Die Musik zu dem Ballett erklang zum ersten Mal im Jahre 1936 bei den Festspielen in Barcelona, vorgetragen durch die Internationale Gesellschaft für zeitgenössische Musik. Noch im gleichen Jahr folgte eine Aufführung der Suite in Paris und hatte ebenfalls spontanen Erfolg.
Mit dem großen Durchbruch und einer szenischen Aufführung dauerte es noch vier Jahre. „Don Lindo del Ameria“ war das erste Werk des gebürtigen Spaniers, welches in Mexiko Erfolg hatte. Am 9. Januar 1940 war es so weit, dass die Choreographin Ana Sokoloff sich des Werkes annahm und im Teatro Fábregas de la Ciudad de Mexico zur Aufführung brachte. Die Ausstattung besorgte Antonio Ruiz und die Choreographin tanzte selbst den weiblichen Solopart. Dem Libretto unterliegt die satirische Novelle von José Bergamín. Der Dichter wählte die Form der Posse, um die traditionelle Rollenverteilung der mediteranen Gesellschaft zu verulken.
Don Lindo ein griesgrämiger älterer Herr hat in seiner Eitelkeit eine junge hübsche Frau ausgewählt, mit der er sich in Liebe verbinden möchte. Diese träumt von den schönen Seiten dieser Welt und schätzt ihre Freiheit über alles. Verliebt ist sie in einen Torerillo. Die Gegensätze lassen sich nicht ausgleichen und die üblichen Komplikationen können nicht ausbleiben.
Die abwechslungsreiche Musik Rodolfo Halfters verschafft dem Ballett Schwung. Es finden sich Anklänge an die „Goldene Ära“ der frühen spanischen Kompositionsweise wie auch in Anlehnung an Strawinsky Stilelementen der Moderne einträchtig nebeneinander. Schlagzeug und Kastagnetten werden nur sparsam verwendet.
Die Suite op. 7b dauert ca. 20 Minuten und hat folgende Sätze:
1. Introducción y danza primera
2. Escena y danza segunda
3. Daza tercera
4. Danza cuarta
5. Ceremonia nupcial
6. Danza quinta y escena
7. Danza final
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musirony 2006 – Engelbert Hellen