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Zauber des Balletts
Artur Bliss [1891-1975]
Checkmate
Schach matt
Ballett in einem Prolog und einer Szene
Entstanden: 1936/37
Libretto vom Komponisten und von Ninette Valois
Uraufführung:
15. Juni 1937, Théâtre de Champs Elisées, Paris
unter der musikalischen Leitung von Constant Lambert mit dem Lamoureux-Orchester
Englische Premiere am 5. Oktober 1937
Choreographie: Ninette de Valois
Bühnenbild und Kostüme: Mc Knight Kauffer
Ensemble: Sadler's Wells Ballet London
Ausführende:
Frederick Ashton, Der Tod
Robert Helpmann: Roter König
Harold Turner: Roter Springer
June Brace: Schwarze Dame
Pamela May: Rote Dame
Spieldauer knapp eine Stunde
Figuren (in Aktivität)
The Red King - Der rote König
The Red and the Black Queen - Die rote und die schwarze Dame
The Red Bishops - Die roten Läufer
The Red Castles - Die roten Türme
The four Knights - Die vier Springer
The Red Pawns - Die roten Bauern
Auftritte und Tempi
Prologue – The Players: Moderato maestoso
Dance of the Red Pawns: Allego spiriti scherzando
Dance of the four Knights: Allegro moderato sempre robustamente
Entry of the Black Queen: L’istesso tempo
The red Knight’s Mazurka: Moderato giocosamente
Ceremony of the Red Bishops: Largamente (misticamente)
Entry of the Red Castles: Allegro molto deciso
Entry of the Red King and Queen: Grave
The Attack: Allegro impetuoso e brillante
The Duel: Maestoso moderato e molto appassionato
The Black Queen Dances: Allegretto dispettoso
Finale – Checkmate: Andante poco sostenuto – allegro vivace e feroce xx
Prolog:
Zwei Spieler sitzen sich vor einem Schachbrett bewegungslos gegenüber. Der Ritter mit der goldenen Rüstung symbolisiert die Liebe. Der schwarze Ritter zieht einen Handschuh aus und am skelettierten Arm erkennt der Ballettbesucher den Tod. Die beiden knobeln um den Spielbeginn.
Aktion:
Die Bühne ist wie ein gigantisches Schachbrett ausgestattet. Einzelne Etappen des Spieles werden nachstehend skizziert:
Die roten Bauern tanzen fröhlich, ohne zu ahnen, was ihnen im Kampf bevorstehen kann, bevor sie sich in der üblichen Formation aufstellen. Es folgt der Tanz der roten Springer, welche danach ihren gewohnten Platz einnehmen. Die schwarzern Springer folgen dem Beispiel und einer rückt vor, um einen vorwitzigen roten Bauern in die Schranken zu verweisen.
Beide Parteien tragen Imponiergehabe zur Schau und versuchen sich an Prahlerei und Mut zu übertreffen. Die schwarzen Ritter fallen auf die Knie, als ihre Dame naht. Die Musik wird bedrohlich, weil die schwarze Dame – die Lieblingsfigur des Komponisten - in diesem Spiel besonders gefährlich ist. Sie symbolisiert sexuelle Reize und tödliche Kaltherzigkeit des Charakters. Den roten Springer, der ihr eine Rose zuwirft, hypnotisiert sie. Der Genannte bildet sich ein, dass er ihre Liebe gewonnen, obwohl er sich in Wirklichkeit dem Untergang verschrieben hat. Der rote Läufer, bei den Engländer ist es der Bischof, wird ins Rennen geschickt und die roten Türme folgen. Nun bewegt sich auch die rote Dame und der alte gebrechliche rote König wird in einer Sänfte auf das Spielbrett getragen, was einem geübten Schachspieler ein bisschen seltsam anmutet. Die Bauern sind empört und nehmen Drohgebärde ein.
Die schwarze Dame besinnt sich zur Kastagnettenbegleitung auf ihre Bosheit und eilt nach vorn, da sie den roten König ungedeckt sieht und bietet Schach. Dieser ruft seine Läufer zur Hilfe, aber die gebieterische Königin jagt den Klerus zum Teufel. Die Gemahlin des roten Königs bittet um Schonung des Königs, wird aber von zwei schwarzen Springern gewaltsam weggeschafft. Der rote Springer und die schwarze Dame üben einen Zweikampf der Willensstärke aus. Schließlich ist die Bösartige dem roten Springer rettungslos ausgeliefert. Doch dieser zögert den tödlichen Hieb auszuführen, verpasst seine Chance und das Glück wendet sich. Der Tod wirft seinen Handschuh ins Spiel und die schwarze Dame spielt zum Entsetzen des roten Herrschers noch ein bisschen mit ihrem Opfer, tanzt sogar Tango mit ihm, um ihn dann unbarmherzig zu erstechen. Der rote König sieht es mit Grausen und hält nach Fluchtmöglichkeiten Ausschau, aber alle Fluchtwege sind versperrt. Von schwarzen Feinden umringt wird er auf seinen Thron gezwungen. Hinter dem roten König postiert sich die schwarze Dame mit erhobenem Speer und rammt dem Schutzlosen die Waffe in den Rücken. Xx Der Kampf zwischen Liebe und Tod ist beendet.
Anmerkungen:
Sir Arthur war selbst leidenschaftlicher Schachspieler. Die unbarmherzige schwarze Dame hatte es ihm angetan. Die Musik untermalt die Dramatik der einzelnen Szenen, die Soloinstrumente wechseln ständig. Dem Meisterwerk des englischen Balletts war ein glänzender Erfolg beschieden.
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musirony 2007 - Engelbert Hellen
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