte Szene:
Christina sucht die Aussprache mit Norrby, an bittenden Worten fehlt es ihr nicht. In Ketten wurde sie vor den Thron beordert, durch die Axt ist sie vom Ehemann isoliert worden, Familie und Freunde wurden mit Blut bespritzt. Ihr Herz hat kein Refugium und es gibt keine Schulter, an die sie sich lehnen kann. Norrby sei die einzige Hoffnung, die man ihr gelassen habe. Ihren Sohn, das einzige Wohlbehagen in den Tagen der Sorge, habe man ihr genommen. Nun ist sein Leben in Gefahr. Was wird man dem Kind einreden? Die Mutter habe versagt und sei die Ursache seines frühen Todes? Nein, eine Mutter kann nicht fechten gegen die Stimme der Natur. Es ist einfach zu viel für sie. Christina appelliert an Norrbys Mitgefühl: Sie habe erkannt, dass er zu unterscheiden wisse, zwischen Heldentum und Freundschaft. Der unterdrückten Landsleute Freund sei er stets! Es sei weder sein Vorschlag gewesen, noch billige er Christjerns schändliches Sakrileg.
Natürlich ist Norrby bewegt und kann die Angst, die ihre Seele foltert auch nachvollziehen. Doch er bitte um Verständnis, dass er nichts für sie tun kann. Tugend kann zum Verbrechen werden, wenn ein Tyrann die Gesetze macht. Zu besseren Zeiten würde es ihm möglich gewesen sein, Christjern zur Beschränkung seiner Maßnahmen zu bewegen, aber im Moment sieht der Angegriffene seinen Thron und sein Leben bedroht. Als Admiral der Krone und als dänischer Untertan sei er genötigt, Loyalität aufzubauen. Etwas anderes, als Erkundigungen einzuziehen und die Gefahren, die ihr drohen, abzuschätzen, kann er nicht tun. Er schaudert, muss aber gehorchen!
Cecilia ist mit den Vorstellungen zu ihrem eigenen Schicksal auch viel zu genervt, um einen brauchbaren Rat geben zu können. Christina soll vergessen, dass sie Mutter ist und daran denken, dass Schweden wie auch sie selbst versklavt wurde. Dem Ruf der Pflicht, der von des Himmels Thron und aus der Gruft des Ehemannes tönt, soll sie folgen. Nichts soll sie ihrem Sohn erzählen von der Schande, welche der Dänenkönig ihr antun will. Sie gab ihm das Leben und wenn sie durch das Beil des Henkers ihr Leben lassen muss, dann wird ihr Staub sich noch geehrt fühlen - durch seinen Sieg.
Damit ist Christina überredet. Wie mächtig sei doch ihre Flamme, ein grauenvolles Opfer zu bringen!. Gott habe ihr viel Leid zugedacht. Von Tränen überströmt umarmt Christina ihr Söhnchen und schiebt es zu Cecilia.
Edles Fühlen, pures Entflammen und das Gedenken an Stures Liebe veranlassen Christina Gyllenstierna, sich an der Seite Norrbys, der seine Instruktionen schon vorher bekommen hat, auf den Weg ins Feldlager Gustaf Wasas zu machen.
Zweiter Akt
Erste Szene:
Auf dem Bett liegt ein Bärenfell - am Kopfende ist an der Zeltwand das Wappen der Familie Wasa befestigt. Der Eingangsbereich gibt den Blick auf Gustafs Feldlager frei. Er selbst steht am Eingang, umrundet von schwedischen Rittern und Ersten Offizieren. Auf der einen Seite liegt vor den Augen des Zuschauers eine Bucht; ihr gegenüber sieht man Teile der Stadt mit Befestigung und Türmen. In der Ferne vermutet man das dänische Feldlager mit Christjerns Prunkzelt. Durch das Gewässer des Norrströms sind die beiden kriegführenden Parteien von einander getrennt.
Gustaf hält eine kleine Ansprache an Schwedens Ritter, deren großer Mut es gewesen sei, des Landes Abwehr gegen den Tyrannen zu mobilisieren. Ihre edle Geburt, gepaart mit Tugend, zog einen edlen Geist automatisch nach. Das Blut der Ahnen, welches in ihren Adern fließt, wurde zum Kochen gebracht, als sie sahen, wie durch böse Taten ein Mörder und Tyrann sich der Herrschaft bemächtigte. Dem Vaterland bot der Thron während glorreicher Jahrhunderte Schutz und Wohlstand. Er war des Landes Schild gegen Unterdrückung bis Christjern kam. Ströme edlen Bluts, welches nun nach Vergeltung schreit, sind auf dem Grab der Freiheit geflossen. Beendet die Arbeit, die Gott hat vorgesehen hat, in seinem Namen! Einmal noch müssen die Männer Kampfesmut mit Tatkraft kombinieren und angreifen, damit Schweden aufatmen kann.
Lars Sparre ist Gustafs Worten aufmerksam gefolgt und bestätigt, dass der allgegenwärtige Hass des Volks gegen den Tyrannen sie mit ihm verbinde. Ihr Eifer in der Gestaltung zu Schwedens Wohlbefinden wäre unnütz, wenn man nicht auf den Rat und die Überlegenheit ihres Führers bauen könnte. Gegen seinen Kommandanten hat kein Schwede bisher seinen Eid gebrochen. Gustaf besitze ihrer aller Liebe, denn er sei gleichzeitig Freund, Führer und Vater. Schwedens Männer tragen die Waffen für die Freiheit – notfalls werden des Vaterlands Glück und Gustafs Ehre mit ihrem Blut bezahlt. In Zukunft wird der Führer von der Tapferkeit und dem Mut mächtig zehren. Der Opernchor jubelt, dass Gustaf ihrer aller Liebe besitze.
Der Bejubelte wendet sich nun an die Schatten der verehrten Ahnen und bittet um Unterstützung im Kampf, damit ihre Gräber nicht von Unbefugten betreten und geschändet werden. Die zornigen Schatten, die der Busen unendlicher Nacht umfängt, sollen zum Einsatzort eilen, damit der Kampf gegen die Unterdrücker siegreich verläuft. Den lieben Ahnen und den Helden der Geschichte bekunden Schwedens Ritter ihre Verehrung.
Trompeten künden die Ankunft von Besuch.
Zweite Szene:
In Begleitung einiger Bewaffneter erscheint ein Herold vom dänischen Feldlager mit Norrby und Christina. Während die beiden ranghohen Botschafter sich vorläufig gedulden müssen, wird der Herold zu Gustafs Zelt vorgelassen.
„Din kung, o Gustaf, till dig sänder
den trappaste bland sina hjältars här,
den ädle Norrby själv, som till did läger länder,
ett samtal snart av dig begär. -
Dein König, o Gustaf, sendet dir den tapfersten seiner Krieger, den edlen Norrby selbst!
An deinem Zelt ist er angekommen und wünscht, sich mit Dir zu unterhalten!“
Gustaf überlegt, dass der Däne ihn täuschen will, seitdem er gemerkt hat, dass er seine Armee nicht besiegen kann. Diplomatisch übergibt er dem Herold seinen Handschuh als Zeichen seiner Aufrichtigkeit, dass Norrby sich in Sicherheit nähern möge. Während der Bote sich wieder entfernt, sagt er seinen Leuten, dass er die Täuschungsmanöver des Dänenkönigs eben so wenig fürchte, wie seine Drohung. Seine Botschaft will er jedoch aufmerksam analysieren.
Dritte Szene:
Norrby betritt Gustafs Zelt und verhält sich anmaßend. Auf seines Königs Befehl komme er und habe ein großes und unerwartetes Pardon im Angebot. Er sei betroffen von der Gefahr, in welche blinder Übermut ihn geführt habe. Im Prinzip sei er ein Ehrenmann und tapfer. Grundsätzlich sei es aber Torheit, gegen eines Königs Macht zu kämpfen, dessen stolzer Kopf drei Kronen trägt. Der Kopfschmuck scheine doppelt prachtvoll, weil er von Lorbeer umwunden sei.
Gustaf pariert den Hochmut Norrbys geschickt. Er habe gedacht, dass ein großer Edelmann edlen Tugenden mehr Respekt erweisen würde. Hofft, Severin Norrby wie er selbst von hoher Geburt, etwa ihn mit Drohungen zu erschrecken? Das Land seiner Geburt sei versklavt und gedemütigt. Seine Familie durch die Flammen und durch das Beil des Henkers umgekommen. Die Erde lamentiert und der Himmel schreit nach Rache. Das seien die grimmigen Wahrheiten, die ihn zu den Waffen gerufen haben. Norrby solle wieder gehen und ihn auf dem Schlachtfeld treffen. In Ehrerbietung soll er ihn dort fordern, aber bitte nicht eine Sprache, gespeist aus Hass und Heimtücke, benutzen, die das edle Herz eines Helden herabmindert. Niemals würde er sein ehrenwertes Schicksal gegen das eines Tyrannen auf der Höhe seiner Macht austauschen. Selbst, wenn seine Hand im Moment nicht freigesetzt ist, Schweden von seinen Ketten zu befreien, würde es in jedem Fall für ihn noch eine Ehre sein im Dienste seines Landes zu zerbrechen. In dieser Form soll er seinem König Gustafs Haltung darlegen.
Norrby kann nicht leugnen, dass der stolze Mut, welcher sich über seinen Fall erhebt, ihn überrascht. Wenn aber Gustaf der wohlwollenden Beratung seines Feindes misstrauisch gegenüberstehe, möge er doch der Stimme Beachtung schenken, die besser geeignet sei, im Namen des Volkes sein Herz zu bewegen. Christina wird nun ihre Pflicht tun und ihm erzählen, wessen Leben von seinem Gehorsam abhänge. Was sieht Gustaf? Bestürzt sieht er Stures eigene Witwe im betrügerischen Einverständnis mit dem Tyrannen.
Christina lenkt ein: Sie sei nur Christjerns Gefangene. Sein eigenes Herz wird ihm erzählen, ob sie jemals ihr Land, ihre Ehre und ihre Rache vergessen kann. Sie habe eine Botschaft des Tyrannen für ihn. Gustaf liest, dass er nur noch eine Stunde Zeit habe, um zu Verstand zu kommen. Er solle herbeieilen und in Demut vor ihm knien, wenn er die geliebte Mutter retten möchte. Ihr Leben hänge von seiner Antwort ab, und wenn er nicht gehorcht, kann er beobachten, wie das Blut seiner Mutter die Mauern herunter fließt. Gustafs Emotionen schlagen hoch. Seine Verzweiflung lässt ihn das Banner des Sieges verfluchen, wenn es vom Blut seiner Mutter gesprenkelt sein wird.
Christina spricht nun von ihrem eigenen Schicksal. Sie teile seine Sorge und seine Verzweiflung. Sie zittere um ihren Sohn und er für seiner Mutter Leben. Aber wenn er für sein Land ausfällt, wer ist er dann selbst? Er sei die letzte Hoffnung, die letzte Stütze in diesem Kampf um die Freiheit. Der edle Ritter kann sein heiliges Versprechen nicht brechen, weil er von einem Tyrannen die Einhaltung eines vagen Versprechens erwartet. Denkt er wirklich, dass er das Leben seiner Mutter retten kann, wenn das Schicksal besagt, dass die Freiheit durch kostbares Blut erkauft werden muss? Der Hieb wird grauenvoll sein, der ihr den Kopf vom Rumpf trennt – zuvor wird sie ihn jedoch segnen, weil sie auf ihn hofft, dass er Schwedens Sklaverei beende. Den Verlust seiner Ehre habe Gustaf zu befürchten, wenn ihr Kopf ihm mehr gelte als ein freies Schweden. Sähe er es lieber, wenn ihr Herz in Sorge brechen würde, wenn sie ihren Blick auf einen abstoßenden Sohn richten müsste?
Christina denkt an das Opfer, welches sie selbst zu bringen hat und leidet Gewissensqualen. Ihr lieber Mann und ihr Vater mögen ihr für die Entscheidung, die sie getroffen hat, vergeben, wenn er für das Wohl des Volkes geopfert werden muss. Ihr Blut sei für Schweden vergossen worden und Sohn und Enkelsohn werden diesem Beispiel folgen. In dem Bewusstsein, ihre Pflicht getan zu haben, wird ihr Leben ebenfalls enden.
In einem Duett bekunden Gustaf und Christina Übereinstimmung in Fühlen und Handeln. Durch Tugend sei ihr Herz gefestigt festigen und der Schrei ihres Blutes beschwichtigt! Die Natur soll ihre Tränen annehmen, aber dafür sorgen, dass ihr Mut nicht nachlässt. O mein Sohn – o meine Mutter!
Norrby erklärt, dass sein Herz bei ihrer misslichen Lage blute. Obgleich er gezwungenermaßen ihr Feind sei, bewundert er doch ihren Mut. Was heißt hier Mut? Eine grauenvolle Unmenschlichkeit hat die pure Verzweiflung ausgelöst! Was erhofft Gustaf sich vom Himmel? Erwartet er als Belohnung etwa den Sieg über den Mörder seiner Mutter? Nein, er soll die Rache Christjerns befürchten und versuchen, seine Milde in Anspruch zu nehmen. Seine Milde? Die Schweden haben erfahren, dass dieses Wort mit Blut geschrieben wird. In Strömen ergoss es sich von den Mauern. Er selbst hat den verstümmelten Körper seines Vaters gesehen.
Der Tag geht zu Ende und Norrby drängt zur Eile. Welche Antwort soll er seinem König bringen? Gut, Norrby wird eine Antwort bekommen. Einige edle Männer, die ihre Waffen in Treue, Mut und Eifer für die Freiheit tagen, bittet er ins Zelt, damit sich eine Antwort aus dem folgenden Frage- und Antwortspiel entwickelt.
Vierte Szene:
Gustaf stellt die Frage, was jeder Einzelne tun würde, wenn seine Frau, seine Mutter oder seine Schwester ihn bitten würde, in die Isolation zu gehen, bis der Pulverdampf sich verzogen habe. Ist ein solcher Dialog nicht überflüssig? Ihr Führer hat doch gesehen, dass die Söhne des Landes Vater, Mütter und Ehefrauen verlassen haben, um sich mit ihm gegen den Tyrannen zu verbinden. Wenn ein Mann in Waffen seine noble Pflicht verweigern würde, verdient er es, dass sein Blut seine Scholle sprenkelt, damit er keine schurkischen Nachkommen mehr zeugen kann. Ein anderer meint, dass seine Frau ihn gering schätzen und er seinem Vater verhasst sein sollte. Vergeblich soll er seine Hand nach ihnen ausstrecken. Möge sein Tod, seine Erinnerung und sein Name befleckt sein für immer. Die anwesenden Krieger legen die Hand auf ihre Schilde und schwören, dass sie weder im Sieg noch in der Niederlage ihren Führer verraten werden. Hat Norrby gehört, welche Antwort er seinem König zu bringen hat? Der Däne ist tief bewegt und wird seinem König wahrheitsgemäß berichten. Den Handschuh, der als Unterpfand seiner Sicherheit symbolischen Wert hatte, gibt er anstelle eines Händedrucks dem Besitzer zurück. Dazu gibt es ein Bonbon: Seine Mutter bringe er heimlich in seine Verfügungsgewalt, damit er erkennen kann, dass sein Herz ihm den erforderlichen Respekt nicht versage. Christina möge unter Tränen und Flehen den König zur Milde bewegen. Doch Stures Witwe befürchtet, auf das grausame Herz eines Tigers zu stoßen. Trotzdem sollte sie nicht säumen! Die beiden hohen Besucher werden zum Ausgang des Lagers eskortiert.
Fünfte Szene:
„I morgon, mina barn, i morgon ä den dagen, då Sverige av vår hand skall hämnd och frihet få. Må dagens första skymt på dessa granars topp signalen till vårt anfall bliva. - Morgen, meine Kinder, Morgen ist der Tag, wenn Schweden befreit und gerächt sein wird durch eure Hand. Sobald das erste Licht von den Spitzen dieser Bäume hernieder kommt, sei dies das Signal für euren Angriff.“
Die Soldaten verlassen das Zelt. Fanfaren erschallen und verkünden, dass das Lager geschlossen wird.
Sechste Szene:
Gustaf ist endlich allein. Nun kann er seinen angestauten Tränen freien Lauf lassen. Ein sorgenvoller Schrei des Jammers entringt sich seinem Herzen. Er schreit furchtbar! Der Mörder soll zittern und sich in Acht nehmen. Durch einen Muttermörder wird das Land beschmutzt sein – die Mutter schreit vergeblich. Keine Hilfe kann sie erreichen, ihr Blut muss geopfert sein. Wie hatte Gustaf sich gefreut, für sein unterdrücktes Land zu kämpfen, in der Hoffnung, aus der geliebten Hand der Mutter den Lorbeer zu erhalten. Wenn er nun sieht, was bei der Sache herausgekommen ist, erfüllt ihn diese Geste mit Schrecken und seine Glorie bekommt den Anschein eines Frevels. Trotz allem geht ein unbekannter Friede von seiner Vernunft aus, um das Gewicht seiner Pein, welche sein Herz zusammenpresst, zu vermindern. Ermattung und Beschämung fühlt er, obwohl seine Gedanken sich langsam verlieren. Gustaf wirft sich auf sein Bett und seine Augen schließen sich. Von einer Lampe, die auf dem Tisch steht, wird das Zelt matt erleuchtet.
Siebte Szene:
Gustaf fällt in einen Schlaf. Schwedens Schutzengel steigt auf einer Wolke herab und hält in der rechten Hand ein mit Diamanten besetztes Zepter. Die andere Hand ruht auf dem Kopf eines Löwen, der in seinen Tatzen einen himmlischen Reichsapfel umklammert. Dieser ist ein Juwel und trägt als Symbol die drei Kronen Skandinaviens. Die himmlische Erscheinung erhebt das Wort und gibt Weisung: „Slå, Gustav, bort din sorg, vis' faorna förackt.“ - Gustaf soll seine Sorgen verscheuchen und die Gefahr verachten. Er wird aufgefordert, den fröhlichen Geist zu übernehmen, der große Seelen erfreut. In Schwedens Schutzengel soll er die unendliche Kraft begreifen, welche die Zukunft und das Glück des Landes schützt. Die Gottheit, welche die glücklichen Träume beschert, soll des Helden Ratlosigkeit beruhigen und ihm im Schlaf das Bild seines Schicksals enthüllen. Der böse Geist, der die Gestalt des Schreckens annimmt, soll sich beeilen und sich zu Chrstjern begeben, des Tyrannen Brust fassen und seinen Frieden durcheinander bringen. Die rächenden Stimmen der ermordeten schwedischen Elite sollen seinen Geist foltern.
Der Engel verschwindet. Ätherische Musik untermalt seine Träume von lichten Wesen, die in den Wolken erscheinen und Gustaf mit Rosen und Mohnblumen bestreuen. Glorreiche Kronen, um die sich Lorbeer windet, werden zu seinen Füßen angehäuft, dazu gesellen sich Siegestrophäen, die von himmlischen Wesen geschmackvoll angeordnet werden. Nun darf Gustaf auch einen Blick auf das werfen, was Christjern träumt. Dunkle Gestalten steigen vom Boden auf und umringen Christjerns Zelt. Er selbst wälzt sich in unruhigem Schlaf und träumt von Schwedens Krone, die seinen Händen entgleitet. Schlangen als Symbol eines schlechten Gewissens ringeln sich auf seinem Lager. An Ketten gefesselt foltern sie Christjerns Körper und verbeißen sich in seinen Eingeweiden, bis er endlich im Tartarus verschwindet. Über das Haupt Gustafs hält Pallas Athene ihren schützenden Schild.
Die Traumvision wechselt und befasst sich mit der zu erwartenden Schlacht, seinem Sieg und seiner Herrlichkeit. Zahllose Armeen glänzen in silbernem Rüstzeug und steigen aus den Wolken herab. Ihre unterschiedlichen Divisionen werden von legendären Kommandanten der Vergangenheit, die sich auf geflügelten Rössern nähern, geführt. Das Gefühl der Schlacht erreicht apokalyptische Ausmaße und reicht bis an den Rand des Firmamentes. Gustaf sieht sich selbst in ihre Gesellschaft aufgenommen und hisst die schwedische blaue Flagge mit dem gelben Kreuz auf dem höchsten Turm des königlichen Schlosses. Zu seinen Füßen erkennt er - wie die Gravur auf einem Kupferstich - das Datum, an dem Stockholm zurückerobert wurde.
Das Ballett wird bis an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gefordert:
BALLETT (Larghetto – Allegretto – Allegro agitato)
Achte Szene:
Der Tempel der Ewigkeit wird von gefügelten Genien umflattert. Die Siegesfeier kündet von Gustafs Herrlichkeit und seinem Sieg über den Dänenkönig Christjern. Es werden reichlich Blumen gestreut und Pallas Athene beehrt die Siegesfeier mit ihrer Anwesenheit. Die Genien verlesen eine Proklamation:
„Dig Gustaf, som ditt folk ur nöd och träldom ledde, vi reser denna ärestod. Den frihet som din dygd vårt fosterland beredde, är ännu vårdad av ditt blod.“ - Zu Ehren Gustafs, der sein Volk von Elend und Ketten befreite, wurde dieses Monument errichtet. Die Freiheit gewann Schweden durch seinen Mut, denn er verteidigte sie durch sein Blut“.
Neunte Szene:
Gustaf wacht auf. Welch amüsanter Traum hat seine Sinne berauscht? Bilder herrlicher Zeiten lifteten seinen Geist durch eine phantastische Sichtweise. Die Wolken der Sorge sind entflohen und Lichtstrahlen von Hoffnung erreichen sein Gemüt. Erquickt durch himmlische Gnade leuchten seine Augen und eine unwahrscheinliche Kraft breitet sich in ihm aus und erfüllt sein gesamtes Wesen. Der Tag bricht an und durch Gustafs Hand wird Stockholm von seinem schändlichen Status befreit.
Fortsetzung siehe Volumen 2 - Neues Blatt