musirony - Flammendes Land
 

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Schöne Oper – selten gehört


Kurt Atterberg [1887-1974]

Flammendes Land - Fanal


Oper in drei Akten

op. 35

deutsch gesungen



Libretto von Oscar Ritter und Ignaz Michael Welleminsky
in Anlehnung an die rheinische Sage „Der Schelm von Bergen“

Uraufführung am 1934 in der Königlichen Oper Stockholm

Dauer: ca. 130min

Charaktere:
Der Herzog (Bass)
Rosamund, seine Tochter (Sopran)
Martin Scharf
(Sohn des Henkers) - Tenor
Der Herzog - Bass
Rosamund (seine Tochter) - Sopran
Der Vasall - Tenor
Der Feldhauptmann - Bariton
Zwei Landsknechte - Baritone
Die Alte Scharffin (seine Mutter) - Alt
Jost der Hundsheimer - Bassbariton
Kunrad und Rochus (Landsknechte) - Baritone
Der Bauernhauptmann - Bariton
Pankraz Knipperlein (Gerichtsschreiber) - Tenor
Peter Unz (der Wirt) - Tenor
Die rote Ursel (eine Dirne) – Sopran
Gefolge des Herzogs, Landsknechte, Mönche, Bauern, Volk


Die Handlung spielt in einem kleinen rheinischen Dorf während der Bauernkriege, 1525



HANDLUNG


Erster Akt: 

In Süddeutschland toben die Bauernkriege, welche als eine der ersten sozialen Revolutionsversuche größeren Ausmaßes in die Geschichtsbücher eingehen werden. Die Landarbeiter lehnen sich gegen ihre Gutsherren und Fürsten auf und versuchen die „Memminger Punkte“ durchzudrücken.

Im geräumigen Gasthaus von Wirt Unz geht es heiß her: Die vom Gefecht heimgekehrten Bauern feiern bei Wein, Weib und Gesang in den Gewölben ihren Sieg. Martin, der Scharfrichter mindert durch seine Anwesenheit die ausgelassene Stimmung. Als Henker ist er in der Gesellschaft ein Aussätziger und niemand will Kontakt mit ihm haben und ihn schon gar nicht berühren, denn das bedeutet Unglück und Ehrverlust. Nach eifriger Diskussion entschließt man sich, dem verfemten Kneipengänger, Einlass zu gewähren. Als er in einer Ecke Platz genommen hat, bittet er um Gehör. Seit langem leide er unter der Qual seines ererbten Berufs und Standes und fleht die Anwesenden an, diese Last von ihm zu nehmen. Er möchte sein Richtschwert ablegen, um ein Bürger wie andere auch mit vollen Rechten zu werden. Der Landsknecht Rochus gibt zu bedenken, dass irgendwer den Job ja machen müsse. Die rote Ursel, eine heruntergekommene Dirne, schlägt vor, den Gerichtsschreiber Pankraz Knipperlein zu holen, welcher bestimmt jemand Geeigneten kennt. Die anwesenden Frauen setzen sich in Bewegung und treiben den armen Protokollführer herbei. Dieser erklärt genervt, schon bald jemanden ausfindig zu machen, nimmt Martin das Richtschwert ab und spricht ihn wunschgemäß unter dem Gegröhle der Masse von seinem Amt frei. 

Der Bauernhauptmann kommt mit reicher Kriegsbeute aus der Schlacht. Im Gepäck hat er auch die schöne Prinzessin Rosamund, die, an Händen und Füßen gefesselt, vor ihm über sein Pferd gelegt wurde. Ursel regt an, sofort ein Blutgericht abzuhalten, um den ungeliebten Adelsspross schleunigst loszuwerden. Euphorisch sind die Saufbrüder des Gasthofes dabei, „Gericht zu spielen“: Jost, Rochus und der Wirt mimen den Vorsitzenden, den Ankläger und den Büttel. 

Martin hat sich in seinen einsamen Nächten oft eine Prinzessin gewünscht und muss nun mit anhören, wie Rosamund zum Tode verurteilt wird. Gemeinsam mit Pankraz ist er der Meinung, die Angeklagten zunächst einmal anzuhören. Zwar ernten die beiden für ihr Einlenkungsmanöver Spott, doch ist man entgegenkommend bereit, der Prinzessin eine Weile das Ohr zu leihen. Sie erzählt aufgeregt von ihren Träumen, in denen sie einen blutroten Himmel und ein verbranntes Land sah. Sie fühlt sich an der Situation unschuldig, erkennt aber die Auswegslosigkeit der Lage und ist bereit als Opfer des brutalen Krieges ihr Leben zu opfern.  

Das Todesurteil durch das Schwert wird verkündigt und jubelnd steckt man die Prinzessin in einen Käfig, den man auf dem Marktplatz aufhängt, um die Gefangene dem Hohn der Massen preiszugeben – es ist das übliche Zeremoniell, wie mit Verurteilten verfahren wird. Martin macht Kunrad und Rochus wegen ihrer Brutalität Vorwürfe und es kommt fast zur körperlichen Auseinandersetzung. Die beiden Landsknechte lassen schließlich von ihrer Gewohnheit und werfen Martin sein Richtschwert vor die Füße. Er soll sehen, wie er mit der Situation fertig wird. Damit stoßen sie ihn zurück in seine alte Rolle und zwingen ihn, seine Prinzessin eigenhändig aus dem Leben zu befördern. Martin kauert sich verbittert in eine Ecke der Kneipe und bekommt von Unz einen Becher Wein mit einem Stab hingeschoben. Die rote Ursel bildet sich ein, dass der Henkerssohn für ihre Dienstleistung Interesse haben könnte, wird aber verschmäht. Sie macht sich daraufhin an Rochus heran, der die Prinzessin in ihrem Käfig bewacht, und hat Glück. 

Als die Luft für einen Augenblick rein ist, verlässt er seinen Posten und Martin nutzt die Gunst der Stunde, seine geliebte Prinzessin zu befreien. Sie ist überglücklich und beide flüchten in die anbrechende Nacht. Der angeheiterte Rochus kehrt von seinem Schäferstündchen ermüdet zurück und setzt sich, ohne den leeren Käfig zu bemerken, auf einen Stein und schläft. In der Ferne zieht ein Gewitter auf.  

Zweiter Akt:

Während es draußen blitzt und kracht, bereitet Martins Mutter in ihrem Haus einen Kräutertrank zu. Die alte Hexe fragt sich, wo ihr Sohn bleibt und sieht ihren eigenen Tod bald nahen. Pankraz kommt herein, erzählt die Geschehnisse des Tages und fragt die alte Scharffin nach einem eventuellen Nachfolger für das Amt ihres Sohnes. Da diese keinen Vorschlag hat und nur mit den Schultern zuckt, geht der Gerichtsschreiber mürrisch davon.

Martin kommt mit der schlafenden Rosamund im Arm daheim an. Die Mutter macht ihm Vorwürfe, wieso er seine rote Henkerskutte und das Richtschwert an den Nagel hängen will und beklagt die Minderung des Familieneinkommens. Außerdem will sie wissen, wer die junge Dame sei. Martin weicht aus und bittet seine Mutter sie allein zu lassen. Murrend räumt sie das Feld.  

Die schlafende Rosamund beobachtend, erkennt Martin, dass sein Traum von der Prinzessin in seinem Haus eigentlich wahr geworden ist. Die erwachende Schönheit erkennt erschreckt das rote Henkerskleid, welches Martin als Karnevalskostüm ausgibt. Die Schwerter würde er als Schmied selbst anfertigen. Die übermüdete Rosamund wird zu Bett gebracht, wo sie sofort einschläft. Martin betrachtet sie andächtig und legt danach seine Henkerstracht in eine Truhe.

Rosamunds Gedanken kommen nicht zur Ruhe und sie träumt, dass sie selbst neben einigen gefangenen Fürsten zum Richtplatz gekarrt wird, wo sie Martin als ihren Richter erkennt. Martin leugnet ihre Kenntnis und führt sein blutiges Handwerk aus. 

Schweißgebadet sitzt sie im Bett und es gelingt Martin, sie zu beruhigen. Da der Tag anbricht, mahnt er zum schleunigen Aufbruch zum Lagerplatz von Rosamunds Vater. Dort wird sie in Sicherheit sein.

Doch die Prinzessin wird von Zweifeln geplagt und bohrt unnachgiebig nach Martins wahrer Identität. Schließlich gibt er zu, das Amt des Scharfrichters auszuüben. Rosamund bricht über den zugefügten Schreck zusammen und gibt vor, den Weg in die Freiheit allein gehen zu wollen. Ihre Ehre glaubt sie verloren und ihren Retter, den sie insgeheim ins Herz geschlossen hat, will sie zurücklassen. Martin versperrt ihr den Weg, da er glaubt, die zarte Prinzessin könne den Pfad durch das Kampfgebiet niemals allein bewältigen.

Gerade als sich Rosamund aus Martins Umarmung befreien will, platzt der Bauernhauptmann nebst wehrhafter Begleitung in das Haus und verlangt die adelige Schönheit ausgehändigt zu bekommen. Martin ergreift sein Richtschwert, um es seiner Bestimmung zuzuführen und setzt dem Hauptmann zu. Der erschrockene Mob fährt auseinander und gibt den Fluchtweg frei für Martin und seine Prinzessin, die er an die Hand nimmt und den Weg in die Freiheit antritt.  

Dritter Akt:

Im Vordergrund eines verwüsteten Bauernhofes hat der Herzog und sein Gefolge das Nachtlager aufgeschlagen. Der Regent sitzt mit einigen Mannen am Feuer. Da wird der Bauer Jost als Gefangener vorgeführt. Er flunkert, Rosamund als Geisel zu besitzen und glaubt politische Forderungen stellen zu können. Es kommt zu einem Wortgefecht zwischen ihm und dem Herzog. Letzterer beschwört am Ende die Menschlichkeit, was Jost veranlasst über das misslungenen Täuschungsmanöver seinen Ärger herunterzuwürgen und in die Nacht zu flüchten. Den anwesenden Rittern und Soldaten verspricht der Herzog feierlich, den Retter seiner Tochter zum Schwiegersohn zu ernennen. 

Rosamund und Martin haben eine Anhöhe erreicht und Martin ist im Begriff sich von seiner Prinzessin zu trennen, um sein trauriges Leben wieder aufzunehmen. Den Rest des Weges ins Tal kann sie gefahrlos allein zurücklegen. Doch Rosamund hat diese Vorstellung nicht. Den Retter ihres Lebens möchte sie dem Vater vorstellen. Könnten sie nicht gemeinsam miteinander glücklich sein? 

Landsknechte des Herzogs überraschen die beiden und halten Martin zunächst für den feindlichen Entführer der Prinzessin. Diese klärt die Unwissenden auf und gibt ihn als ihren Retter aus. Der Herzog kommt hinzu und umarmt freudig seine Tochter. Sie erklärt, Martin heiraten zu wollen. Dem Lebensretter kommen jedoch Bedenken, weil er wegen seines verachteten Berufsstandes schon zu oft zurückgewiesen wurde und ist es Leid, sich erklären zu müssen. Doch Rosamunds Vater tilgt seine Einwände und bekräftigt seinen Schwur, dass der Retter seiner Tochter zu hohen Ehren kommen würde.   

Als der Herzog mit offenen Armen auf Martin zugeht, weicht dieser aus und gibt sich als Henker selbst zu erkennen. Er kniet nieder und bittet den Herzog, seinem qualvollen Leben ein Ende zu setzen und seiner Tochter die Ehre wiederzugeben, welche Sie durch seine Berührung verlor. Rosamund kündigt an, im Falle der Trennung ebenfalls den Tod vorzuziehen. Kurzentschlossen nimmt der Herzog ein Schwert, schlägt aber Martin nicht den Kopf ab, sondern ernennt ihn feierlich zum „Graf von Schelm“. Fortan gehört er standesmäßig dem Kleinadel an und ist dadurch automatisch hochehrsam und in der Lage Rosamund problemlos zu ehelichen.

Rochus, Jost und Kunrad werden in Ketten hergeführt. Als der Herzog die Feinde mit dem Tode bestrafen lassen will, bittet Martin einer Herzensregung folgend um Milde. Auch Rosamund appelliert an die Macht der Liebe, die alle Standesgrenzen überwindet. Der neu ernannte Graf von Schelm sucht den Kontakt zu seinen Dorfbewohnern und empfiehlt, vorhandene Aggressionen zu neutralsieren und sich die Hände zu reichen. Friede sei etwas Schönes behauptet der Opernchor und unterstützt mit seinem Einsatz das sich ausbreitende Wonnegefühl.  

© 2011 – Raphael Lübbers

 

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