OPERETTENKOMPONIST
Ist man auch ein Bauer, Bauer, Bauer
Leo Fall
Geboren: 2. Februar 1873 in Olmütz
Astro-Symbol: Aquarius
Gestorben: 16. September 1925 in Wien
PORTRÄT:
Einem künftigen Operettenkomponisten hat es schon immer gut getan, wenn er bereits als Kind im Elternhaus die ersten musikalischen Impulse empfing. Wenn Vater Moritz als Kaiserlicher Militärkapellmeister den Tambour schwang, löste das in Klein-Leo und seinen Brüdern, Richard, Gottfried und Michael Begeisterungsstürme aus. Alle Sprösslinge wurden Komponisten. Der erfolgreichste von allen wurde Leo.
Der Vater schickte ihn auf das Wiener Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde, wo er bei Robert und Johann Nepomuk Fuchs ein Studium aufnahm. Sein Lieblingsinstrument war die Geige. Mit Franz Lehár war er befreundet und spielte an dessen Seite in der Militärkapelle seines Vaters. Zeitweilig wohne er in Haus der Eltern von Oskar Strauss.
Danach zog es Leo in die nördliche Richtung und in Berlin und Hamburg leitete er eine Musikkapelle.
Zu dem Sprechstück 'Der große Brand von Hamburg' schuf er die Musik. Wieder in Berlin leitete er das Metropol-Theater. Erste Kompositionsversuche im Bereich der Oper blieben erfolglos. Die Enttäuschung wurde niedergekämpft. Befriedigung brachte ihm die Position als Hauskomponist des Berliner Kabaretts 'Böse Buben' im Berliner Künstlerhaus.
Richtig los ging es erst im Jahre 1906, als er mit den Operetten 'Der fidele Bauer' und die 'Die Dollarprinzessin' Beifallstürme erntete. 'Der liebe Augustin' war eine Umarbeitung seines Erstlings 'Der Rebell'. 'Die Rose von Stambul' komponierte er erst in späteren Jahren. 'O Rose von Stambul, nur du allein' drang wie ein Zauber in die Ohrmuscheln seiner Anhänger. Für das krönende Finale sorgte 'Madame Pompadour'. Leo Falls Ehrgeiz bestand darin, auch Opern zu komponieren. Drei Werke brachten es zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts immerhin einer Premiere, um dann der Vergessenheit anheimzufallen. (Es waren 'Frau Denise', Irrlicht' und 'Der goldene Vogel'.)
Den Stoff für seine Operetten besorgte sich Leo Fall in den unterschiedlichsten Milieus. Mit den kompositorischen Mitteln wechselte er bei seinen Operetten ständig zwischen Walzer, Foxtrott und anderen Rhythmen. In Kreisen der gehobenen Gesellschaft war Leo Fall ein gern gesehener Gast.
Einen heftigen Schicksalsschlag verabreichte ihm die politische Führungsmacht, die das Aufführen seiner Werke aus Abstammungsgründen untersagte. Eine Reise durch Südamerika brachte Linderung und Ablenkung.
Ein Gallenleiden beendete seine irdische Laufbahn. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Wiener Zentral-Friedhof.
WERKVERZEICHNIS (in Auswahl)
- Der fidele Bauer (1907)
- Die Dollarprinzessin (1907)
- Die geschiedene Frau (1908)
- Der liebe Augustin (1912)
- Brüderlein fein (1909)
- Die Kaiserin (1916)
- Die Rose von Stambul (1916)
- Die spanische Nachtigall 1920
- Der süße Kavalier (1923)
- Madame Pompadour (1923)