musirony - Det sjungande trädet
 

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Schöne Oper – selten gehört


 

Erik Valdemar Bergman (1911 - 2006)

Det sjungande trädet

The Singing Tree

Der singende Baum


Oper in zwei Akten

op. 110

schwedisch gesungen

Libretto von Bo Carpelan

nach einer Volkssage

Uraufführung in Helsinki 3. Sept. 1995 (szenisch), 1988 (konzertant)

Dauer: knapp 130min.

Charaktere:

Der König – Tenor
Die Hexe, Prinz Hatts Mutter – Mezzosopran
Prinz Hatt (Der Prinz mit dem Hut) – Bariton
Jüngste Prinzessin – Sopran
2. Prinzessin – Mezzospran
3. Prinzessin - Sopran
Der Narr – Bariton
Ein Obsthändler – Bass
und zwei Diener


Erik Bergmann

Dokumentation:
LABEL ONDINE
Einspielung 1992 von der Finischen Nationaloper unter Ulf Söderblom
Gesangssoloisten: Peter Limdroos, Charlotte Hellekant, Petteri Salomaa



 


HANDLUNG

PROLOG

Der Baum des Lebens bildet den Mittelpunkt des Bühnenbildes. Er wurzelt vor der Behausung des Prinzen und über dieser breitet sich ein kalter Himmel aus. Der Prinz wird aufgrund seiner Kopfbedeckung Prinz Hatt gerufen, denn das Kleidungsstück, welches er permanent trägt, ist ein Hut.

Die zweite Merkwürdigkeit besteht darin, dass seine Mutter – biologisch und charakterlich gesehen – eine Hexe ist. Offenbar fühlt sich der Prinz in den unterirdischen Gefilden nicht wohl, denn er sehnt sich nach Menschen. Im Moment hat er das Gefühl, dass sich ihm eine Person nähert und schon ertönt ihre heuchlerische Stimme: „Ja, Deine Mutter ist hier, mein geliebter Sohn!“ „Oh, Mutter!“ „Ich weiß, ich werde Dich beschützen, komm!“ Die Alte wickelt ihn ihren Mantel ein und trägt ihn fort.

 


 
Singender Baum (Skulptur)

 

Erster Akt:

Eine höchst mysteriöse Geschichte nimmt ihren Anfang. Der König beabsichtigt einen Stadtbummel zu machen und fragt seine drei Töchter was er ihnen mitbringen soll. Die älteste Prinzessin wünscht sich einen Vogel aus Silber, der mit Saphiren bestückt ist, und die zweite hätte gern eine Blume, welche aus Jaspis und Jade gefertigt wurde. Und was ist ihr Wunsch sei, fragt er seine schöne Jüngste?

Im Traum hat sie einen singenden Baum gehört und gesehen. Das Erlebnis war so betörend, dass sie davon nicht mehr loskommt. Der Vater möge diesen Baum suchen und ihr einen blühenden Zweig von ihm abbrechen.

Zum Hofstaat gehört auch ein Hofnarr, welcher der treue Begleiter der jüngsten Prinzessin ist. Der Schalk befürchtet, dass nicht jeder den Gesang des Baumes hören kann - auch der König nicht - und warnt vor einem Desaster. Hilfsweise trägt er der Prinzessin ein Lied von ritterlicher Liebe vor.

Prinz Hatt macht sich Gedanken, ob er überhaupt lebt. „Du wirst beschützt durch mich. Willst Du mich verlassen?“ Sie möge ihn gefälligst freisetzen, fordert er seine Mutter auf! Treue Liebe beansprucht er, oder er wird ein Messer nehmen und sich töten. Im Traum hat er ein Mädchen gehört mit schöner klarer Stimme. Was will er überhaupt? Er wird doch von seiner Mutter geliebt! Die mütterlichen Instinkte gehen ihr durch, aber Prinz Hatt lässt nicht locker. Sie soll sich auf den Weg machen und das Mädchen für ihn finden. Notgedrungen erklärt sich die Hexe mit seiner Forderung einverstanden, aber nur unter der Bedingung, dass er sie nur ein einziges Mal, aber kein zweites Mal sehen darf.

Der König durchquert mit Prinz Hatt und dem Hofstaat einen Wald und trifft überraschend auf den singenden Baum. Aufmerksam gemacht durch ein flackerndes Licht, kann er im Gegensatz zu den Höflingen hören, dass der Baum tatsächlich fähig ist, zu singen. Der König schickt sich an, einen blühenden Zweig abzubrechen, damit er ein Geschenk für seine jüngste Tochter hat. Der Baum fordert, dass Prinz Hatt das erste Mädchen heiraten soll, dass ihnen bei der Ankunft im Königspalast begegnet. Der König verspricht es und erfüllt damit auch die Erwartungen des Prinzen. Erschrocken ist er allerdings, als ihm bei der Ankunft seine jüngste Tochter entgegen gesprungen kommt. Sein Versprechen will er jedoch halten.

Prinz und Prinzessin finden zueinander und fühlen Glück und Schmerz, der mit der Liebe nun einmal verbunden sind. Der Narr spricht eine Warnung aus, dass es Probleme geben wird. Folglich versichert die Prinzessin, den Liebsten nicht mehr sehen zu wollen. Der Hexe passt das nicht ins Konzept, versetzt die beiden in Schlaf und legt eine brennende Sehnsucht für ein Wiedersehen mit dem Prinzen in ihr Herz. Warum macht sie das? Nun, weil sie eine Hexe ist und nichts anderes als nur Unheil stiften kann. Der Narr besitzt eine Marionette mit der alle Vorkommnisse bespricht.

Die beiden älteren Prinzessinnen verlangen den Gemahl ihrer Schwester zu Gesicht zu bekommen, die zu ihrem Mann in seine unterirdische Behausung gezogen ist. Der Narr versucht, dem Opernbesucher das Dilemma verständlich zu machen. Er erzählt seiner Puppe, was geschehen ist und was noch geschehen wird. Das unterirdische Gemach hat sich gemäß Libretto unversehends mit Schlangen und Kröten gefüllt. Die Prinzessin wird zu einem zerlumpten alten Weib und bricht zusammen. Die boshafte alte Hexe triumphiert und führt ihren betrogenen Sohn fort.

INTERMEZZO

Zweiter Akt:

Die verzweifelte Prinzessin flüchtet in den finsteren Wald und beklagt ihre Schuld und Einsamkeit. Der König geht auf die Jagd und trifft auf seine Tochter, ohne sie allerdings zu erkennen. Nur die Stimme erinnert ihn an sein verlorenes Kind. Später besinnt er sich auf ihre  Identität. Sein Gefolge hat das Mädchen aus früheren Zeiten noch anders in Erinnerung und denkt, dass der König phantasiert.

Die Hexe verunglimpft die Prinzessin vor ihrem Sohn und beschuldigt sie, ihn zu betrügen. Ein Händler singt auf dem Wochenmarkt von den Gelüsten der Welt und der Narr gibt seine Possen zum besten. Die Prinzessin bittet in ihrer Verzweiflung den singenden Baum, ihr das Zeichen des Lichts zu leihen, damit sie mit dessen Hilfe ihren Prinzen Hatt finden kann. Im Kampf um ihn geraten die Hexe und die Prinzessin aneinander. Dafür, dass sie den Prinzen noch einmal sehen kann, verspricht sie ihr das Zeichen des Lichts. Als die Mächtigste auf der Welt glaubt sie, damit umgehen zu können.

Der Prinz hat das Mädchen an der Stimme erkannt und singt mit ihr ein Liebesduett. Der Narr kommentiert die Situation und gibt seine Prognose ab. Die Hexe triumphiert über den König, weil sie nun das Zeichen des Lichts besitzt. Als sie es hervorholt, kann sie damit nicht umgehen und geht an seiner Zauberkraft zugrunde. Vor ihrem Tod gelingt es ihr jedoch, die Prinzessin zu blenden.

Dem Prinz versucht das Mädchen von ihren Lumpen zu befreien, so dass sie zwar wieder jung und schön ist, aber das Augenlicht verloren hat.

EPILOG:

Im Herbst des Lebens singen die beiden von der Vergänglichkeit der Zeit des Lebens.

Anmerkung:

Der Leser nimmt das Libretto am besten einfach so wie es ist, ungeachtet der unverständlichen Zusammenhänge und der fehlenden Plausibilität.

***
2014 musirony – Engelbert Hellen

 

 

 

 


 

 

 


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